Nach Lampedusa – Wanderfantasien

von Willi Ebert

„Das Glück ist immer da, wo ich nicht bin.“ Was nach romantischem Fernweh und Burschenherrlichkeit tönt, ist für Hunderttausende ganz unromantische, bittere Wirklichkeit. Geflüchtet vor schrecklichen Massakern, von Raub und Gewalt bedroht auf der Flucht, in lecken Booten über das Mittelmeer schippernd, gelangen die, die alles überleben, in die Trostlosigkeit von Asylunterkünften und die staubigen Fänge der Bürokratie: „Wie viele Einwohner hat das Dorf, in dem Sie lebten?“ Nach Lampedusa – Wanderfantasien

Jugendgästehaus in Nischnje Selischtsche, Transkarpatien, Ukraine

von Urs Martin, Konrektor, und Jürgen Kräftner von Nestu

Spürbare Begeisterung

Eine Reise im Herbst 2006 mit der Familie nach Nischnje Selischtsche. Streifzüge durchs Dorf, Begegnungen, Diskussionen am Abend und gemeinsames Arbeiten vermittelten mir das tiefe Gefühl, dass hier starke Kräfte vorhanden sind, die einen Weg in die Zukunft suchen. Ein Besuch in der dortigen Schule zeigte eine Aufbruchstimmung, die den Glauben an eine positive Zukunft nährte nach dem Motto: „Wir haben wenig, aber wir machen viel daraus.“ Statt Projektor und Beamer gab es einen Kleiderständer auf Rollen, an den Kleiderbügeln hingen selbst gemalte Plakate auf Packpapier. Im Gespräch mit Oleksander Lipchey, dem Schuldirektor, nimmt dann das Projekt Gästehaus Gestalt an. Ich zitiere hier aus dem Projektbericht: Jugendgästehaus in Nischnje Selischtsche, Transkarpatien, Ukraine

Hudaki

Die ukrainische Band Hudaki spielt multikulturelle Folk-Musik und hat uns anlässlich des Abschlusses des Projektes Nischnje Selischtsche besucht.

von Timo Kröner

Die Musiker von Hudaki spiegeln die Vielfalt ihrer Heimat und Musik wieder. Sie tragen eine Mischung aus ländlicher Arbeitskleidung, Phantasieuniformen und Festtagstrachten, so wie in den Transkarpaten ukrainische, ungarische, jüdische Kultur und die Kultur der Sinti und Roma friedlich miteinander leben. Hudaki

‚Das Narrenschiff’ als Grenzen sprengendes Gesamtkunstwerk

von Christoph Huldi

Folgendes kann einem passieren, wenn man sich auf das Narrenschiff einlässt: Man singt Musik, die noch nie erklungen ist – brandneu und fremdartig. Man ist Teil des Gym Chores, aber im Chor singen auch 12-jährige deutsche Schülerinnen und Schüler neben 30-jährigen französischen Musikstudenten – und zum Schluss ziehen alle am gleichen Strick. Man erlebt, dass der Chorleiter miserabel Französisch spricht – aber er tut es. Man findet sich in einer grossen Gemeinschaft über die Grenzen der Klasse, der Schule, des Landes, der Sprache, des Kunstverständnisses hinaus! ‚Das Narrenschiff’ als Grenzen sprengendes Gesamtkunstwerk

Blinzelnd im Austausch mit der Welt

von Brigitte Jäggi, Rektorin

FC Basel gegen FC St. Gallen. Letztes Spiel der Saison. In der 58. Minute reagiert Trainer Sousa und nimmt Davide Callà vom Feld. Anstelle von Callà kommt Breel Embolo aufs Spielfeld und „dieser sorgt gleich für Betrieb“. Folglich hat der Trainer mit diesem Spieleraustausch das Richtige getan, er hat durch den Austausch wieder Bewegung ins Spiel gebracht. Blinzelnd im Austausch mit der Welt

How to Learn to Swim

von Simone Meier

Living in such a small country with four languages, a great variety of dialects and the overwhelming presence of English, the Swiss are well aware of the importance of bilingualism or even multilingualism. We are surrounded by different lingoes and hence hear friendly allegras while listening to the news with a glass of Milch – Lait – Latte. And yet we rarely get the chance to dip into the vast pool of the languages around us. How to Learn to Swim

Gestärkt, voller Erinnerungen, mit prägenden Erfahrungen

von Urs Martin, Konrektor

Seit es das Gymnasium Muttenz gibt, ist es am Jugendaustausch beteiligt. Gymnasiasten und Gymnasiastinnen gehen für ein Jahr oder für ein Semester in einem fremden Land zur Schule und leben dort bei einer Gastfamilie. Sie kehren danach in ihre ehemalige Klasse zurück, wenn sie sehr leistungsstark sind, andernfalls treten sie eine Klassenstufe tiefer wieder ein. Sie treten ihr Jahr in der Fremde häufig unsicher an und kommen gestärkt, voller Erinnerungen und mit einer prägenden Erfahrung zurück. Gestärkt, voller Erinnerungen, mit prägenden Erfahrungen

Bildungsstalinismus

oder: Was wir von der Welt nicht lernen wollen, von Willi Ebert

Rostow-am-Don, Juni 2011. Heute ist der Tag X. Im ganzen russischen Riesenreich finden die Schulabschlussprüfungen statt, und zwar dieselbe Prüfung und gleichzeitig, d.h., um eine Stunde verschoben, je nach Zeitzone, und in sechs Varianten. Aber damit haben die Maturanden längst leben gelernt. Schon Monate zuvor konnte man auf dem Internet die Aufgaben kaufen (für einen Dollar das Stück) und die Lösungen (zwei Dollar), ja, gewisse Aufgaben waren schon auf dem Netz, bevor sie die Moskauer Prüfungskommission beschlossen hatte! Bildungsstalinismus

P wie Pädagogik – oder „Freundschaften und Singen bereichern die Schule“

Die FMS und ihre Berufsfelder, Folge 3 von 4, von Jan Pagotto, Leiter FMS

Einen Einblick in das Berufsfeld Pädagogik vermittelt uns ein Interview, welches wir mit Ramon Herzog von der F3b geführt haben.

Warum haben Sie sich für die FMS und für das Berufsfeld Pädagogik entschieden?

Dass es mir möglich ist, an die FMS zu gehen, wurde mir erst am Abend der Abschlussfeier der 4. Sek mitgeteilt. Dass es das Berufsfeld Pädagogik geworden ist, habe ich meinem Umfeld zu verdanken. Viele Leute sagten mir, dass sie mich als Lehrperson sehen würden und dann habe ich mich für diese Richtung entschieden. P wie Pädagogik – oder „Freundschaften und Singen bereichern die Schule“