Maturrede 2018

Maturfeier 2018 Gymnasium Muttenzvon Anna Holm (Foto: Nu)

Liebe Anwesende, Maturanden und Maturandinnen, Lehrpersonen, Eltern

Wozu stehe ich heute vor Ihnen?

Eine Stimme aus der Schüler*innenschaft macht sich immer gut, sie verspricht geistreiche Anekdoten und einen authentischen Blick von innen. Dank Stehpult wirkt auch heisse Luft noch souverän.

Nachsichtig mit meinem teils über Banalitäten der Schulalltags nörgelnden Ich soll ich hier vor Ihnen stehen und am besten bin ich durch das Erhalten des Maturitätszeugnisses sprunghaft weiser geworden, bedächtig, vielleicht auch ein wenig pathetisch angesichts dieses ach so bedeutungsschweren Moments in unserem Leben. Ein Ausbund an Wertschätzung und Dankbarkeit mit einem zarten nostalgischen Hauch von Erinnerung an diese guten vier Jahre! Maturrede 2018

„Bildigsabbau nit mit uns!“

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von Jacqueline Balosetti, Rebecca Frommherz und Yaelle Wouters, Fotos: Jacqueline

Ein Trauerzug von Schülerinnen und Schülern marschierte am 23. März in Richtung des Regierungsgebäudes in Liestal. Gemeinsam wollten sie sich gegen den zunehmenden Bildungsabbau wehren. Dieses „Bildungsbegräbnis“ wurde von der SOBA, der Schüler*innenorganisation beider Basel, auf die Beine gestellt und war ein Projekt ihrer Aktionswoche. „Bildigsabbau nit mit uns!“

SOBA-Aktionswoche für die Bildung

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von Anna Holm, Schüler*innenorganisation beider Basel

„Was wir brauchen, ist nicht die Bildung, die wir haben. Es ist die Bildung, die wir sind.“ Ludwig Hasler, Publizist und Philosoph

Für eine funktionierende Demokratie muss die Stimmbevölkerung befähigt sein, ihre demokratischen Rechte wahrzunehmen. In der Schweiz bildet sich heute in vielen Kantonen Widerstand gegen eine Politik, die genau diese Tatsache zu verdrängen scheint. Seit mehreren Jahren leidet das Bildungswesen unter Sparpaketen und ist Teil eines umfassenden Sozialabbaus. Defizite aus einer verfehlten Finanzpolitik versucht man so auf Kosten der Gesellschaft auszubügeln. Wie ist es möglich, dass dort gekürzt wird, wo unsere Weichen für die Zukunft gestellt werden? SOBA-Aktionswoche für die Bildung

Diagnose: Toxischer Abbau-Wahn

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von Anna Holm und Julie von Büren (Text) und Jilson Evalathingal (Fotos)

Rauch liegt in der Luft und die Transparente wehen im leichten Herbstwind. Die Pfalz hinter dem Münster ist belebt, Gemurmel und das Knirschen des Kieses sind zu hören. Einige Studierende tragen als Ausdruck der Trauer Schleier über dem Gesicht, andere haben Trauerkerzen angezündet. Langsam setzt sich die Masse in Bewegung und schreitet still und entschlossen der Martinskirche entgegen. Diagnose: Toxischer Abbau-Wahn

Engagiert für die Bildung!

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Das Gesicht der SO am Gym-Muttenz – Julie von Büren (Foto: Nu)

Julie von Büren ist SO-Ko-Präsidentin des Gymnasiums Muttenz. Sie engagiert sich an der Schule und im Kanton zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen für die Interessen der Lernenden und für die Sicherung der Bildungsqualität. In unserem Blog berichtet sie über das Gespräch vom 21. Juni 2017, in dem Regierungsrätin Monica Gschwind sich mit den Schülerorganisationen der basellandschaftlichen Gymnasien austauschte. Die Schülerorganisationen haben darin ihre bildungspolitischen Forderungen zum Ausdruck gebracht.  Engagiert für die Bildung!

