Chemiefässer und Regentonnen 

von Ines Siegfried (Video und Fotos: Daniel Nussbaumer)

Wie bringt man Schule und Theater zusammen? Die Theatergruppe Rattenfänger, die seit 1990 ihre Freilichtaufführungen an den verschiedensten Orten der Gemeinde Muttenz inszeniert, hat das Areal des Gymnasiums Muttenz ausgewählt, um den „Volksfeind“ von Henrik Ibsen hier aufzuführen. Und damit ist nicht nur eine Theatergruppe auf unserem Campus angekommen, damit ist auch ein Drama in den Deutschunterricht gelangt, das eher weniger in den Schulen gelesen wird. Chemiefässer und Regentonnen 

Der Preis der Wahrheit 

20180823_fototextdotch_Volksfeind_7779

von Céline Acklin (Fotos: Daniel Nussbaumer)

Dunkle Wolken ziehen auf, als ich mich dem Gymnasium Muttenz nähere, dem Schauplatz des Theaterstückes „Ein Volksfeind“, das von der Theatergruppe Rattenfänger neu inszeniert und als Freilichttheater aufgeführt wird. Es erstaunt, wie gut die Rattenfänger den Platz in einen Auftrittsort verwandelt haben, als würde er zur Schule gehören und wäre schon immer ein Teil davon gewesen. Und doch ähnelt die Szenerie nicht einem gewöhnlichen Theater. Es fühlt sich viel lebendiger an, als wäre man wahrhaftig am Ort des Geschehens und auch selber ein Teil davon. Doch diese Lebendigkeit birgt auch ihre Tücken, denn schon bald fängt es leicht zu regnen an und die Leute werden nervös. Der Preis der Wahrheit 

Fünf persönliche Wünsche


FMS_Abschluss_2016 9

Abschlussrede von FMS-Leiter Jan Pagotto am 23. Juni 2016 in der alten Dorfturnhalle Pratteln

Liebe Absolventinnen und Absolventen der Fachmittelschule Muttenz

„Evolution“ haben Sie als Thema für Ihre Abschlussfeier gewählt und so möchte auch ich über Ihre Evolution sprechen. „Bliib so, wie de bisch“ – das mag wohl gut gemeint sein, aber wer kann das schon wirklich so meinen. Es wäre schlimm, sich nicht zu verändern, oder?

Versuchen Sie sich selbstkritisch an Ihren ersten Schultag an der FMS Muttenz zu erinnern: Sind Sie nicht auch mit grossen Augen als frischgebackene Erstklässlerinnen und Erstklässler in die Aula der FHNW gekommen und haben mit Respekt an die grosse, neue Schule gedacht, an der Sie die nächsten Jahre verbringen werden? Fünf persönliche Wünsche

Von Brücken und aufgewühlten Wassern

„A Bridge over Troubled Water“ – Aus einer Softrock-Ballade wird eine Botschaft, wenn Jugendliche das singen. Der Gym Chor Muttenz hat an Auffahrt im Stadtcasino Basel im Rahmen des europäischen Jugendchorfestivals mit diesem Lied eine Brücke in die Welt gebaut, über die aufgewühlten Wasser hinweg und in die Herzen der Menschen. When darkness comes and pain is all around, like a bridge over troubled water I will lay me down. Was braucht die Welt dringender als eine heranwachsende Generation, die sich das zum Ziel gesetzt hat? –Nu

Und der Kammerchor hat diese Botschaft mit „Sure on this Shining Night“ bekräftigt.

Wofür schlägt dein Herz?

Maturrede von Evelyne Jöhri (4Wa)

 

Sehr geehrte Damen und Herren; liebe Eltern, Freunde, Bekannte, liebe Lehrer. Aber vor allem: liebe – seit Neustem – Mit-Maturi und Mit-Maturae. Ja, das nennt man wirklich so.

Zugegebenermassen kann ich nicht sagen, dass ich die Ehre bekommen habe, hier sprechen zu dürfen – ich habe sie mir nämlich viel eher genommen. Trotzdem freue ich mich sehr hier vorne stehen zu dürfen, um ein letztes Wort mit euch zu teilen, bevor wir die Schulzeit endlich endgültig hinter uns lassen. Wofür schlägt dein Herz?

Therapie für Kulturpessimisten

von Peter Hänger

„Die Jugend“ soll ein grosses Herz haben. Sie soll Illusionen pflegen und Utopien nachjagen. Es ist gleichsam ihr Privileg, sich für eine bessere und gerechtere Welt zu engagieren. Aber irgendwann soll sich Realitätssinn einstellen. Das besagt zumindest der Ausspruch, den alle Welt kennt: „Wer mit 16 nicht Sozialist war, der hat kein Herz. Wer mit 30 noch Sozialist ist, der hat keinen Verstand.“ Der Ausspruch wird vielen Vätern zugeschrieben, so zum Beispiel Georges Clemenceau, Winston Churchill, Benedetto Croce, Bertrand Russell – und es gibt unterschiedliche Versionen. Therapie für Kulturpessimisten

Ego-Optimierung versus Weltverbesserung?

von Brigitte Jäggi, Rektorin

Vielen Menschen gefällt ihr Spiegelbild nicht. Ihnen genügt offenbar nicht, was ihnen von der Natur mitgegeben wurde. Und was kann man dann tun? Optimieren! Muskeln lassen sich aufbauen, ohne oder eher mit Präparaten, aber auch Lippen lassen sich aufbauen – mit Implantaten. Einige sind auch nicht zufrieden mit ihrem intellektuellen Leistungsvermögen – also steigern sie ihre Konzentration und Denkfähigkeit durch Hirndoping. Ego-Optimierung versus Weltverbesserung?