«Ich spreche durch meine Kleidung»

Am Menschenrechtstag vom 15. November haben die Vertreterinnen der «Erklärung von Bern» aufgezeigt, dass Mode ein äusserst unökologischer und ausbeuterischer Wirtschaftszweig ist. Fast Fashion, Preiskampf, Internet- und Billiganbieter bestimmen das dunkle Geschäft der Mode und beeinflussen das Kaufverhalten junger Menschen. Der Workshop hatte das Ziel, die Jugendlichen zu sensibilisieren. In Rollenspielen konnten sich die Lernenden aktiv einbringen und neue Wege und Geschäftsmodelle andenken. «Ich spreche durch meine Kleidung»

Hinter den Kulissen von „Fame“

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Die Teilnehmenden des Wahlkurses “Musical” unter der Leitung von Karolina Kowalska, Christoph Huldi, Franziska Baumgartner und Lex Vögtli haben das Musical “Fame” einstudiert. Es wurde vom 21. bis zum 23. März im Theater Roxy in Birsfelden aufgeführt. In den folgenden Texten von beteiligten Schülerinnen und Schülern aus der Klasse 4MZ können wir einen Blick hinter die Kulissen der Produktion werfen. Hinter den Kulissen von „Fame“

Klimagarten 2085

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Foto: Nasifa Mohamed

von Regina Bandi

Können Sie sich an den Film „Interstellar“ aus dem Jahr 2014 erinnern? Er handelt von einer Erde, die dem Klimawandel zum Opfer gefallenen ist. Sie ist (zumindest in den USA) ausgetrocknet und auf den Feldern ist von allen Kulturpflanzen lediglich der Mais übriggeblieben. Riesige Staubwolken, welche erbarmungslos alles mit einer braunen Schicht überziehen, vermitteln das Bild eines traurig-öden Wüstenplaneten. Als Folge davon machen sich die Menschen auf die Suche nach einem neuen Zuhause im Weltall. Klimagarten 2085

Grenzüberwindungen 

Gott, Geld und grenzüberwindendes Gestrüpp: Campione

von Brigitte Jäggi, Rektorin (Fotos: Christoph Ritter)

Liebe Schülerinnen und Schüler

Liebe Leserinnen und Leser

Campione d’Italia ist ein kleiner Ort, der, wie der Namenszusatz sagt, zu Italien gehört, jedoch von der Schweiz völlig umgeben ist. Der Ort dürfte eine gewisse Bekanntheit haben, weil dort das grösste Kasino Europas steht, und er dürfte noch etwas bekannter geworden sein, weil dieses Kasino im vergangenen Jahr Konkurs gegangen ist. Obwohl Campione zu Italien gehört, gilt hier der Schweizer Franken als Hauptwährung. Und wer italienische Autonummern sucht, tut dies vergebens, denn alle Autos sind mit Tessiner Kennzeichen versehen. Das Telefonnetz ist schweizerisch, was zur Folge hat, dass man von Italien aus, um nach Italien zu telefonieren, eine schweizerische Vorwahl tippen muss. Zur Komplizierung der Verhältnisse dürfte beitragen, dass Campione zwei Postleitzahlen besitzt, eine schweizerische (6911) und eine italienische (22060). Dass Campione für Selbständigerwerbende als Steueroase gilt, sei hier nur der Vollständigkeit halber bemerkt. Bei so viel Verflechtung ist es beinahe nebensächlich, dass, territorial gesehen, Campione d’Italia eine schweizerische Enklave bzw. eine italienische Exklave ist, so, wie es weltweit noch Dutzende Enklaven oder, je nach Blickwinkel, Exklaven gibt. Grenzüberwindungen 

Das Recht auf die eigene Geschichte

Martin R. Dean

Rede zum Menschenrechtstag am 15. November 2018

von Martin R. Dean (Foto: Nu)

Liebe Schülerinnen und Schüler,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

geehrte Schulleiterin, geehrte Schulleiter,

Sie hören, wie pedantisch ich die männlichen und weiblichen Anredeformen gebrauche. Mit dieser Höflichkeitsformel komme ich sprachlich einem Menschenrecht nach, das die Gleichstellung von Mann und Frau fordert.

