
Wie steht es um unser Zusammengehörigkeitsgefühl? Laut einer aktuellen Umfrage empfinden über fünfzig Prozent der Menschen in der Schweiz den gesellschaftlichen Zusammenhalt als eher schwach. Seit der Corona-Pandemie scheint sich dieser Eindruck durch verstärkten Rückzug ins Private noch vertieft zu haben. Besonders spannend ist, welche Aktivitäten als förderlich für den Zusammenhalt angesehen werden: Während gemeinsamer Sport regelmässig als verbindendes Element genannt wird, bleibt die aktive kulturelle Betätigung oft unerwähnt. Eine aktuelle Studie des Meinungsforschungsinstituts Sotomo bestätigt dieses Muster – Kultur als Motor des gesellschaftlichen Miteinanders? Fehlanzeige. Hat das Thema schlicht nicht in den Erfahrungshorizont der Studienleitung gepasst? Oder verliert kulturelle Aktivität in unserer Gesellschaft tatsächlich an Relevanz? Die Aufführung von „Die erste Walpurgisnacht“ am 11.2.2025 im Basler Stadtcasino zeigte eindrücklich das Gegenteil: Kooperative Kulturprojekte können tiefgreifende, gemeinschaftsstiftende Effekte entfalten – wenn sie mit Herz und Verstand umgesetzt werden.
Von Jürg Siegrist (Fotos: Daniel Nussbaumer)

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