Ein inspirierender Austausch im Ehemaligenverein

Am 29. August 2024 fand die Jahresversammlung des Ehemaligenvereins des Gymnasiums und der FMS Muttenz statt. Diese jährliche Zusammenkunft bot den Mitgliedern nicht nur die Gelegenheit, Rückschau auf das vergangene Jahr zu halten, sondern auch Pläne für die Zukunft zu schmieden.

Ein bedeutender Punkt der diesjährigen Versammlung war die Präsentation einer neuen Website durch Theo Zahno. Diese digitale Plattform vereint Dateiablage, E-Mail-System und Mitgliederverwaltung an einem Ort und stellt damit eine erhebliche Erleichterung für die Vereinsarbeit dar. Besonders beeindruckend war die Funktion, die digitalisierten Jahresberichte der letzten 50 Jahre zugänglich zu machen – eine wertvolle Sammlung, die die Geschichte des Gymnasiums und der FMS Muttenz dokumentiert und in der sich alle Abgänger*innen der Schule wiederfinden.

Ein weiteres Thema der Versammlung war die Einführung eines neuen Konzepts zur finanziellen Unterstützung von Projekten an der Schule. Die Mitglieder des Vereins einigten sich darauf, dass die Förderung schulischer Projekte eine Aufgabe des Vereins bleiben soll, und beschlossen, hierfür zusätzliche Mittel zu sammeln.

Vorstandsmitglied Martin Baumgartner erläuterte den Tätigkeitsplan und konnte aufzeigen, dass der Verein seine geplanten, selbst gesteckten Ziele gut erreichte. Dies widerspiegelt sich im andauernden Zuwachs von Neumitgliedern.

Blick in die Zukunft: Die Situation auf dem Polyfeld Muttenz unterliegt einem Veränderungsprozess. Das Gymnasium und die FMS Muttenz werden, gemäss dem derzeitigen Stand der Planung, 2031 eine bedeutenden Umzug in ein neu renoviertes und erweitertes Gebäude erleben. Bis dahin ist der Alltag mitunter geprägt von Bau- und Planungsarbeiten. Der Verein beschloss, die Entwicklung im Auge zu behalten und bei späterer Gelegenheit eine Besichtigung des Geländes zu realisieren.

Ein weiteres Traktandum betraf die geplante Namensänderung des Vereins. Der Vorschlag, den Verein künftig „Alumni“ zu nennen, stiess auf das Problem der geschlechtsneutralen Formulierung. Nach intensiven Diskussionen, die auch Vorschläge enthielt, die lateinische Maskulin-Pluralform zu gendern, entschied man sich, das Thema auf das nächste Jahr zu vertagen.

Die Revisoren Walter Gygli und Christoph Rudin legten den Antrag vor, um Fatjona Haziri, die die Vereinskasse führt, und Evelyne Balsiger, die Vereinspräsidentin, Decharge zu erteilen, was unter dem Tagespräsidium von Jürg Siegrist einstimmig angenommen wurde. Neu in den Vorstand gewählt wurden Käthi Brunner und Daniel Nussbaumer.

Nach dem offiziellen Teil der Versammlung ging es in den gemütlicheren Teil über: Ein Sommerfest mit Grillen im Freien. Dabei wurde nicht nur das Beisammensein genossen, sondern auch die Gelegenheit genutzt, sich bei gutem Essen und Getränken in entspannter Atmosphäre auszutauschen. Das gemeinsame Essen und die Gespräche festigten die Gemeinschaft und ermöglichten es, alte Bekanntschaften aufzufrischen und neue Kontakte zu knüpfen.

Ein besonderes Highlight des Abends war ein Interview mit Regierungsrat Thomi Jourdan, einem ehemaligen Schüler des Gymnasiums und Vereinsmitglied. Jourdan erinnerte sich gerne an seine Schulzeit, die er als eine sehr gute Zeit mit lebhaften Diskussionen und wichtigen Auseinandersetzungen erlebte. Diese hatten ihn nachhaltig geprägt und wesentlich zu seiner persönlichen und beruflichen Entwicklung beigetragen.

Jourdan, selbst ein ehemaliges Pflegekind, gab zudem einen tiefen Einblick in seine Arbeit als Regierungsrat und sprach darüber, wie seine Kindheit ihn entscheidend geprägt hat. Diese Erfahrung hat ihm geholfen, stets für alle ansprechbar zu sein und auf Menschen offen zuzugehen. Er erläuterte, wie er es schafft, sich schnell in neue Themen einzuarbeiten und Entscheidungen zu treffen. Dabei kam auch das manchmal nicht ganz einfache Verhältnis zum Stadtkanton Basel zur Sprache. Jourdan erklärte, dass die finanziellen Voraussetzungen der beiden Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt so unterschiedlich seien, dass gemeinsame Planungen und Finanzierungen von Projekten oft schwierig würden. Die Medien seien bei ihrer Berichterstattung oft an eher konfrontativen Berührungen interessiert und nähmen die konstruktiven Aspekte der Zusammenarbeit zwischen den beiden Kantonen weniger wahr.

Auf die Frage nach seinem Sendungsbewusstsein antwortete Jourdan eindrucksvoll: „Wenn ich von einem Thema überzeugt bin, spürt man das durch und durch. Es gibt Themen, für die du bereit sein musst, politisch zu sterben.“ Mit einem Schmunzeln fügte er hinzu: „Heute kann ich aber viel besser verlieren als früher.“

Auch persönliche Fragen blieben nicht aus: Wie schafft er es, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen? Jourdan erzählte von seinen Prinzipien, die er trotz seines vollen Terminkalenders konsequent einhält. Das tägliche Frühstück mit seiner Tochter ermöglicht er dadurch, dass er schon davor sein erstes Tagespensum erledigt. Zwei halbe Tage pro Woche nimmt er sich frei, um Zeit mit seinen Kindern zu verbringen – Beispiele dafür, wie wichtig es ist, sich Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu nehmen. Jourdan (für die Vereinsmitglieder „Thomi“) zeigte sich als geselliger Politiker und guter Kommunikator, der die Fragen von Vorstandsmitglied Yvonne Furler und von den Vereinsmitgliedern mit Vergnügen beantwortete.

So endete die Jahresversammlung des Ehemaligenvereins Gym/FMS Muttenz 2024 mit einem inspirierenden Austausch und dem Ausblick auf ein spannendes neues Vereinsjahr.

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