Happy Helpers

von Daniel Nussbaumer

Wenn man an einer Schule für die Informations- und Kommunikationstechnologie zuständig ist, braucht man nebst fundierten Informatikkenntnissen auch viel Humor und eine gewisse Gelassenheit. Denn wenn ein ICT-Problem auftritt, liegen die Nerven des Betroffenen oft blank. Und dieser gelassene Humor ist auch im Gespräch mit den drei Engagierten spürbar, das im Keller des Schulhauses stattfindet, dort, wo die Gerätedichte pro Kubikmeter am grössten ist.

Theo Zahno, Andi ILLi und Nicole Sommer (im Bild v. l. n. r.) schätzen an ihrer Arbeit den direkten persönlichen Kontakt, der oft unabdingbar ist für die Lösung eines Problems. Doch eigentlich arbeiten die drei Informatikverantwortlichen hauptsächlich daraufhin, dass viele Probleme gar nicht auftreten. Ohne sie bekäme am Gymnasium Muttenz niemand einen Schülerausweis, könnte niemand eine Internetrecherche machen oder ein Arbeitsblatt ausdrucken und es würde keine Schulnote korrekt ins Zeugnis eingetragen. Diese drei sind die Anlaufstelle für Schülerinnen und Schüler, für Lehrpersonen und Schulleitung. Sie kaufen die Schulcomputer, richten sie ein und verbinden sie mit dem Server. Sie unterhalten das Netzwerk, verschaffen allen Schülerinnen und Schülern sowie allen Mitarbeitenden Zugang zum Netz, und sie testen neue Technologien auf ihre schulische Verwendbarkeit hin. Die ICT-Zukunft an der Schule müsste schon so aussehen, sagen die drei, dass jede Schülerin und jeder Schüler sowie alle Mitarbeitenden mit einem eigenen Gerät und dem eigenen Betriebssystem nach ihrer Wahl an der Schule arbeiten können. Computerräume an der Schule brauche es dann deutlich weniger. Wahrscheinlich gäbe es noch einzelne Computer für spezielle Anwendungen, aber das mobile Arbeiten mit Zugriff auf das Netzwerk von allen Standorten des Hauses aus müsse Standard werden. Unserem Team ist es ein Anliegen, die ICT in den Dienst des Lernens zu stellen. Lernprozesse sollen vereinfacht und optimiert werden. Im täglichen Kontakt stellen Andi ILLi, Theo Zahno und Nicole Sommer grosse Unterschiede in den Haltungen gegenüber der ICT und auch in den Fertigkeiten fest: Die Lehrpersonen, die als Jugendliche noch nicht mit dem Internet und einer vornehmlich digitalisierten Kommunikation aufgewachsen sind, die sogenannten „Digital Immigrants“, verfügen über sehr gute und bewährte Arbeitsprozesse, die sich manchmal jedoch nicht auf den Computer übertragen lassen. Die jüngeren Lehrkräfte, die wie die Schülerinnen und Schüler bereits zu den „Digital Natives“ gehören, arbeiten mit Prozessen, die fast ausschliesslich vom Umgang mit dem Computer stammen. Die Jugendlichen schliesslich erscheinen den drei ICT-Fachleuten als „Happy Users“, die sich sehr selbstverständlich auf sozialen Plattformen bewegen und die Geräte als Spielzeuge nutzen würden. Gehe es aber darum, mit dem Computer sinnvoll zu arbeiten, dann seien die Schülerinnen und Schüler häufig recht hilflos.