Baselland ist keine Insel

von Brigitte Jäggi, Rektorin

Dass die Schweiz arm an Rohstoffen ist, weiss jedes Schulkind. Und daher gilt diese Aussage auch für unseren Kanton. Zwar lagert in unseren Böden noch tonnenweise Salz, aber Salz alleine macht uns nicht reich. Die wenigen Erzminen sind ausgeschöpft. Mit Holz wird kein Staat gemacht und der Beitrag unserer Landwirtschaft an das Bruttosozialprodukt fristet ein Nischendasein, trotz der feinen „Chriesi“. Baselland ist keine Insel

Das ist der Wert der Bildung!

von Timo Kröner und Daniel Nussbaumer (Foto)

 

Einige Tage vor der Übereinkunft der Kantonsregierungen von BL und BS zur gemeinsamen Trägerschaft der Universität Basel haben wir mit Frau Prof. Dr. Andrea Schenker-Wicki, der neuen Rektorin der Universität Basel, über den Wert der Bildung und die Positionierung der Universität Basel in der regionalen und internationalen Bildungslandschaft gesprochen.
Das ist der Wert der Bildung!

Klare Positionen? – Klare Positionen!

Foto: Nu

Am 23. September 2015 fand in der Aula der FHNH eine Podiumsdiskussion zu den Nationalratswahlen statt. Einige Klassen haben die Veranstaltung zusammen mit ihren Geschichtslehrpersonen im Unterricht vorbereitet. Die Schülerinnen und Schüler haben sich intensiv mit den Podiumsteilnehmern auseinandergesetzt, ihre Positionen analysiert und Fragen formuliert, die Grundlage für die Gesprächsführung von Moderator Dieter Kohler (Redaktionsleiter SRF Regionaljournal Baselland) waren. Thematische Schwerpunkte des Gesprächs waren Migration/Flüchtlinge, Energiewende, Sparmassnahmen in der Bildungspolitik und die Gleichstellung Homosexueller. Auf dem Podium haben die folgenden Nationalratskandidatinnen und -kandidaten diskutiert: Klare Positionen? – Klare Positionen!

Stimmen zum Sparen

,,Bildungsabbau nicht mit uns!“

Ich höre es noch in meinen Ohren. 500 SchülerInnen versammelt vor dem Regierungsgebäude in Liestal. Grund dafür: die Sparmassnahmen von Frau Gschwind und ihren Verbündeten. Sie legen uns „Optimierungspläne“ vor, die Aussage ist klar: Platz den Strassen, verbaut die Bildung. Wir sollen auf Klassenlager, Freifächer und bezahlten Musikunterricht verzichten, dafür sollte Frau Pegoraro ihr ELBA-Ausbau-Projekt verwirklichen dürfen. 1,8 Milliarden Franken hätte der Spass gekostet. Das einzig Witzige daran ist die Dreistigkeit der rechtsbürgerlichen Regierung, die meint, wir lassen uns das gefallen. Eine Zweiklassengesellschaft aufzubauen kann und darf nicht das Ziel sein. Sobald wir aber für Musikunterricht bezahlen müssen, wird dies der Fall sein. Wenn Freifächer gekürzt werden, kürzt man uns die Möglichkeit auf freie Entfaltung. Wenn Klassenlager wegfallen, lernen wir wichtige soziale Aspekte erst spät oder nie kennen. Unsere Ressourcen werden knapp, wir betonieren alles zu. Was uns bleibt, ist die Bildung – eine Strasse, die nicht in einer Sackgasse endet. Caroline Stephan, SO-Präsidentin Stimmen zum Sparen

Bildungsstalinismus

oder: Was wir von der Welt nicht lernen wollen, von Willi Ebert

Rostow-am-Don, Juni 2011. Heute ist der Tag X. Im ganzen russischen Riesenreich finden die Schulabschlussprüfungen statt, und zwar dieselbe Prüfung und gleichzeitig, d.h., um eine Stunde verschoben, je nach Zeitzone, und in sechs Varianten. Aber damit haben die Maturanden längst leben gelernt. Schon Monate zuvor konnte man auf dem Internet die Aufgaben kaufen (für einen Dollar das Stück) und die Lösungen (zwei Dollar), ja, gewisse Aufgaben waren schon auf dem Netz, bevor sie die Moskauer Prüfungskommission beschlossen hatte! Bildungsstalinismus