
Was im vergangenen Jahr mit den Open-Air-Konzerten des Gymchors in Środa Wielkopolska begann, fand vor den Herbstferien seinen Gegenbesuch: Rund 50 polnische Jugendliche erlebten eine intensive Woche in Muttenz – mit Unterrichtsbesuchen, Ausflügen und vor allem: echten Begegnungen in den Gastfamilien. Doch es ging um mehr als Tourismus und nette Erlebnisse. In einer Zeit, in der Europa vor grossen Herausforderungen steht, zeigten diese jungen Menschen, was Schüleraustausch im besten Sinne bedeutet: Brücken bauen und gemeinsam erleben, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit, aber durchaus möglich ist. Von Christoph Huldi und Jürg Siegrist, Fotos: Huldi
Vor rund einem Jahr durfte der Gymchor nach Polen reisen. Die Partnerstadt von Muttenz, Środa Wielkopolska, empfing uns damals unglaublich herzlich. Wir gaben Open-Air-Konzerte, spielten Fussball gegen unsere neuen Freunde, erkundeten die nahe Stadt Posen und nahmen einen ganzen Rucksack voller unvergesslicher Erinnerungen mit nach Hause.
Im September dieses Jahren nun kamen unsere polnischen Freunde zum Gegenbesuch nach Muttenz. Fast alle kamen aus dem Gymnasium von Sroda oder aus der Landwirtschaftsschule, einer Schule, deren Unterricht mit unserer FMS oder Berufsmatura vergleichbar ist. Das Leitungsteam (Karolina Kowalska, Christoph Huldi, Marco Beltrani und Jürg Siegrist) stellte ein buntes Programm auf die Beine: Führungen in der Basler Altstadt, im Kunstmuseum, in Augusta Raurica, im Schaulager und ein Gang in die Arbogastkirche und auf den Wartenberg. Auch ein Tagesausflug auf die Rigi (bei Postkartenwetter!) war dank der SBB-Schultageskarten möglich. Vor allem die privaten Gastfamilien bei den Mitgliedern des Gymchores machten den Austausch besonders intensiv und wertvoll. Natürlich durfte auch ein Fussballspiel nicht fehlen – diesmal hatten die polnischen Gäste die Nase vorn.
Am Mittwoch besuchten die Jugendlichen den Unterricht am Gymnasium Muttenz. Die Schülerinnen und Schüler wurden dabei in kleinen Gruppen auf die Kurse unserer Schule verteilt. Der Austausch geschah dadurch ganz nebenbei im Klassenzimmer, niederschwellig und unkompliziert.
Warum Austausch wichtig ist
Schon als Kind durften wir in der Knabenkantorei erleben, wie bereichernd internationale Begegnungen sind. Man verlässt die eigene Komfortzone, stellt sich neuen Herausforderungen – und merkt schnell, dass Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern im Kern dieselben Wünsche und Interessen haben.
Am Ende wollen sie alle das Gleiche: in einer friedlichen Welt leben und unbeschwert aufwachsen. Genau das haben wir in dieser Woche gespürt. Der Austausch hat uns Hoffnung gegeben – und gezeigt, dass eine gemeinsame, friedliche Zukunft möglich ist.




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