
Anlässlich eines Artikels aus dem Amnesty Journal wollten wir als Mediothek auf die Situation der «Book bans» in den USA aufmerksam machen. (Text und Foto: Lisa Cruz Bonilla)
In 37 Staaten der USA werden Bücher aus Schulbibliotheken verbannt, die sich mit LGBTQIA+ Themen befassen, die von nicht weissen Autor:innen stammen oder sich mit Ethnie oder Hautfarbe auseinandersetzen. Die Staaten mit den meisten «banned books» sind Texas, Florida, Missouri, Utah und South Carolina. Durch neue Gesetze wurden in diesen Staaten ein Drittel der dortigen «banned books» durch neue Gesetze verboten.
Jedes Jahr werden neue Titel auf die Zensurliste gesetzt, dieses Jahr zum Beispiel sind es rund 28 Prozent mehr als im Jahr 2022. Das sind die bekannten Zahlen, es wird jedoch vermutet, dass viele Bücher stillschweigend aus den Regalen entfernt werden.
Das Personal der Schulbibliotheken muss diese «Book bans» umsetzen und die Bücher aus ihrem Sortiment nehmen. Auch wurden einige Schulbibliotheken temporär geleert und einige sogar permanent geschlossen (sogenannte «wholesale bans») nachdem der Bundesstaat Bibliothekar:innen und Lehrpersonal angewiesen hat, den Bestand innerhalb kürzester Zeit, unter Androhung von strafrechtlichen Konsequenzen, für eine öffentliche Prüfung zu katalogisieren. Schüler:innen wird mit dieser Methode ab sofort der komplette Zugang zu Büchern versperrt.
Das jüngste Beispiel: Eine Mutter hat den Antrag gestellt, den Gedichtband von Amanda Gorman «The Hill We Climb» zu verbieten, da er keinen «erzieherischen Wert hat» und «Schüler:innen verwirrt und indoktriniert». Danach wurde das Buch von der Schulbehörde «nur» für gewisse Jahrgänge verboten. Laut der Initiative «Florida Freedom to Read Project (FFRP)» gilt dieser Kompromiss immer noch als Zensur. Amanda Gorman, die jüngste Afroamerikanerin, die an einer Inauguration des US-Präsidenten Joe Biden eine Rede hielt, geht gegen dieses Verbot gerichtlich vor.
In einer kleinen Ausstellung wollen wir zeigen, welche Bücher in einigen Staaten verboten sind. Darunter sind auch Titel, die bei uns in der Mediothek am meisten ausgeliehen werden. Bei der Ausstellung liegt auch eine Kopie des Artikels vom Amnesty Journal und ein QR-Code zur Website der PEN America (ein Verband von Autor:innen). Unter diesem Link finden Sie ein Google Doc mit den Titeln die seit 2022 auf der Liste der «banned books» stehen.
Quellen:
– https://pen.org/report/banned-in-the-usa-state-laws-supercharge-book-suppression-in-schools/
– Amnesty Journal (05/2023, S. 57 – 59)
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