Wie finde ich mein Berufsfeld?

von Brigitte Jäggi, Leiterin FMS

Workshops, Ausstellungen und Informationstage helfen den Schülerinnen und Schülern der FMS bei der Entscheidung für das richtige Berufsfeld.

Die Fachmittel- und Fachmaturitätsschule FMS bereitet die Lernenden auf ein Studium an einer Höheren Fachschule oder einer Fachhochschule vor. Dabei wird im überfachlichen Bereich besonders viel Wert auf die Vermittlung von verschiedenen Kompetenzen gelegt. In den Stammfächern wird ein erweitertes und vertieftes Wissen vermittelt. Daneben erwerben sich die Schülerinnen und Schüler Grundkenntnisse in ihrem gewählten Berufsfeld Pädagogik, Gesundheit/ Naturwissenschaften, Soziales oder Kunst.

Bei der Anmeldung müssen sich die zukünftigen Schülerinnen und Schüler der FMS Muttenz für eines dieser Berufsfelder entscheiden. Diese vorgängigen Überlegungen sollen ihnen helfen zu erkennen, ob für ihre Zukunft der schulische Weg der passende und die FMS die richtige Schule ist.

Brigitte_Jäggi
Brigitte Jäggi (Foto: Nu)

Bereits nach dem ersten Semester, jeweils im Januar, müssen die Lernenden definitiv bestimmen, ob sie mit dem ausgesuchten Berufsfeld eine gute Entscheidung getroffen haben. Die Schule bietet mehrere Möglichkeiten, diese Wahl zu überprüfen. In einem ersten Schritt führt die Klassenlehrperson einen Workshop zum Thema Fähigkeiten durch. Dabei soll mit einer Fremdeinschätzung eines vertrauten Menschen und der persönlichen Charakterisierung aufgezeigt werden, welche Talente da sind und welche Tätigkeiten man mit Vergnügen macht. Denn vieles, was gerne gemacht wird, wird häufig geübt und dementsprechend wird das Individuum dabei zu einem Spezialisten oder einer Spezialistin.

Als zusätzliche Unterstützung informiert die FMS im September in einer Ausstellung detailliert zu den einzelnen Berufsfeldern Pädagogik, Gesundheit/ Naturwissenschaften, Soziales und Kunst, und zwar mit Zeitungsartikeln, Berufsbeschreibungen und Interviews. Während den Berufstagen im November besuchen die Schülerinnen und Schüler ausgewählte Institutionen und Referate. Dabei stellen sich Institutionen aus der ganzen Schweiz vor und erläutern ihre Ausbildungswege und Berufsaussichten.

Aus den Reflexionsberichten zur Berufsfeldfindung finden sich interessante Aussagen zur definitiven Berufsfeldwahl. Einerseits besteht auch nach den vielen und eindrücklichen Informationsveranstaltungen teils noch Unklarheit bezüglich des eigentlichen Ausbildungszieles. Im abschliessenden Bericht zur Berufsfeldwahl finden sich aber auch interessante Hinweise, dass die zuerst provisorische Entscheidung meist auch die definitive ist:

Z. (Berufsfeld Gesundheit): „Am meisten beeindruckt hat mich der Beruf einer technischen Operationsassistentin [Berufstage FMS im November]. Er ist abwechslungsreich und anspruchsvoll. Man muss einen kühlen Kopf haben in jeder Situation, auch wenn sie schwierig ist.“

F.B. (Berufsfeld Soziales): „Was zuerst erwähnt werden soll, dass bei mir immer noch eine gewisse Unwissenheit bezüglich Wunschberuf besteht und somit auch Unklarheit darüber, ob ich das richtige Berufsfeld gewählt habe. Trotzdem bin ich der Meinung, dass ich Stärken besitze, z. B. den Umgang mit Menschen, welche für das Berufsfeld entscheidend sind.“

K. (Berufsfeld Gesundheit): „Die Berufstage [im November] haben mir schon ein Stück weitergeholfen, allerdings bin ich noch unschlüssig, was ich später machen möchte. Durch die schon angegebenen Stärken und Interessen wurde ich mir allerdings noch mal ein Stückchen sicherer, dass ich im richtigen Berufsfeld bin.“

V. (Berufsfeld Pädagogik): „Abschliessend möchte ich erwähnen, dass diese Berufstage sehr aufschlussreich gewesen sind! Sie haben mich nochmals in meinem Berufswunsch bestärkt.“

N. (Berufsfeld Pädagogik): „In dieser Hinsicht halfen mir die Berufstage noch einmal zu der sicheren Erkenntnis, dass ich im richtigen Berufsfeld an der FMS bin. Ich habe mich endgültig für den Beruf Primarlehrerin und Kindergärtnerin entschieden.“

Die Referate dienten auch zum Ausscheiden nicht geeigneter Ausbildungen und Richtungen – das ist ein nicht zu unterschätzender Aspekt.

St. (Berufsfeld Pädagogik): „Am nächsten Tag hörte ich mir die Vorträge über Sportlehrerin und Ergotherapeutin an. Da realisierte ich, dass dies nichts für mich ist (…). Dies zeigte mir, dass Primarlehrerin doch eher meinen Neigungen entspricht.“

Im zweiten Jahr der Fachmittelschule werden die Lernenden in ihrem gewählten Berufsfeld ein Praktikum von mindestens zwei oder drei Schnupperwochen absolvieren.