Am 22. Januar fand zum zwölften Mal der Wintersporttag statt. Der Muttenzer Sonderzug fuhr durch das Rhein- und Fricktal via Zürich in die Flumersberge.
von Timo Kröner (Text und Bilder)
Mittwochmorgen um 7:22 auf dem Perron am Bahnhof Basel SBB. Dampfende Kaffeebecher in kalten Händen. Das ripsende Knistern von Skikleidung. Schülerinnen und Schüler mit Skiern auf den Schultern. Rucksäcke. Gipfeli. Unser Extrazug mit 10 Wagen, die leer zu uns herausleuchten. Allmählich folgen alle der stummen Einladung und steigen ein. Im Zug versperren schnell Skier und Schlitten den Gang. Hier und da ein Gähnen.
Bis Frick sind alle 650 Wintersportler eingestiegen. Es wird laut. Hier und da dröhnt Musik aus tragbaren Lautsprechern. Die Gespräche werden lebendiger. Nachdem alle Mitreisenden eingestiegen sind, verteilen die Klassenlehrpersonen die Billetts für die Skilifte. Der Tag kündigt seine Bestimmung immer deutlicher an.
Bis zum Walensee fahren wir durch dichten Nebel. Erst danach dringen die ersten Sonnenstrahlen durch das Grau. Als wir nach der fast dreistündigen Zugfahrt in Unterterzen ankommen, steigen zuerst die ungefähr 300 Skifahrer aus. In Flums steigen dann die 250 Schlitter, die 100 Wanderer und die 10 Langläufer vom Zug in die Postautos und dann in die Gondeln. Während der Fahrt nach Tannenheim durchstossen die Busse die Nebelgrenze. Das Skigebiet liegt in strahlender Sonne unter blauem Himmel. Endlich kommen wir an der Liftstation an! Von da aus geht’s in den Schnee und auf die Piste.
Während des Tages sind die Schülerinnen und Schüler in Gruppen zu mindestens 4 Personen unterwegs. Auf der Prodalp besetzen Lehrpersonen abwechselnd den Schulposten, dem allfällige Unfälle gemeldet werden müssten. Dafür hat die Schulleitung visitenkartengrosse Infos mit den entsprechenden Handynimmern an jedeN verteilt. Zum Glück ist in diesem Jahr nichts passiert. Doch! Es ist natürlich einiges passiert: Abenteuerliche Abfahrten. Ein wahnsinnig blauer Himmel. Wilde Schlittlerei. Gemütliche Wanderungen. Schnipo. Sonnencreme. Viele gute Gespräche.
Um 16:48 geht es wieder zurück in den Zug. Die Stimmung ist gelöst, die Wangen sind winterrot. Die ersten langen Minuten der Fahrt vergehen damit, dass Skier verräumt und Skikleider gegen gemütliche Kleider gewechselt werden. Natürlich erklingen die Wagons von den Geräuschen aufgerissener Süssigkeitenpackungen. Wieder tönt Musik aus tragbaren Lautsprechern. Einige packen Karten aus und jassen. Andere verkriechen sich hinter ihren Handybildschirmen. Als wir dann die erste Station Frick erreichen, hat sich eine heitere Müdigkeit breitgemacht, die nur gestört wird vom Geruch erhitzten Bremsgummis. Dann steigen die ersten aus und bis Basel hat sich der Zug endgültig geleert.
In den nächsten Tagen lesen Sie hier über den anderen Teil des Wintersporttages, die Jurawanderung. Und Sie finden hier bald Bilder von Schülerinnen und Schülern zu ihren Eindrücken und Erlebnissen.
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