Baselland ist keine Insel

von Brigitte Jäggi, Rektorin

Dass die Schweiz arm an Rohstoffen ist, weiss jedes Schulkind. Und daher gilt diese Aussage auch für unseren Kanton. Zwar lagert in unseren Böden noch tonnenweise Salz, aber Salz alleine macht uns nicht reich. Die wenigen Erzminen sind ausgeschöpft. Mit Holz wird kein Staat gemacht und der Beitrag unserer Landwirtschaft an das Bruttosozialprodukt fristet ein Nischendasein, trotz der feinen „Chriesi“.

Ungeachtet dieser eher ungünstigen Rahmenbedingung gibt es in unserem Kanton einen Rohstoff, dessen Potential riesig ist: Bildung! Allerdings muss auch in die Förderung dieses Rohstoffes angemessen investiert werden. Und niemand, der Geld einsetzt, kann erwarten, dass er den Gewinn bereits ein paar Monate später in der Tasche hat. In Bildung investieren ist ein langfristiges Geschäft, verspricht aber auch einen nachhaltigen Gewinn.

Neben dem ökonomischen Nutzen ist Bildung auch wichtig für unsere kulturelle Identität. Bildung bedeutet mehr als das, was man gerade wissen muss. Sie ermöglicht den Blick über die Grenzen und lehrt einem, wie man mit Problemen anders umgeht, als den Kopf in den Sand zu stecken.

Brigitte_Jäggi
Brigitte Jäggi (Foto: Nu)

Erst wer in seiner eigenen Kultur verankert ist, kann auf verständnisvolle Weise mit anderen Kulturen und Menschen umgehen. Mit dieser reflektierten Identität alleine ist es möglich, das scheinbar Fremde zu integrieren. Und umgekehrt erhalten die „Fremden“ die Möglichkeit, sich mit ihrem Hintergrund in eine gelebte Kultur einzufügen.

Bildung bildet den Geist. Hoffen wir, dass nicht eines Tages, am Ende aller Strategien, für den Kanton nur noch der Geist im Baselbieter Kirsch übrigbleibt…