von Ulrich Maier, Rektor

Was sagt man, wenn man, den Ort verlässt, an dem man über 23 Jahre beruflich zu Hause war?
Eigentlich kann ich nur sagen: Vielen Dank, liebes Gym Muttenz, und alles Gute!
Am 23. Dezember 1990 habe ich meine erste Englischlektion am Gymnasium Muttenz unterrichtet, es war der Tag vor Weihnachten. Dass diese Stellvertretung, die eigentlich hätte acht Wochen dauern sollen, ein grosses Geschenk werden würde, war mir nicht bewusst. Aus der einen Stellvertretung wurden sofort drei weitere und dann 23 Jahre. In den vergangenen acht Jahren durfte ich Rektor sein. Das Gymnasium Muttenz war ein Glücksfall für mich.
Ab dem 1. August werde ich im anderen Halbkanton eine neue Funktion als Leiter Mittelschulen und Berufsbildung antreten. Ich werde den Gymnasien verbunden bleiben, aber nicht wie bisher im täglichen direkten Austausch mit den Schülerinnen und Schülern, den Eltern, den Lehrpersonen, dem Sekretariat und dem technischen Dienst an „meinem Gym“.
Der Glücksfall am Gymnasium Muttenz waren die Menschen, mit denen ich zu tun haben durfte. Über die Jahre hat sich die Schule stark verändert. Auf den ersten Blick ist alles schneller und komplizierter geworden. Der Umgang, den wir an unserer Schule pflegen, hat sich dabei jedoch nicht wirklich verändert. Wir begegnen einander mit Respekt, Offenheit und Wertschätzung, oftmals mit Humor. Alle Schulbeteiligten sehen sich als Teil der Aufgabe, Schule zu machen – gute Schule zu machen. Diese Menschlichkeit im Umgang ist spürbar, sie macht es jeden Tag leicht, in die Schule zu gehen, oder unsere Zeit dort zumindest wertvoll.
Ich werde diese täglichen Begegnungen vermissen, aber ein Neubeginn ist immer mit dem Verlust des Vertrauten verbunden, das ist nichts Neues, auch nicht in der Schule. Um das Gym Muttenz mache ich mir wenig Sorgen, ich weiss es in guten Händen – bei meiner Nachfolgerin, aber auch bei euch allen, denn die Menschlichkeit des Gymnasiums Muttenz ist euch geschuldet.
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