Ruhe finden im Angesicht wilder Tiere

17-12-21-L1006925.jpg

Wie wir aus einem Stresskreislauf in den Entspannungsmodus kommen

von Cheryl Gysel (Foto: Nu)

Du gehst zur Fahrprüfung und schüttelst dem Experten selbstbewusst die Hand, da du weisst, dass du gut Auto fahren kannst. Dann steigst du ein und lässt den Motor an. Nachdem du den Rückwärtsgang eingelegt hast, lässt du langsam die Kupplung los. Doch da ruckelt es, du würgst den Motor ab. Die Hände beginnen zu zittern, der Puls rast und du kannst kaum mehr klar denken. Die Fahrprüfung wird zur Zitterpartie. So ähnlich ergeht es wohl manchem von uns während der Fahrprüfung, zu Beginn eines Vortrages, wenn alle Augen auf einem ruhen oder wenn eine wichtige Prüfung ansteht und das Lösen der ersten Aufgabe schon schwierig ist.

Ruhe finden im Angesicht wilder Tiere

Vom Teufelskreis der Sucht zum Kreislauf der Erkenntnis

6114222882_93b5314cdd_o

von Maya Rechsteiner (Foto: Nu)

Jede Zeit bringt ihre eigenen psychologischen Phänomene, Störungen, deren Beschreibungen, Erklärungen und Therapien hervor. So untersucht die Cyberpsychologie die Auswirkungen der Mensch-Maschine-Verschmelzung. Hochaltrigkeit gebiert Demenzforschung. Essstörungen gibt es nur dort, wo ein Überangebot an Nahrung besteht. Depressionen und Burnout, das Drehen im Hamsterrad, werden sich gemäss Angaben der WHO zur Volkskrankheit Nummer eins entwickeln. Gleichzeitig sind die Aussagen zu Glücks- und Zufriedenheitserleben in unseren Breitengraden so hoch wie noch nie. Vom Teufelskreis der Sucht zum Kreislauf der Erkenntnis

Wer die FMS-Wellen meistert, wird Surfprofi

Interview mit Beat Ardüser, FMS Schulleitungs-Assistent, über Zyklen an der FMS Muttenz

von Jan Pagotto, Schulleiter FMS (Foto: Nu)

Zyklen bestimmen auch das Leben an der Fachmaturitätsschule Muttenz. Davon kann Beat Ardüser ein Lied singen. Er ist seit diesem Schuljahr der neue FMS-Schulleitungs-Assistent als Nachfolger von Jürg Siegrist, welcher ihm nach sechs Jahren treuem Einsatz sein Amt übertragen hat. Beat Ardüser ist immer noch primär Biologielehrer. Er arbeitet eng mit Sarah Wickli, der FMS-Sekretärin, Madeleine Fringeli, der Bio-Assistentin am BZM, und mir, Jan Pagotto, zusammen. Wer die FMS-Wellen meistert, wird Surfprofi

Wiederholt sich die Geschichte?

von Willi Ebert (Foto: Stefan Haltinner)

In Westafrika haben Ethnologen einen Stamm beschrieben, der an die Wiedergeburt glaubt. Wer stirbt, kommt drei Generationen später wieder zur Welt, bekommt seinen alten Namen wieder und wird erzogen, indem man der betroffenen Person erklärt, was sie in ihrer letzten Existenz getan und gesagt habe. Auf diese Weise verwandelt sich das Kind tatsächlich zunehmend in seinen Ahnen und die Geschichte dieses Stammes ähnelt einem ewigen Kreislauf, in dem jeder seinen Platz und seine Aufgabe hat. Die Geschichte ist zyklisch, immer dann, wenn sie von den Menschen so gestaltet wird – und nur dann. Oder selbst dann nicht: Die Mitlieder des besagten Stamms gehen heute im städtischen Supermarkt einkaufen, barfuss zwar, aber mit einem Einkaufswagen und einer Kreditkarte. Wiederholt sich die Geschichte?

