Bookfacefriday

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von Mirjam Braun

Einigen von euch ist bestimmt schon unsere wachsende Wanddekoration im Lounge-Bereich in der Mediothek aufgefallen. Aber habt ihr auch schon mal genauer hingeschaut? Alle Bilder sind Bookfaces, doch was ist das eigentlich?

Ein Bookface ist eine Art optische Illusion. Dabei wird ein Buch so vor den eigenen Körper gehalten, dass es aussieht, als ob das dargestellte Cover „in echt“ weitergeht, eine Verschmelzung von Kunst und Leben. Je genauer dabei die Proportionen und Übergänge stimmen, desto besser. Pluspunkte gibt es für Witz und Kreativität. Übrigens müssen es nicht nur Gesichter sein, das klappt natürlich mit jedem Körperteil, Comicfiguren oder auch Tieren.

Der Ursprung dieses Trends ist unbekannt. Vermutlich wurde, schon seit es Kameras gibt, mit dieser Illusion gespielt. Einer der Ersten, der das Ganze aber auf ein neues Niveau hob, ist der englische DJ Carl Morris. 2007 hielt er sich zum Spass eine Schallplattenhülle vor das Gesicht und sein Freund machte ein Foto. Sie luden es ins Internet hoch, das „sleeveface“ (sleeve = Schallplattenhülle) war geboren. In einer Facebookgruppe zeigten sie weitere Bilder und freuten sich über die Internetcommunity, welche bald selbst fleissig Sleevefaces erstellte. Und natürlich ging es auch nicht lange, bis Leseratten, Bibliotheken und Buchhandlungen auf den Trend aufsprangen, aber anstatt Schallplatten natürlich Bücher verwendeten und es Bookfaces nannten.

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Die neuen Bilderplattformen, allen voran Instagram, haben zur Popularität des Trends wesentlich beigetragen. Wann das erste Bild mit dem Hashtag #bookface markiert wurde, ist nicht mehr nachvollziehbar, aber bis heute wurde der Hashtag auf Instagram über 85‘000 Mal vergeben. Die Idee ist, sich mit Büchern zu beschäftigen, sie in einen neuen Kontext zu setzen und eine spannende Verbindung zwischen dem eigentlich textlastigen Medium und einem Bild bzw. der Fotografie zu schaffen. Viele tolle Beispiele sammelt auch das Bookfacemagazine.

Ein weiteres Phänomen auf Instagram sind die Challenges. Dabei geht es darum, ein Foto (oder manchmal auch Video) zu einem bestimmten Thema zu posten und mit dem entsprechenden Hashtag zu versehen. Dabei soll der Aufruf, ein entsprechendes Bild zu hochzuladen, natürlich um die Welt gehen, auf ein Problem aufmerksam machen oder einfach nur möglichst viele Likes generieren. Und so entstand auch der Hashtag #BookfaceFriday. Er wurde vermutlich 2014 von einer Bibliothekarin der New York Public Library zum ersten Mal genutzt und seither posten vor allem Bibliotheken, aber auch viele andere Buchliebhaber, jeweils am Freitag eine neues Bookface.

Genau wie wir. Seit dem letzten August posten auch wir auf unserem Instagram-Account Bookfaces, im Bildnerischen Gestalten von Gym- und FMS-Schülerinnen und -schülern unserer Schule erstellt. Gleichzeitig drucken und rahmen wir die Bilder und hängen sie an die Wand im Lounge-Bereich. So wächst und verändert sich die Wandgestaltung laufend und die Schülerinnen und Schüler sind und bleiben Teil der Mediothek.

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