Hier wohnte Martha Schwartz

Hier wohnte Martha Schwartz

Von willensstarken Frauen und Königen in Strumpfhosen

Gemurmel und Geraschel. Es ist halb eins, der Vortrag sollte jetzt gleich beginnen. Es schwirren die letzten Besucher*innen hinein, nehmen sich einen Platz, legen ihre Taschen vor sich hin und warten gespannt auf die Präsentation und welche Erkenntnisse diese mit sich bringen wird.
„Von Königen in Strumpfhosen und willensstarken Frauen – die Geschlechterrollen früher und heute“- so heisst der Titel. Das Mikrophon hält Frau Reichel, sie stellt Frau Bürgi vor. Frau Bürgi – oder doch lieber Sophie, denn im ersten Moment schlägt sie vor, dass wir uns duzen – hat Gender Studies an der Universität Basel studiert und möchte uns nun einen Einblick geben in die Evolution der Geschlechterrollen, wie sie früher ausgesehen haben und wie sie so geworden sind, wie sie heute sind.
Von Gisele Plavsic (Fotos: Flavia Manella)

Von willensstarken Frauen und Königen in Strumpfhosen

Ein Krieg ist kein Mittagspicknick

Ich sitze im Foyer und warte auf den Beginn der Mittagsveranstaltung. Dabei überlege ich, ob ich mir ein Sandwich der Klassen 3Eb und 3WZ für die Ukraine-Sammelaktion kaufen soll. Doch nun strömen immer mehr Schülerinnen und Schüler ins Foyer und versuchen sich noch einen Platz zu ergattern. Die Veranstaltung interessiert mehr Schüler des Gym Muttenz, als die Organisatoren wahrscheinlich erwartet haben. Es herrscht eine aufgeregte Stimmung und es wird teils schon heftig über das Thema diskutiert. Es geht den meisten wie mir. Wir werden seit dem 24. Februar mit Berichten, Bildern und Videos auf allen Kanälen überflutet. Obwohl wir die Situation auch im Unterricht besprechen, können wir immer noch nicht alles verstehen und haben keinen Überblick über die Folgen des Konfliktes in der Ukraine oder auch über Putins Krieg, wie er später genannt wird. Es ist auch spürbar, dass es schwierig ist für uns, zwischen korrekten Informationen und Propaganda zu unterscheiden.
Von Olivia Finazzi (Fotos: Daniel Nussbaumer)

Ein Krieg ist kein Mittagspicknick

Mit dem Experten über Putin und die Welt fachsimpeln

Am 18. März durfte sich der Ergänzungsfachkurs «Despoten unserer Zeit» mit Herrn Prof. Dr. Frithjof Benjamin Schenk treffen. Wobei die Titel Prof. und Dr. ein falsches Bild vom bodenständigen Historiker zeichnen. Die Kenntnisse und Erklärkünste, die solche Titel mit sich bringen, konnte er aber allemal unter Beweis stellen.
Von Jan Josef Soder (Fotos: Selina Meier)

Mit dem Experten über Putin und die Welt fachsimpeln

Was habt ihr früher gemacht?

Ein farbenfroher Hippie-Bus, ein Jugendlicher, welcher der Polizei die Stirn bietet, und daneben ein Technobunker, in welchem kleine, bunte Pillen Stimmung induzieren. Beim Betreten des Foyers wird schnell klar, dass junge Künstler*innen sich hier in ihrem Element wiederfanden. Die Ausstellung im Gymnasium Muttenz gibt Einblick in die Jugendszenen des letzten Jahrhunderts und der Neuzeit.

Von Simon Notz (Text, Titelfoto und Foto im Text)

Was habt ihr früher gemacht?

Laptop? Schwirren Sie ab! Zurück zu Stift und Papier!

von der Klasse 3WZ (Fotos: Nu)

Es war einmal vor langer, langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxie. Die Digitalisierung überrannte die Schulen. Alle Schulen? Nein! Eine Klasse am Gymnasium Muttenz widersetzte sich  diesem Trend und griff zu altmodischen Waffen wie Stift und Papier, um Plakate zu erstellen. Im verzweifelten Versuch, der Technik die Stirn zu bieten, wurden vier wundervolle Schöpfungen hervorgebracht. Schweizer Geschichte ganz analog. Kommt zu uns ins Zimmer 335 und versammelt euch zum Schwur gegen das digitale Imperium, gegen die dunkle Seite der Macht!