Wir «Recycling-Weltmeister» unter der Lupe

von Mark Braun (Foto: Nu)

Jedes Mal, wenn wir unser Schulhaus verlassen, können wir an der Glasscheibe über der Recycling-Station ein Umwelt-Zertifikat bestaunen, das uns einen mustergültigen Umgang mit unseren knappen Ressourcen bescheinigt. Knapp 9000 PET-Flaschen hat unser Gymnasium im letzten Jahr gesammelt und dadurch 235 Liter Erdöl eingespart. Ins gleiche Horn stossen die regelmässig erscheinenden Zeitungsartikel, die uns Schweizerinnen und Schweizern zu Recycling-Weltmeistern küren. Solche Ehren lassen wir uns selbstverständlich gerne gefallen und hüten uns davor, sie zu hinterfragen. Höchste Zeit also, es trotzdem zu tun! Wir «Recycling-Weltmeister» unter der Lupe

Alles dreht sich im Kreis

von Reto Schwander (Foto: Stefan Haltinner)

Manchmal erscheint ein Tag viel zu kurz und dann scheint er wieder kein Ende nehmen zu wollen. Tatsächlich ist es so, dass die Tage nicht alle gleich lang sind. Die Schwankung beträgt bis zu 30 Sekunden pro Tag. Als Tag wird die Zeit bezeichnet, die die Erde braucht, um sich einmal um die eigene Achse zu drehen und bis die Sonne wieder exakt am gleichen Ort steht wie am Tag zuvor. Als Beobachter hat man sich dazu auf einer Kreisbahn bewegt. Da die Bahn der Erde um die Sonne aber nicht exakt einem Kreis gleicht, bewegt sich die Erde nach den Gesetzen von Kepler auch nicht gleich schnell um die Sonne. Dies führt zur Abweichung der Tageslänge von unseren bekannten 24 Stunden. Alles dreht sich im Kreis

π in der Cloud

von Alex van den Brandhof (Foto: Nu)

Was hat die Zahl π – also das Verhältnis vom Umfang eines Kreises zu seinem Durchmesser – mit Primzahlen zu tun? Viel, so bewies es der Basler Mathematiker Leonhard Euler. Nimmt man das Produkt der Faktoren 1/(1 – 2–2), 1/(1 – 3–2), 1/(1 – 5–2), 1/(1 – 7–2), 1/(1 – 11–2) usw. (ja, die fettgedruckten Zahlen sind die Primzahlen), multipliziert das Ergebnis mit 6, und zieht schlussendlich die Quadratwurzel dieser Zahl, dann erhält man, ganz genau: π. Abnormal, nicht? π in der Cloud

Ohne sie stünden alle Zeiger still

von Daniel Nussbaumer und Timo Kröner (Fotos: Nu)

Wenn unsere Uhren nicht alle digital wären, dann würde jetzt das feine Zahnrädchen, das den Minutenzeiger steuert, diesen von 10:24 auf 10:25 bewegen. Die Grosse Pause beginnt. Eine Horde Lernender stürmt lärmend ins Sekretariat: «In welem Zimmer hämmer jetzt Mathe? In unserem Zimmer sin Maturprüege.» Barbara Martin sucht den Zimmerverschiebungsplan hervor, während die Schüler sich laut über das unterhalten, was sie sich auf ihren Handys zeigen. Das gefällt nicht nur Frau Martin gar nicht, es stört auch die anderen im Raum: ein No-Go! Zum Glück passiert das nicht so oft. Ohne sie stünden alle Zeiger still

Wahlfachwoche 2017

Die Wahlfachwoche bildet den Abschluss jedes Schuljahrs. Wenn die Noten gemacht und die Zeugnisse verteilt sind, mischen wir die Klassenstufen, die FMS und das Gym und heben den 45-Minuten-Lektionentakt auf. In einem Wochenkurs widmen sich die Teilnehmenden einem gewählten Thema und erleben dabei manchmal auch die Interessen und Skills von Lehrpersonen, die im Normalunterricht weniger zur Geltung kommen. Hier sind Eindrücke von der Wahlfachwoche 2017. Am Schluss des Beitrags ist eine grössere Fotogalerie. Der Entfalter dankt allen für die Zusendung der Text- und Fotobeiträge. Wahlfachwoche 2017

„Frog dr Urs Martin!“

20170831-1005278

von Timo Kröner und Daniel Nussbaumer (Fotos: Nu)

„Frog dr Urs!“ oder „Froge Si dr Herr Martin!“ – wer diesen Satz noch nie gesagt hat, der hat nie am Gymnasium Muttenz unterrichtet und war auch nie in leitender Position an einem anderen Baselbieter Gymnasium. In 23 Jahren hat der Konrektor Urs Martin insgesamt 18‘280 mündliche und schriftliche Maturprüfungen organisiert, 10‘968 Experten angefragt, 43‘872 Maturanoten eingetragen und 3‘656 Maturazeugnisse erstellt. Am Tag, als er den Schulschlüssel abgegeben hat, haben wir ihn zum Interview getroffen.

„Frog dr Urs Martin!“