
Eine Klasse spielte und erzählte fünf Dramen von Henrik Ibsen. Fünf Klassen schauten zu, wie die F2c in einer Mittagsveranstaltung das bürgerliche Idyll der harmonischen Familie und deren Doppelmoral entlarvte. Was die F2c zeigte und was sie dabei erlebte, davon berichten die Gruppen hier im Blog. Fotos: Daniel Nussbaumer
„Hedda Gabler von Henrik Ibsen“ – mit diesem Ausruf begann unser Theater am Mittwoch, dem 12. November 2025. Es war ein Erlebnis, das wir so schnell nicht vergessen werden.
Henrik Ibsen schrieb das Stück 1890. Nach einigen Wochen, in denen wir das vierteilige Drama lasen und das Theaterstück Schritt für Schritt aufbauten, war es endlich bühnenreif.
Die Geschichte dreht sich um die junge Hedda Gabler (dargestellt mit rotem Schal). Sie ist frisch verheiratet mit Jorgen Tesman (dargestellt mit Krawatte), einem netten, aber unspektakulären Forscher. Er steht kurz vor seiner lang ersehnten Professur. Mit deren Vorbereitung hat er sogar seine Flitterwochen verbracht. Hedda merkt schnell, dass sie sich langweilt und alles andere als frei fühlt.
Im Verlauf des Stückes taucht Eilert Lovborg (dargestellt mit Hut) auf – Heddas alte Flamme. Gemeinsam mit Thea Elvsted (dargestellt mit Mantel) hat er ein Buch geschrieben. Dieses Buch macht Tesmans Professur nun von einem Wettbewerb abhängig. So beginnt ein grosses Chaos aus Macht, Kontrolle und ersehnter Freiheit. Zusätzlich wird Hedda immer mehr von Richter Brack (dargestellt mit schwarzem Gilet) belästigt. Er ist ein Freund des Hauses Tesman.
Schliesslich gewinnt der grosse Druck von aussen. Heddas Leben ist nun von Kontrolle geprägt und sie fühlt sich unfrei. Deshalb macht Hedda dem Ganzen ein radikales Ende.
Unsere Umsetzung startete mit genau diesem Ende. So wissen die Zuschauer von Anfang an, wohin Heddas Weg führt. Sobald Hedda leblos auf der Bühne liegt, springt die Zeit zurück dorthin, wo alles anfing. Die Figuren stellen sich alle einzeln vor. Einige Szenen werden gespielt, mit wenigen Einschüben. Darin fassen wir zusammen, erklären und leiten die nächsten Szenen ein. Das Theater macht den Zuschauern klar, weshalb Hedda sich für das Ende entscheidet. So verläuft das Ganze, bis wir schliesslich an dem Moment ankommen, wo wir ein zweites Mal das Ende spielen.
Für uns war das eine besondere Erfahrung. Unser Theater und vor allem der Arbeitsprozess waren von verschiedenen Gefühlen geprägt. Es machte uns grosse Freude, das Buch alle zusammen laut zu lesen. Es ist wie ein Theaterstück geschrieben. Beim nächsten Schritt – dem Start des Theaters und der Auswahl der Szenen – hatten wir schon anfangs einige klare Ideen zur Gestaltung. Trotzdem war es nicht einfach, sich auf wenige Szenen zu einigen. Es war schwer zu entscheiden, was wir als unrelevant streichen sollten.
Das Spielen der Szenen bereitete grosse Freude. Wir sind auch froh, dass wir das Theater vor den fünf Klassen überwinden konnten. Wir haben positive Rückmeldungen von Mitschülerinnen, Mitschülern und Lehrpersonen bekommen.
Von: Lena, Lia und Lia, Lucy, Malin und Sofia




„Gespenster“ von Henrik Ibsen – aus diesem Drama stammt unser Theaterstück. Es geht um Familiendrama, Doppelmoral und Egoismus. Der Sohn erfährt eine schockierende Wahrheit. Dabei erkennt er, dass die Vergangenheit immer präsent bleibt, auch wenn sie nicht mehr aktuell ist – wie Gespenster.
Wir merkten schnell, je mehr wir im Buch gelesen haben, wie spannend es tatsächlich war. Wir haben uns intensiv mit dem Drama beschäftigt, geübt, wie man Gefühle auf der Bühne ausdrückt, und im Team gut zusammengearbeitet. Obwohl das Stück alt ist, behandelt es Themen, die auch heute noch bedeutend sind. Die Vorbereitung hat uns Spass gemacht, war aber trotzdem eine Überwindung, vor so vielen Menschen aufzutreten.
Von: Asmia, Arta, Karen, Alisha



