Im Rahmen des Wahlkurses „Argumentieren und Debattieren“ haben wir am 3. Juni an der Aufzeichnung einer Arena-Sendung teilgenommen, in der das Thema „Unternehmenssteuerreform III“ diskutiert wurde.
Von Isabelle Hausmann, 3ILM
Manch ein Schüler mag sich fragen, ob die Auseinandersetzung mit einem so offensichtlich komplexen und komplizierten Sachverhalt wie der „Unternehmenssteuerreform III“ spannend sein kann. Doch nachdem zentrale Aspekte der Reform während der Sendung erläutert wurden, klärte sich unsere Sicht durch diesen Dschungel aus Zahlen, Zinssätzen und Steuern immer mehr.
In dieser Reform geht es darum, die Steuern für in der Schweiz sesshafte Unternehmen auf im Ausland erwirtschaftete Gewinne zu erhöhen. Dadurch würde es erschwert, in der Schweiz Steueroptimierung zu betreiben. Jedoch muss darauf geachtet werden, die Steuern nicht so zu erhöhen, dass die Unternehmen ihren Sitz aus der Schweiz in ein anderes Land verlagern. So würde uns viel Steuergeld verloren gehen.
Darüber diskutierten in der Arena Jacqueline Badran (SP, ZH), Pirmin Bischof (CVP, Ständerat SO), Thomas Matter (SVP, Nationalrat ZH) und Ruedi Noser (FDP, Ständerat ZH). Jonas Projer moderierte die Sendung.
Was uns Schülerinnen und Schüler aber noch etwas mehr interessierte als das Gesprächsthema, war die Art der Diskussionsführung – naheliegend wenn man das Thema unseres Kurses bedenkt. Wir achteten deshalb während der Sendung besonders darauf, wie die Politiker versuchten, ihren Standpunkt darzulegen und zu argumentieren, um die anderen von ihrer Sichtweise zu überzeugen. Dabei beharrten jedoch alle äusserst verbissen auf ihren Meinungen. Man sagt doch, dass wir Schweizer äußerst kompromissbereit seien. Nix da!
Leider stellten wir fest, dass alle Anwesenden mindestens einmal gegen allgemein bekannte Diskussionsregeln verstiessen. Besonders das Prinzip des „Ausreden-Lassens“ wurde häufig missachtet. Genauso unterstellten sich die Debattierenden gegenseitig, dass ihre Aussagen nicht wahrheitsgemäss seien und sie somit im Grunde keine Ahnung vom Thema hätten. Ausserdem fiel auf, dass es den Politikern oft schwerfiel, auf eine Frage eine so konkrete Antwort zu geben, dass sie den Moderator wie auch das Publikum wirklich zufriedenstellt.
Aufregend war es dennoch in diesem Studio, das im Fernseher so viel grösser wirkt als es in Wirklichkeit ist. Auch wenn die Diskutierenden zum Teil mit Fachbegriffen um sich warfen und oft nicht aufeinander eingingen, die Argumente schienen trotzdem oft sinnvoll und nachvollziehbar. Und wir erhielten ein spannendes Beispiel dafür, wie eine solche „echte“ Diskussion ablaufen kann.
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