Abenteuer einer aussergewöhnlichen Reise: Geschichten, Erlebnisse und Eindrücke eines Weltenbummlers

Die Reise begann mit kleinen Etappen: vom Trottinett zum Velo, schliesslich zum Motorrad. Nach einer steilen Karriere als Anwalt entschied er sich für eine einjährige Pause, die sein Leben veränderte. Seine Route führte ihn 2006 über den Balkan, ein Gebiet, das noch von den Nachwirkungen des Balkankriegs geprägt war. In der Türkei, dem Iran und Persien wurde er nicht nur empfangen, sondern in die Herzen der Gastgeber aufgenommen. Die Reise durch Zentralasien war geprägt von unerwarteten Wendungen und menschlichen Begegnungen. Turkmenistan empfing den Radfahrer mit einer Diktatur und er erhielt nur ein Transitvisum für fünf Tage. In Usbekistan häuften sich die Probleme mehr, als dass sie gelöst wurden.

Ein dramatisches Ereignis im Internetcafé sollte die Reise fundamental verändern: Das Fahrrad wurde gestohlen. Doch die Gastfreundschaft der Region zeigte sich in einem unglaublichen Akt der Menschlichkeit: Der Gastgeber schenkte kurzerhand ein altes Mountainbike. Dank der Unterstützung einer Gruppe von Engländern konnte das Fahrrad schließlich wieder zurückgeholt werden.

Die Einreise nach Tibet wurde zum härtesten Abschnitt der gesamten Reise. Mit einem 3-Monats-Visum ausgestattet, begann ein episches Abenteuer. Vom Königreich Guge führte die Reise weiter in die rauen Weiten, wo das Zelten mit Nomaden zu einer tiefgreifenden Erfahrung wurde. Schliesslich erreichte die Expedition den Mount Kailash, der von Anfang an als das Ziel angestrebt wurde. Der Weg führte nach Indien, wo das atemberaubende Taj Mahal besichtigt wurde. Nach dem aufregenden Abenteuer kehrte M. Ceraldi mit dem Flugzeug nach Paris zurück, wo er als ein Obdachloser in der Metro erschien. Voller Dreck von der Reise.

Die Reise durch Afrika war eine noch tiefgreifendere Erfahrung. In 25 besuchten Ländern erlebte M. Ceraldi die unglaubliche Vielfalt des Kontinents, wo jede Nation ihre eigene einzigartige Melodie spielt. In diesem Kontinent, wo Einsamkeit ein Fremdwort ist, lernte er schnell: „Nous sommes ensemble“ – Wir sind zusammen. Er durchquerte Regionen, in denen Frauen und Kinder kilometerweit Wasser und Brennholz trugen, wo alte Autos mit Menschen auf dem Dach fuhren und Kinder aus leeren Milchkartons kleine Wunderwerke – Spielzeugautos zum Leben erwachten. Zudem sammelte er während der Reise Spenden für Helvetas, eine Schweizer Entwicklungsorganisation, und unterstützte Projekte mit insgesamt 7400 Franken. Seine Reise und Vorträge wurden durch lokale Medien begleitet. Sowohl Fernsehen als auch Radio berichteten über seine Mission.

Ein besonderes Highlight war der Aufenthalt in Nigeria, wo er fünf Tage lang am Set der zweitgrößten Filmindustrie der Welt, Nollywood, verbrachte. Hier erlebte er hautnah die Produktion des Films „Invasion 137.“ Beeindruckende Safaris in Tansania und Kenia sowie Begegnungen mit anderen Reisenden, wie einem japanischen Abenteurer mit einer GoPro-Kamera, rundeten die Afrika-Etappe ab.

Am Ende der Veranstaltung beantwortete Ceraldi Fragen des Publikums. Er erzählte dem Publikum, dass die Radreise durch Zentralasien von unerwarteten Herausforderungen und überwältigenden menschlichen Begegnungen geprägt war. Trotz einiger negativer Momente, wie dem Fahrraddiebstahl und bürokratischen Schwierigkeiten mit dem Visa im Kongo, sowie gelegentlichen Polizeikontrollen überwogen die positiven Erlebnisse. In Usbekistan erlebte er eine besonders berührende Situation, als er zu einer Hochzeitsfeier als Ehrengast eingeladen wurde.

Gesundheitlich stellten sich Herausforderungen ein. In Zentralasien und Tibet plagten ihn Magen- und Durchfallprobleme, zudem musste er eine Woche wegen einer Augenlidentzündung pausieren. Trotzdem blieb er unerschrocken. Finanziell war die Reise erstaunlich kostengünstig. Mit nur 20 – 30 Franken pro Tag bereiste er weite Strecken und übernachtete hauptsächlich in einem Zelt.

So wurde der 13. Dezember, trotz aller Aberglauben, zu einem unvergesslichen Tag, an dem Maurizio Ceraldi das Publikum mit seiner inspirierenden und unterhaltsamen Reise begeisterte.

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