«Ich bin eine Perfektionistin»

Seit vier Jahren ist Bibiana Hänzi fester Bestandteil des Sekretariatsteams. In dieser Funktion übernimmt sie wichtige Aufgaben in der Schulorganisation und ist erste Ansprechperson für Schüler:innen oder Lehrpersonen. Ein Porträt über eine Dienstleisterin, die den Weg nach Muttenz über Umwege gefunden hat. Von Christof Manetsch (Foto: Nu)

«Ich bin eine Dienstleisterin», begrüsst mich Bibiana lachend zu unserem Gespräch. Sie ist mit einer Wasserflasche, zwei Gläsern und selbstgebackenen Brownies bestens vorbereitet und versprüht eine einladende, freundliche Atmosphäre. Beste Voraussetzungen also für ein spannendes Gespräch.

Bibiana Hänzi hat das Gymnasium in Münchenstein mit Schwerpunkt BG abgeschlossen. Sie spürte bereits während ihrer Schulzeit, dass sie keinen akademischen Weg einschlagen wollte und entschied sich gegen ein Studium. «Ich wollte schnell auf eigenen Beinen stehen und kam durch den Tipp eines Familienfreundes auf die Idee, den Bankeinstieg für Mittelschulabsolvent:innen zu wagen.» Innerhalb von knapp zwei Jahren absolvierte Bibiana die KV-Lehre auf einer Bank.

Während dieser Episode realisierte sie aber rasch, dass sie sich in der Finanzwelt nicht heimisch fühlte. Bibiana suchte einen Arbeitsort, bei dem der zwischenmenschliche Kontakt im Vordergrund steht und für sie eine sinnstiftende Tätigkeit bot. Die für Bibiana logische Konsequenz:  eine kaufmännische Tätigkeit im Schulbereich.

Bibiana bewarb sich auf die offene Stelle im Sekretariat des Gymnasium Muttenz. Sie wurde eingeladen und «beim Gespräch merkten beide Seiten: das passt!», sagt sie heute. Bibiana überzeugte die Schulleitung und wurde eingestellt. Ein Glücksfall für beide Seiten. Das war vor vier Jahren und seither ist sie [B(1] als fester Bestandteil nicht mehr wegzudenken.

Bibiana ist anzumerken, dass sie sich mit unserer Schule identifiziert und sehr gerne an der Gründenstrasse arbeitet. Sie schätzt die Zusammenarbeit im Sekretariatsteam, den offenen Austausch mit der Schulleitung und schwärmt vom tollen Arbeitsklima. Und die Menschen kommen gerne zu ihr. «Ich schätze die Gespräche und Begegnungen mit den unterschiedlichen Akteur:innen». Bibiana ist Ansprechperson für die Schüler:innen, für die Lehrpersonen oder die Schulleitung. «Somit gehöre ich wohl zu den Menschen am Gymnasium, die am besten informiert sind», schmunzelt sie.

Bibiana schätzt das strukturierte, digitale und exakte Arbeiten: «Ich bin eine Perfektionistin». In enger Zusammenarbeit mit dem Konrektor Jan Hitz gehören mit der Organisation der Abschlussprüfungen und Maturarbeiten zwei wichtige Dossiers zu ihren Kernaufgaben. Darüber hinaus organisiert Bibiana Apéros, nimmt Anliegen von Schüler:innen und Lehrpersonen am Schalter entgegen oder verarztet kleinere Blessuren von Jugendlichen. «Zusätzlich übernehme ich im Sekretariat auch die Rolle der Tierpflegerin», lacht Bibiana. Sie ist beispielsweise Hüterin der ominösen weissen Kuh im Gymnasium-Garten und ermahnt regelmässig Leute, die sich auf die Kuh setzen. Darüber hinaus erzählt Bibiana von einer Episode, bei der sie einen verletzten Vogel pflegte. Eine perfektionistische Allrounderin!

Ob es denn auch Dinge gebe, die sie nerven würden. «Wenn Leute die Mails nicht richtig lesen!» antwortet sie prompt. Bei diesem Versäumnis seien durchaus Muster erkennbar. «Wir kennen unsere Pappenheimer», lacht sie.  

Bibiana hat kürzlich geheiratet und wohnt mit ihrem Mann in Arlesheim. Die Velofahrt nach Hause ist für sie ein guter Puffer zwischen Arbeits- und Privatleben: «Da kann ich den Kopf durchlüften.» Nebst ihrer Tätigkeit am Gym Muttenz ist Bibiana ausgebildete Massagetherapeutin und bietet nach Feierabend oder in den Ferien Massagen an. «Das brauche ich zum Ausgleich und kann mich dabei selbst gut entspannen», sagt sie. «Es gibt mir viel, einer Klientin mit einer Massage etwas Gutes zu tun.» Bibiana, die vielseitige Dienstleisterin.

Im privaten Leben verbringt Bibiana viel Zeit mit ihren engsten Menschen. Dazu gehören nebst ihrem Mann auch ihre Eltern und ihre Schwester. «Ich bin ein Familienmensch und kann mir gut vorstellen, in Zukunft auch eine eigene Familie zu gründen.»

Sie findet Entspannung in der Natur und der Literatur. «Ich bin wahrscheinlich die beste Kundin der Mediothek», sagt sie. «Auch meine Kunstleidenschaft habe ich wieder aufgenommen und male viel.» Viele Wochenende verbringt Bibiana auf dem Bielersee, wo ihr Boot angelegt ist. «Diese Ausflüge sind für mich wie Ferien und bieten mir viel Erholung.»

Zum Schluss möchte ich von Bibiana wissen, wie ihre Zukunftspläne aussehen. Bibiana unterstreicht, dass sie mit ihrer momentanen Situation zufrieden ist, dass sie sich am Gymnasium Muttenz sehr wohl fühlt und sich gut vorstellen kann, längerfristig an unserer Schule zu bleiben.

Als unser Gespräch fast zu Ende ist, offenbart mir Bibiana, dass sie ein wichtiges Lebensmotto befolge. Ich zücke meinen Stift – bereit für die Headline: «Das Leben ist zu kurz für langweilige Socken!», platzt es aus ihr heraus. Bibiana trägt stets lustige Socken, die sich auch voneinander unterscheiden dürfen. Hier macht die Perfektionistin gerne eine Ausnahme.

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