
Liebe FMS-Absolventinnen und Absolventen,
Liebe Schulratspräsidentin Frau Susanna Käch
Liebe Angehörige, Lehrpersonen, Mitarbeitende und Schulleitungskolleg*innen
Liebe Gäste
Heute ist es also so weit – Sie, liebe Absolventinnen und Absolventen der FMS – haben es geschafft! Ihre Zeit als FMS-Schülerinnen und FMS-Schüler ist zu Ende, die Prüfungen sind vorbei und in wenigen Minuten werden Sie Ihre Abschlusszeugnisse in den Händen halten.
Rede unserer FMS-Leiterin Jacqueline Herrmann, Fotos: Stefan Haltinner und Daniel Nussbaumer
Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Schultag an der FMS in Muttenz? Wie Sie gespannt und neugierig, vielleicht vorfreudig – oder auch etwas nervös zusammen mit den anderen «Neu-FMSlerinnen und -FMSlern» in Muttenz angefangen haben? Wie Sie sich am Anfang vermutlich in den unterschiedlichen Gebäuden noch etwas unsicher orientiert oder auch ein- oder mehrmals das Zimmer erst nach Beginn des Unterrichts gefunden haben? Können Sie sich an Ihre erste Begegnung mit Ihrer Klassenlehrperson erinnern? Wissen Sie vielleicht sogar noch, neben wem Sie in der ersten Stunde gesessen sind?
Seit diesem ersten Schultag ist viel Zeit vergangen – und: Sie haben viel gelernt. Ich rede nicht in erster Linie von den Inhalten, die Sie sich in allgemein-bildenden Fächern und im Berufsfeldunterricht angeeignet haben. Ich rede vor allem auch von vielen Dingen, die Sie so ganz «nebenbei» gelernt haben.

Sie haben gelernt, sich an der Schule zurechtzufinden – Sie kennen die gefühlten 7583 Treppenstufen in den vierten Stock des BZM in- und auswendig, haben gelernt, wie man bei der WC-Spülung drücken muss, damit sie auch wirklich funktioniert. (…) Sie wissen, dass man das Wasser im Gebäude besser am hauseigenen Wasserspender zapft und dass es sich durchaus lohnt, wenn man ab und zu die Mikrowelle putzt.
Ja, einigen von Ihnen hat es mit der Zeit so gut gefallen, dass sie mit Frau Fringeli zusätzliche Stunden am BZM oder im Schulgarten verbracht haben….
Sie haben ausserdem gelernt, sich zu organisieren und Prioritäten zu setzen. Sie haben gelernt, die strenge Zeit der Schule mit Ihrem Privatleben zu vereinbaren – vielleicht manchmal Abstriche zu machen oder zu verzichten. Sie haben viele Menschen kennen gelernt und dabei festgestellt, was Ihnen wichtig ist im Umgang mit anderen. Sie haben gelernt, tolerant zu sein und andere Meinungen zu akzeptieren.










Doch Sie haben nicht nur im Klassenzimmer viel Zeit miteinander verbracht, sondern auch auf Klassentagen, Exkursionen und im Rahmen der Projektreise, wo Sie sich über die venezianische Geschichte, katalonische Sakralbauten oder das Kulturleben in Berlin neues Wissen angeeignet haben.
Einige von Ihnen mussten lernen Niederlagen einzustecken oder eigene Ziele anzupassen. Viele von Ihnen haben gelernt, dass es sich lohnt, wenn man kämpft und sich durchbeisst. Schliesslich haben Sie bei den Abschlussprüfungen eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass man Kafka verstehen kann – Sie haben Dürrenmatts Weltbild entschlüsselt und gefühlte tausend Mal nach X aufgelöst – oder es zumindest versucht… Nicht alles war einfach – und dennoch sind Sie heute hier, weil Sie es geschafft haben!
Im vergangenen Jahr habe auch ich vieles gelernt hier an der FMS Muttenz. Als neue Leiterin durfte ich nicht nur den Schulbetrieb und die damit verbundenen Aufgaben kennenlernen, sondern vor allem auch ganz viele Menschen. Mit vielen von Ihnen hatte ich in den vergangenen Monaten persönliche Begegnungen – jede einzelne davon war wertvoll und hat meinen Arbeitsalltag bereichert. Vielen Dank dafür!








In den kommenden Jahren werden Sie – liebe «Ex-FMS-Schülerinnen und Ex-FMS-Schüler» in Ihren Berufspraktika oder im FMP-Kurs und danach im Berufsleben, auch viele neue Begegnungen machen. Ob Sie Primarlehrerin werden oder Sozialarbeiter – ob Sie in einem Labor arbeiten werden oder in einem Kindergarten. Vielleicht werden Sie Künstlerin? Oder Sie arbeiten in einem Alters- oder Pflegeheim?
Egal wo es Sie hin «verschlägt»: Sie werden als Mensch anderen Menschen begegnen – im Berufsalltag und auch in Ihrer Freizeit. Das Menschsein ist es, was Sie besonders macht! Künstliche Intelligenz und ihre Anwendungen sind in aller Munde und omnipräsent. Sie können viel! (das wissen einige von Ihnen vermutlich besser als ich…). Was sie aber nicht können, ist Menschsein. Empathisch sein – Zuhören – Verständnis aufbringen und Geduld zeigen. Aber auch einmal wütend werden, Klartext reden, traurig sein, einfach nicht weiter wissen oder sogar versagen – all dies sind Dinge, die Sie, liebe Absolventinnen und Absolventen, als Menschen auszeichnen. Seien Sie menschlich – seien Sie sich selbst – mit allen Ihren Stärken und Schwächen – das macht Sie nahbar, authentisch und somit einzigartig. Die Menschen, denen Sie begegnen, werden froh und dankbar dafür sein!
Aber genug der «Moralpredigt» und der Schulleitungsratschläge – wir sind hier, um Sie – also 69 einzigartige Menschen – und Ihren Abschluss zu feiern! Ich gratuliere Ihnen herzlich zum bestandenen FMS-Abschluss und wünsche Ihnen für Ihre Zukunft alles erdenklich Gute!





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