Elina Umbricht: Summend beginnen wir unser Konzert. Doch nicht auf der Bühne, wie man sich das denken könnte, sondern im Hans-Huber-Saal, wo wir uns jeweils eingesungen haben. Wir gehen langsam zu den unterschiedlichen Eingängen und warten, immer noch summend, bis wir die Türen öffnen dürfen. Die Tempos und Lautstärken der Melodie sind unterschiedlich, jeder singt für sich und einen Takt gibt es nicht wirklich. Man fühlt sich wie in einem Bienenstock oder einem Wespennest mit diesen 200 Leuten, die alle dasselbe summen, aber irgendwie eben doch wieder nicht. Die Vorfreude ist spürbar und schliesslich kommt der Zeiger bei 18.58h an und wir dürfen auf die Bühne. Der Applaus setzt ein und das Konzert kann beginnen!
Gisele Plavsic: Die Stimmen im Publikum werden leiser. Wir hocken, noch immer die Melodie summend, auf der Bühne und betrachten die Gesichter, welche reihenweise vor uns sitzen. Alle Plätze sind besetzt. Als die Anspannung zunimmt, richtet sich der Scheinwerfer auf den Stuhl, der links vorne auf der Bühne steht. Hanna Marti vom Jungen Kammerchor Basel nimmt Platz und spielt auf ihrer Harfe die vertraute Melodie, die wir vorhin alle zusammen sangen. Die sanften Klänge der Harfe kombiniert mit ihrer engelhaften Stimme wirken wie ein Beruhigungsmittel. Wir lauschen aufmerksam und bereiten uns vor auf unseren grossen Einsatz.
„O, Fortuna!“ Wir singen mit ganzer Kraft diese Worte. Es ist ein unglaubliches Gefühl inmitten der Masse zu stehen und den Klang dutzender Stimmen auf sich einprasseln zu lassen. Wir sind voll dabei und fühlen die Musik im ganzen Körper. Die Choreographie erlaubt es uns sogar, dieses Gefühl auszudrücken. Wir dürfen jubeln, wenn uns die Musik zum Jubeln anregt. Wir dürfen springen und tanzen und unsere ganze Energie in Bewegung umwandeln. Es fühlt sich so an, als wären wir alle, der gesamte Chor, zusammen auf einer Achterbahn. Es ist ein farbiges Fest, das sich vor den Augen des Publikums abspielt. Doch die Carmina Burana bieten nicht nur Action. Während einiger Solo-Performances müssen wir eingefroren in einen Tiefschlaf verfallen. Obwohl die Bühne nicht den angenehmste Schlafplatz bietet, tut es gut, nach dem ganzen Trubel eine Durchschnauf-Pause zu kriegen. Denn danach geht es genauso verrückt weiter wie zuvor. Wir dürfen weitersingen und weitertanzen und uns ausschütteln. Man sieht schon den Schweiss, der bei einigen zu tropfen beginnt, denn alle sind dabei mit maximaler Power. In den ruhigen Momenten bieten uns die Sänger*innen aus dem Jungen Kammerchor Basel und die Solist*innen ein unterhaltendes Spektakel. Sie singen und schauspielern gleichzeitig. Sie rennen über die Bühne, lachen und kreischen, sie erschrecken sich und uns. Doch genau diese Absurdität des Ganzen und die Überzeugtheit mit der sie schauspielern, hypnotisieren uns und das Publikum und lassen uns nicht wegblicken. Zu Ende des Konzertes greifen wir unseren intensiven Einstieg nochmals auf und singen ein zweites Mal das „O Fortuna!“ Die Ohren platzen, die Instrumente krachen, die Stimmen klingen und der Saal bebt für ein letztes Mal und das endgültige Ende setzt ein. Carmina Burana – was für eine Achterbahnfahrt!
Lieber Chatbot, erkläre in einem lebendig geschriebenen Text mit Informationen aus dem hier hochgeladenen Programmheft das musikalische Grossprojekt, das im Stadtcasino Basel zur Aufführung kam. Nenne die Namen der Chöre, der Solistinnen und Solisten, der Musikerinnen und Musiker und Leitungspersonen. Fasse zusammen, wie der Leiter Tobias Stückelberger die Carmina Burana versteht und was er daran interessant findet.
