
Julie von Büren ist SO-Ko-Präsidentin des Gymnasiums Muttenz. Sie engagiert sich an der Schule und im Kanton zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen für die Interessen der Lernenden und für die Sicherung der Bildungsqualität. In unserem Blog berichtet sie über das Gespräch vom 21. Juni 2017, in dem Regierungsrätin Monica Gschwind sich mit den Schülerorganisationen der basellandschaftlichen Gymnasien austauschte. Die Schülerorganisationen haben darin ihre bildungspolitischen Forderungen zum Ausdruck gebracht.
An einem Mittwochabend trafen wir uns als Schüler und Schülerinnen der Gymnasien Baselland für ein Gespräch mit Regierungsrätin Monica Gschwind. Jedes Gymnasium wurde von einem Schüler oder einer Schülerin vertreten und uns gegenüber sass nebst der Bildungsdirektorin auch Thomas Rätz, Rektor des Gymnasiums Liestal und Präsident der Schulleitungskonferenz der Basellandschaftlichen Gymnasien. Nach einer kurzen Begrüssung und Vorstellung für diejenigen, die noch nie an einem solchen Gespräch teilgenommen hatten, begannen wir damit, die vorgängig abgesprochenen Themen zu diskutieren.
Einen grossen Teil der Diskussion nahm wiederholt der Bildungsabbau ein, denn nur aus diesem Grund findet der Austausch zwischen der Regierungsrätin und uns Schülerinnen und Schülern überhaupt statt. Im Sommer 2015 hatte sich ein Gremium aus Schülerinnen und Schülern gebildet, die gemeinsam gegen die Abbaumassnahmen in der Bildung kämpften und eine Demonstration gegen die Kürzungen im Bildungsbereich in Liestal organisierten. Daraufhin folgte von der Regierungsrätin die Einladung zu einem Gespräch, welches nun einmal im Semester stattfindet.
In unserem Gespräch rückten jedoch auch andere Themen ins Zentrum. Eines unserer grossen Anliegen ist nach wie vor das Schulfach Politik. Die Gymnasien Oberwil und Muttenz haben dieses bereits als eigenständige Gefässe in ihren Lehrplan integriert und nutzen die sogenannten Poolstunden für die politische Grundbildung. Im Gespräch erklärte uns Thomas Rätz, dass der Aspekt der politischen Bildung einerseits bereits im Lehrplan für Geschichte verankert sei und andererseits alle Gymnasien Anstrengungen unternähmen, die politische Bildung in den Schulalltag zu integrieren (z. B. Podiumsdiskussionen, Akzentkurse am Gymnasium Liestal, Exkursionen). Nach wie vor wünschen wir uns als Schülerinnen und Schüler aber mehr Gewicht für diesen Bereich.
Ein weiteres grosses Thema, das wiederum mit dem Bildungsabbau zusammenhängt, ist der Instrumentalunterricht. Dieser wird für die FMS-Schülerinnen und -schüler während den ersten vier Semestern nicht mehr vom Kanton bezahlt, auch wenn das Berufsfeld Pädagogik gewählt wird. Wir sind jedoch der Meinung, dass eine gute musikalische Grundbildung für Primarlehrerinnen und Primarlehrer wichtig ist und so auch wieder den Kindern zugutekommt. Diego Furrer, Vertreter des Gymnasiums Oberwil, betonte: »An der Bildung sparen heisst, an der Zukunft zu sparen.» Regierungsrätin Monica Gschwind erklärte uns, dass sie ebenfalls überrascht sei von der Tatsache, dass seit dieser Änderung die Nachfrage nach dem Instrumentalunterricht in der FMS drastisch gesunken sei. Erste Schritte wurden nun schon unternommen, um die Situation zu verbessern. Unter anderem wird die Schulleitungskonferenz in Zusammenarbeit mit den Instrumentallehrpersonen eine Umfrage bei den FMS-Lernenden machen, um mehr Fakten zur Problematik zur Verfügung zu haben. Aufgrund dieser Fakten könnten dann entsprechende Massnahmen ergriffen werden.
Wir als Vertreterinnen und Vertreter der Schülerschaft schätzen diesen Austausch sehr und hoffen, damit auch etwas bewirken zu können. Wie Adrian Lipkowits vom Gymnasium Liestal sagte:» Es ist erfreulich, dass Frau Gschwind das Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern sucht. Nun sollten aber auch Massnahmen ergriffen werden!»
An dieser Stelle möchten wir uns auch bei allen bedanken, die uns bei der Vorbereitung dieser Gespräche unterstützten und die Tätigkeiten der SchülerInnenorganisationen ernst nehmen und fördern.
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