Artikel 2 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, 1948

Jede Person hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand. Das Recht auf die eigene Geschichte

Menschenrechtstag 2018

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Das Organisationsteam des Menschenrechtstags (v.l.n.r.): Regina Bandi, Andrea Weckbecker, Seraina Gartmann

von Andrea Weckbecker (Foto: Nu)

Menschen haben Rechte. Das Recht, von Geburt an gleich und frei zu sein. Das Recht, vor Diskriminierung geschützt zu sein. Das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit. Das Recht auf Bildung. Genau diesen und weiteren Menschenrechten haben wir uns am 15. November 2018 am Gymnasium Muttenz gewidmet. Und zwar die ganze Schule – von den Schüler*innen, den Lehrer*innen bis hin zum nicht unterrichtenden Personal. Einen solchen Tag hat es an unserem Gymnasium noch nie gegeben. Menschenrechtstag 2018

Es ist immer da

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von Daniel Nussbaumer (Textfassung und Bilder)

Die Opernaufführung unseres Kammerchors „Dido and Aeneas“ vom 16./17. Februar 2019 in der katholischen Kirche Muttenz hat das Publikum gleichermassen begeistert wie verblüfft. Der Entfalter hat die drei Hauptsolisten Helena Bühler (Dido), Lenard Fasnacht (Aeneas) und Julia Kunz (Belinda) mit den beiden Gesangslehrerinnen Franziska Baumgartner und Barbara Schneebeli (Regie) zu einem Gespräch eingeladen. Es ist immer da

Von Liebe, Erotik und Höhlen

von Markus Hilfiker (Foto: Nu)

Das Motiv der unglücklichen Liebe zwischen Dido und Aeneas wurde nachantik nicht nur von Purcell (und seinem Librettoverfasser Nahum Tate) für seine berühmte Oper übernommen. Viele weitere Kulturschaffende haben die tragische Geschichte wieder aufgenommen bis hin in unsere Zeit, zuletzt im spanischen Spielfilm «Son de mar» aus dem Jahr 2001. Dabei zeigt sich etwas ausgesprochen Zeittypisches: die sehr explizite Darstellung der Erotik. Die beiden Hauptfiguren, Ulises und Martina, kommen sich, wie schon im antiken Vorbild von Vergil, in einer Höhle näher. Während im Spielfilm von 2001 das Knisternde der Erotik durch die plumpe explizite Darstellung vollkommen verloren geht, war dem genialen antiken Vorbild Vergil sehr wohl bewusst, dass eine wahrhaft erotische Atmosphäre, die diese Bezeichnung auch verdient, nur durch subtile Anspielungen zu erreichen ist: Als auf der Jagd alle Teilnehmer Zuflucht vor einem plötzlich aufkommenden Gewitter suchen, passiert Folgendes: Von Liebe, Erotik und Höhlen

Liebesdrama im Stahlbeton

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von Timo Kröner (Fotos und Video: Daniel Nussbaumer)

Der 17. Februar ist ein Sonntag, an dem schon frühlingshaftes Wetter herrscht. Die Abendsonne taucht die brutalistische Katholische Kirche in Muttenz in ein Kleid aus langen Schatten. Die Lichtstimmung könnte23 also fast nordafrikanisch sein, wie die Liebesgeschichte zwischen der karthagischen Königin Dido und dem griechischen Helden Aeneas, der mit Beginn der Handlung gerade aus dem trojanischen Untergang geflohen ist. Liebesdrama im Stahlbeton

Der Abdruck einer Generation

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„Exit 27“ beim Auftritt im Z7 Pratteln an der RockNight 2019, Foto: Gina Pelosi

von Julie von Büren, SO-Co-Präsidentin, Maturandin 2019

Es ist kurz vor Mitternacht. Ich sitze auf dem Bühnenrand, blicke zu den Scheinwerfern empor, deren Lichtstrahl die Staubpartikel der Luft im Tanz erstrahlen lässt. Es ist Stille eingekehrt, das Publikum hat die Konzerthalle schon lange verlassen und nur noch vereinzelt hört man Schritte hinter der Bühne. Gedankenverloren rolle ich das zurückgebliebene Kabel auf und bin stolz. «Schon krass», denke ich mir, «was wir alles auf die Beine gestellt haben.»

Der Abdruck einer Generation