Das musikalische Großprojekt, das im Stadtcasino Basel zur Aufführung kam, war eine beeindruckende Darbietung von Carl Orffs „Carmina Burana“, einem Werk, das in der Musikgeschichte einen bemerkenswerten Stellenwert einnimmt. Die Aufführung in Basel zeichnete sich durch eine eindrucksvolle Besetzung aus:
- Sopran: Jardena Flückiger
- Bariton: Yannick Debus
- Countertenor: Julian Schmidlin
- Hanna Marti war für Re-Kreationen aus den Liedern des Codex Buranus verantwortlich.
- Ein Perkussionsensemble der Hochschule für Musik FHNW unter der Leitung von Matthias Würsch
- Chöre der Gymnasien Bäumlihof, Kirschgarten, Muttenz und Oberwil
- Junger Kammerchor Basel
- Mélanie Huber für die szenische Einrichtung
- Lena Hiebel verantwortlich für die Kostüme
- Robert Meyer für das Lichtkonzept
- Babette Mondry an der Orgel
- Künstlerische Leitung: Tobias Stückelberger
Tobias Stückelberger, der künstlerische Leiter des Projekts, betonte in seiner Interpretation der „Carmina Burana“, dass das Werk, obwohl es keine klare Handlung aufweist, ein klares Thema hat: das Menschsein. Orffs Werk, das auf einer mittelalterlichen Sammlung weltlicher Gesänge basiert, verbindet eine kindliche Vorstellung des Mittelalters mit Elementen romantischer und zeitgenössischer Musik, Oper und Jazz. Stückelberger hob hervor, dass die Aufführung nicht nur eine musikalische Darbietung sein sollte, sondern ein buntes, lebendiges Fest, das die menschlichen Aspekte des Werks wie Liebe, Wohlstand, Genuss und die Gefahren körperlicher Reize, Alkoholkonsum, Völlerei und Glücksspiel reflektiert. Er unterstrich die zeitlose Relevanz dieser Themen, die zeigen, dass wir letztlich alle nur Menschen sind.
Lieber Chatbot, erkläre, wie in den Carmina Burana das Motiv des Schicksals behandelt wird.
In Carl Orffs „Carmina Burana“ ist das Motiv des Schicksals zentral und wird besonders durch die Figur der Fortuna, der römischen Göttin des Schicksals und des Glücks, verkörpert. Das Werk beginnt und endet mit dem dramatischen und kraftvollen Chor „O Fortuna“, der die Unbeständigkeit und Launenhaftigkeit des Schicksals thematisiert. Diese Rahmung durch „O Fortuna“ symbolisiert den zyklischen und unvorhersehbaren Charakter des Lebens, in dem Glück und Unglück unerwartet kommen und gehen.
Die Texte der „Carmina Burana“ stammen aus einer mittelalterlichen Sammlung von Liedern, die verschiedene Aspekte des menschlichen Lebens behandeln. Viele dieser Lieder thematisieren das Schicksal und wie es das menschliche Dasein beeinflusst. Es geht um Liebe, Begehren, den Genuss des Lebens sowie um dessen Vergänglichkeit und die Unberechenbarkeit des Glücks. Diese Themen reflektieren die mittelalterliche Weltsicht, in der das Leben als von äußeren Kräften wie dem Schicksal oder dem göttlichen Willen bestimmt angesehen wurde.
Orffs musikalische Umsetzung verstärkt diese Thematik. Seine Komposition verwendet Elemente, die die Instabilität und Unvorhersehbarkeit des Schicksals akustisch darstellen. Der Wechsel von leisen, meditativen Abschnitten zu lauten, dramatischen Ausbrüchen spiegelt die Launenhaftigkeit des Glücks wider. Die Musik ist rhythmisch intensiv und dynamisch, was den unbeständigen Charakter des Lebens und das Auf und Ab des Schicksals unterstreicht.
Zusammenfassend behandelt „Carmina Burana“ das Schicksal als eine zentrale, unkontrollierbare Kraft im menschlichen Leben, die Glück und Unglück bringt. Das Werk illustriert, wie das Schicksal die menschliche Erfahrung prägt, und reflektiert die mittelalterliche Sichtweise, dass das Leben von Kräften jenseits unserer Kontrolle bestimmt wird.
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