« „Die Wildente“ von Henrik Ibsen ist ein starkes Familiendrama. Gregers Werle glaubt, dass absolute Wahrheit befreien könne, und greift damit störend in das Leben der Ekdals ein. Die Familie lebt von kleinen Illusionen, die ihr Halt geben. Im Zentrum steht Hedvig, die in der Wildente auf dem Dachboden ihren Trost findet. Dieses Tier symbolisiert ihre Verletzlichkeit und ihre Flucht vor der Realität. Doch als Gregers alte Geheimnisse aufdeckt, bricht das Familiengefüge zusammen. Ibsen zeigt, wie gefährlich Wahrheit ohne Mitgefühl sein kann und dass sie manchmal mehr zerstört als jede Lüge.» (Chat-GPT)
Am Ende bleibt die Frage, die das ganze Stück prägt: Ist Wahrheit immer gut? Oder kann sie, wenn man sie einfach durchsetzt, mehr kaputt machen als jede Lüge?
Am Anfang war es nicht einfach, gute Szenen zu finden, die wir nachspielen konnten. Danach war es schwierig, die Szenen so auszuwählen, dass alles Sinn ergibt. Aber es gab lustige Momente, als wir es zum ersten Mal spielten und plötzlich merkten, dass es Abschnitte gibt, die nicht so viel Sinn ergeben.
Auch schwierig war es, alles im Buch Vorkommende zu verstehen, damit die Handlung richtig erklärt, gespielt und herübergebracht werden konnte. Anfangs fiel es uns schwer herauszufinden, wie wir uns am besten auf der Bühne positionieren sollten, sodass alles Sinn ergibt und wir uns nicht in die Quere kamen. Das Auswendiglernen der Sätze war eine grosse Herausforderung. Wir haben das noch nie gemacht! Es hat lange gedauert, aber am Schluss hat es recht gut funktioniert.
Wir waren sehr aufgeregt vor dem Auftritt. Das Vergessen von Sätzen war eine grosse Anspannung, und trotzdem haben wir es gut hinter uns gebracht. Und trotz all diesen Problemen lief die Aufführung besser als gedacht.
Von Can, Jessica und F.



In unserem Theaterstück „Ein Volksfeind“ von Henrik Ibsen spielt alles in einem kleinen norwegischen Dorf, dessen ganzer Stolz und wichtigste Einnahmequelle das berühmte Kurbad ist. Menschen aus der ganzen Umgebung kommen dorthin, um sich zu erholen. Doch dann bestätigt sich die Vermutung des Badearztes: Das Wasser ist verseucht. Anfangs sind alle erleichtert, dass die Wahrheit ans Licht gekommen ist und das Problem behoben werden soll. Der Badearzt wird gefeiert – doch nach und nach enthüllen sich weitere Wahrheiten und die Stimmung kippt. Themen wie Verrat, Verleugnung und Vertuschung prägen die Geschichte.
Bei der Ausarbeitung unserer Szenen kamen wir gut voran, bis wir merkten, dass die gesamte Spielzeit über eine halbe Stunde betrug – viel zu lang. Auch bei der Inszenierung hatten wir anfangs Schwierigkeiten, weil wir oft einfach nur dastanden, was für das Publikum schnell langweilig geworden wäre. Die ersten Proben liefen holpriger als gedacht, aber mit der Zeit wurde alles flüssiger. Am Tag der Aufführung mussten wir trotzdem noch kurzfristig Szenen streichen, da das Stück immer noch zu lang war. Während der Vorstellung haben sich jedoch alle noch einmal deutlich gesteigert. Wir hatten uns das Auftreten vor so vielen Menschen viel schlimmer vorgestellt, doch letztlich lief es besser als erwartet. Wir haben gemerkt, dass die befürchteten Horrorszenarien nicht eintreten und dass uns solche Erfahrungen für die Zukunft sicherer und entspannter machen. Ausserdem wurde deutlich, dass manche Dinge einfach Zeit brauchen, bis man eine Routine entwickelt. Am Ende können wir stolz auf uns sein – selbst, wenn man die blonde Perücke nur für eine gute Note aufgesetzt hat.
Von Danil, Elena, Giordano, Noah und Zeynep, (Text überarbeitet mit ChatGPT)






Nora (ein Puppenheim) von Henrik Ibsen
Über 20 Stunden hatten wir Zeit, um das Theaterstück «Nora (Ein Puppenheim)» zu lesen und auf die Bühne zu bringen. Das Stück, das von Henrik Ibsen geschrieben wurde, handelt von Nora, einer Ehefrau und Mutter, die mit der Zeit durch Erpressung und die Gefährdung ihrer Ehe erkennt, dass ihr jetziges Leben nicht wirklich das ist, was sie sich wünscht.
«Das Stück wurde von Henrik Ibsen geschrieben. Nora lebt in einer scheinbar perfekten Ehe, erkennt aber, dass sie von ihrem Mann wie eine Puppe behandelt wird. Als ein altes Geheimnis auffliegt, sieht sie klar und verlässt ihre Familie, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen.» (Chat-GPT)
Es hat Spass gemacht, das Theaterstück vorzubereiten, jedoch gab es auch Hürden auf dem Weg, wie zum Beispiel die Rollenverteilung – nichts, was wir aber nicht lösen konnten.
Unsere Lieblingsszene war die zwischen Nora und Krogstad, als Krogstad die Erpressung offenlegte und den Brief in den Briefkasten einwarf. Diese Szene ist uns unserer Meinung nach am besten gelungen, weil wir sie am besten ausarbeiten und umsetzen konnten. Es hat uns Spass gemacht, verschiedene Emotionen in die Szene einzubringen. Von Alessa, D., Leandro und Rihab.






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