«Schüler:innen kommen zu mir, um einfach zu schwatzen oder mir ein persönliches Anliegen anzuvertrauen.»

Sarah, die Vielseitige

Starten wir mit ein paar Fakten. Sarah ist Speditionsfachfrau mit Spezialisierung auf LKW und Luftfracht. Sarah singt als Sopran im Unichor Basel. Sarah verfügt über einen High-School-Abschluss aus den USA. Sarah ist ausgebildete klassische Masseurin. Diese vier ausgewählten Stationen ermöglichen einen Einblick in den beruflichen Werdegang und den persönlichen Interessenshorizont unserer FMS-Sekretärin. Beide sind gespickt mit überraschenden Verästelungen und gefüllt mit reichhaltigen Geschichten. Aber der Reihe nach.

Sarahs Lebenslauf ist rasant und vielseitig. Er startet am Bodensee. Nachdem sie dort die obligatorische Schulzeit abgeschlossen hat, reist sie über den Atlantik in die USA, um den High-School-Abschluss zu machen. Wieder zurück in der Schweiz zieht es sie nach einer Lehre in der erwähnten Speditionsfirma an den Lac Léman nach Genf. Dort arbeitet sie drei Jahre in der Hotellerie und perfektioniert ihre Französischkenntnisse. Nächste Station: Zürich. An der Limmat sucht Sarah für Topmanager:innen im Auftrag einer Relocation-Firma Wohnungen und Häuser. Dann kommt sie nach Basel. Das Rheinknie ist seit 20 Jahren Sarahs zuhause. Nach einer Anstellung in der Spezialitätenchemie und einem fünfjährigen Engagement für die Pädagogische Hochschule in Liestal tritt Sarah die Stelle als Sekretärin an der FMS in Muttenz an. Das ist zehn Jahre her. Seither hat es sie nicht mehr weitergezogen. Zum Glück für uns.

Sarah, die Engagierte

Sarah hat in Muttenz eine Stelle gefunden, die sie befriedigt. Der nahe Kontakt zu den Schüler:innen sei cool. Sie ist sehr nahe am Schulalltag dran und bekommt Anliegen oder Sorgen der jungen Menschen mit. «Meine Tür ist immer offen. Regelmässig kommen einfach Schüler:innen, um mit mir zu schwatzen oder mir ein persönliches Anliegen anzuvertrauen.» Das tägliche Führen des Sekretariats beinhaltet aber viel mehr als die offene Tür und das offene Ohr. Sarah ist Drehscheibe und Ansprechperson für Eltern, Lehrpersonen oder Ämter und arbeitet sehr eng mit der FMS-Leiterin Jacqueline Herrmann zusammen. Sie organisiert den Schulalltag mit. Dabei regelt sie etwa den Anmeldeprozess für neueintretende Schüler:innen oder organisiert die Fachmaturitätsprüfungen. Darüber hinaus leitet sie auch kleinere hauswirtschaftliche Arbeiten im Sekretariat und engagierte sich jüngst bei der Verschönerung des Lehrpersonenzimmers.

Sarah, der Glücksfall

Zusätzlich ist Sarah immer zur Stelle, wenn Änderungen anstehen und neue Projekte, wie beispielsweise bei der Verschiebung der Praktikumswochen Schüler:innen ins 1. Schuljahr, umgesetzt werden. «Leider bietet der Job ansonsten wenige Aufstiegs- und Weiterbildungschancen. Das ist schade.» Dies sei für sie aber kein Grund, um über einen Wechsel nachzudenken. Zu wohl fühlt sie sich in Muttenz. Dies liegt auch an Jacqueline Herrmann, zu welcher Sarah beruflich und auch privat ein sehr gutes Verhältnis pflegt. «Jacqueline ist ein Glücksfall für mich!», schwärmt Sarah. «Auch wenn meine Hartnäckigkeit und Genauigkeit Jaqueline manchmal herausfordern», fügt sie augenzwinkernd hinzu.

Sarah schätzt es, eigenverantwortlich und strukturiert zu arbeiten. Dadurch, dass sie das Sekretariat eigenständig leitet, gestaltet sich ihre Arbeit sehr abwechslungsreich und dynamisch. «Wenn ich 20 Minuten ungestört an meinem Schreibtisch arbeiten kann, ist das bemerkenswert», sagt Sarah. Das empfinde sie aber nicht als störend. «Ich freue mich über jede Person, die zu mir kommt und der ich helfen kann.» Sie spüre eine hohe Wertschätzung von der Schulleitung, den Schüler:innen und den Lehrpersonen. Sarah identifiziert sich mit der FMS. «Hier kann ich mich selbst sein und muss mich nicht verstellen. Das gefällt mir sehr.» Ein Glücksfall auch für uns.

Sarah, der sprachaffine Bewegungsmensch

Das Interview mit Sarah findet an einem für sie untypischen Ort statt: in einem Café. «Käfele ist nicht so meins», hat Sarah auf meine Anfrage geantwortet. Dass wir uns trotzdem in einem Café treffen, hat pragmatische Gründe: ein Gespräch an der Kletterwand, im Ruderboot auf dem Rhein oder während einer Chorprobe wäre unpraktisch gewesen. Während Sarah von diesen und weiteren Leidenschaften in der Freizeit berichtet, wird klar: so vielseitig, initiativ und gestaltungsfroh sie sich im beruflichen Alltag einbringt, so aktiv und divers ist auch ihre Freizeitgestaltung. «Ich arbeite bewusst nicht 100 Prozent, damit ich genug Zeit für meine Hobbies habe». Die Liste ist so vielseitig wie beindruckend: Sarah rudert, Sarah singt, Sarah klettert, Sarah tanzt. Darüber hinaus ist sie regelmässig auf Wanderwegen in den Bergen unterwegs und trifft sich wöchentlich mit ihrem Sprach-Tandempartner, um ihr Italienisch zu verbessern. Mit «verbessern» ist selbstverständlich «perfektionieren» gemeint. «Wenn ich etwas mache, dann tauche ich richtig ein.» Wie sie das alles unter einen Hut bringe? «Ich bin ein Bewegungsmensch und immer unterwegs. Zudem helfen mir die Hobbies beim Abschalten und sind ein guter Ausgleich zur Arbeit.» Und sie habe zuhause nur ein instabiles WLAN, fügt Sarah vielsagend hinzu.

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