Laptop? Schwirren Sie ab! Zurück zu Stift und Papier!

Hochaktuell und emotional berührend

ein Kollektivtext der Klasse 2B

Immer wieder prägen Menschen unsere Welt und versuchen, sie zu einem besseren Ort zu machen, indem sie gegen Missstände und Ungerechtigkeiten ankämpfen. Die Sozialen Bewegungen, die aus solch einem Engagement entstehen, und ihre Themen sind hoch aktuell und emotional berührend.

Zusammen mit unseren Lehrpersonen sind wir in die Welt des kommunistischen Manifestes eingetaucht, welches von Karl Marx und Friedrich Engels zur Zeit der Industrialisierung verfasst wurde. Sie haben damals gegen die soziale Ungleichheit zwischen der Bourgeoisie und dem Proletariat gekämpft. Wir sind dem Beispiel von Marx und Engels gefolgt und haben für unsere heutigen Weltverbesser ein eigenes Manifest geschrieben. Von Rassismus, Waffengewalt und Frauenrechten bis hin zum Klimawandel und Umweltverschmutzung ist alles dabei! Wochenlang haben wir hart daran gearbeitet, um den Bevölkerungsgruppen, die im Stich gelassen wurden, eine Stimme zu geben.

Hochaktuell und emotional berührend

Kleine Geschichten vom Grossen Krieg

20180606_fototextdotch_2018_2MS_Staatsarchiv_3831.jpg

von Madeleine Fahrländer (Fotos: Daniel Nussbaumer)

Die Klasse 3MS machte sich auf, die Geschichte Basels während des 1. Weltkriegs von 1914-1918 zu erforschen. Das Ziel waren fiktive eigene Geschichten, die auf dem Hintergrund der Ereignisse in Basel spielen sollten. Ein Joint-Venture zwischen Geschichte und Deutsch. Die Schülerinnen und Schüler studierten dafür Akten aus dem Staatsarchiv Basel, die wir dank einer tollen Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Basel online und geordnet auf unseren Schulcomputern in Muttenz anschauen konnten. Kleine Geschichten vom Grossen Krieg

Audienz bei einem Bundesrat

Bundesrat_1

von Petra Saner (Fotos: Erik Reumann)

„Heute treffen wir einen Bundesrat.” – „Einen Bundesrat? Als ob! Niemand bekommt eine Audienz bei einem Bundesrat.“ – „Doch, wir schon!“ Tatsächlich haben Bundesräte bedingt durch ihre 70-Stunden-Arbeitswochen üblicherweise alle Hände voll zu tun, und Bundesrat Johann Schneider-Ammann ist hierin keine Ausnahme. Nichtsdestotrotz fand er sich pünktlich im Kommissionszimmer 3 ein, wo zwei Schulklassen den Bildungsminister schon gespannt erwarteten. Audienz bei einem Bundesrat

Wiederholt sich die Geschichte?

von Willi Ebert (Foto: Stefan Haltinner)

In Westafrika haben Ethnologen einen Stamm beschrieben, der an die Wiedergeburt glaubt. Wer stirbt, kommt drei Generationen später wieder zur Welt, bekommt seinen alten Namen wieder und wird erzogen, indem man der betroffenen Person erklärt, was sie in ihrer letzten Existenz getan und gesagt habe. Auf diese Weise verwandelt sich das Kind tatsächlich zunehmend in seinen Ahnen und die Geschichte dieses Stammes ähnelt einem ewigen Kreislauf, in dem jeder seinen Platz und seine Aufgabe hat. Die Geschichte ist zyklisch, immer dann, wenn sie von den Menschen so gestaltet wird – und nur dann. Oder selbst dann nicht: Die Mitlieder des besagten Stamms gehen heute im städtischen Supermarkt einkaufen, barfuss zwar, aber mit einem Einkaufswagen und einer Kreditkarte. Wiederholt sich die Geschichte?