SOBA-Aktionswoche für die Bildung

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von Anna Holm, Schüler*innenorganisation beider Basel

„Was wir brauchen, ist nicht die Bildung, die wir haben. Es ist die Bildung, die wir sind.“ Ludwig Hasler, Publizist und Philosoph

Für eine funktionierende Demokratie muss die Stimmbevölkerung befähigt sein, ihre demokratischen Rechte wahrzunehmen. In der Schweiz bildet sich heute in vielen Kantonen Widerstand gegen eine Politik, die genau diese Tatsache zu verdrängen scheint. Seit mehreren Jahren leidet das Bildungswesen unter Sparpaketen und ist Teil eines umfassenden Sozialabbaus. Defizite aus einer verfehlten Finanzpolitik versucht man so auf Kosten der Gesellschaft auszubügeln. Wie ist es möglich, dass dort gekürzt wird, wo unsere Weichen für die Zukunft gestellt werden?

Unser Verständnis von Bildung und die Bedeutung, die wir ihr beimessen, prägen maßgeblich unseren Umgang mit dem tagesaktuellen Thema. Wir benötigen dringend eine vertiefte Auseinandersetzung mit den gravierenden Folgen dieser Destruktivität, um einen Bewusstseinswandel und Kurswechsel in der Politik herbeizuführen. Es gilt aufzuzeigen, wie verlogen allein die Bezeichnung “Sparmassnahme” ist. Denn Sparen bedeutet, Geld nicht auszugeben, um es für einen anderen Zweck einzusetzen. Was im Baselland heute geschieht ist jedoch ungeschminkter Abbau.

Von dieser kurzsichtiger Politik sind in erster Linie die Schüler*innen und Lehrer*innen in ihrem Alltag konkret betroffen. Lohnsenkungen, Ausbleiben des Teuerungsausgleiches und die anstehende Einführung des Leistungslohnes zum Beispiel machen den Lehrberuf zunehmend unattraktiv. Auch ganze Fachrichtungen werden abgewertet, wie unter anderem der Instrumentalunterricht an der FMS, der neuerdings von den Schüler*innen und ihren Familien selbst berappt werden muss. An diesem Exempel zeigt sich deutlich, dass Bildungsabbau schlussendlich der gesamten Gesellschaft schadet. Gerade im Fachbereich Pädagogik werden die Lehrer*innen von morgen ausgebildet, für welche bei Tätigkeit auf Primarschulstufe das Beherrschen eines Instrumentes ein essentieller Bestandteil der Ausbildung und der späteren Arbeit darstellt.

Eine drohende Folge der dreisten “Abbauitis” im Baselland ist die Erhöhung der Studiengebühren an der Uni Basel. Die Baselbieter Regierung hat mit der Annahme des Leistungsauftrags eine Senkung der Beitragszahlungen an die Universität erwirkt. Daraus resultiert ein Milliardenloch, welches auf dem Rücken der Studierenden und des Unipersonals zu stopfen versucht wird. Die steigenden Studiengebühren sind ein direkter Angriff auf die Chancengleichheit! Die Erhöhung um hundert Franken auf 850 Franken pro Halbjahr stellt gerade für Student*innen eine grosse zusätzliche finanzielle Belastung dar.

Ein Ende dieser Politik auf Kosten unserer Zukunft ist bei den gegebenen Mehrheiten in den Parlamenten nicht abzusehen. Darum ist es an uns, für nachhaltige Bildungspolitik einzustehen! Im Rahmen der nationalen Aktionswoche vom 19. – 24. März organisiert das Netzwerk der Schüler*innenorganisationen beider Basel (SOBA) mehrere kleine Aktionen an den Sek-2-Schulen der beiden Halbkantone. Höhepunkt der Woche wird der interkantonale Hauptanlass am Freitag, dem 23. März. Alle Schüler*innen und solidarische Studierende treffen sich um 15:30 Uhr vor dem Regierungsgebäude in Liestal, um beim “Bildungsbegräbnis” unsere “totgesparte” Bildung zu betrauern. Damit zeigen wir der Öffentlichkeit, dass wir unsere Zukunft nicht den Freund*innen des Abbaus überlassen!

Für weitere Infos zur SOBA:

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