Mehr Musse und Tiefe in den Naturwissenschaften

Von Urs Martin, Konrektor

Mit dem Wechsel von der dreieinhalb- zur vierjährigen gymnasialen Ausbildung nimmt die Lern- und Unterrichtszeit zu. Eine Gruppe von Lehrpersonen und Schulleitungsmitgliedern hat sich mit der Verteilung der zusätzlichen Unterrichtszeit auf die verschiedenen Fächer auseinandergesetzt.

Die Aufgabe war nicht ganz einfach, hatte doch jeder Fachbereich gute Argumente für eine Aufstockung. Schliesslich haben wir uns für vier Fachbereiche entschieden:

  • das Schwerpunktfach, damit das vom Schüler, von der Schülerin gewählte und bevorzugte Fach noch stärker betont wird,
  • die Fächer Musik oder Bildnerisches Gestalten, auch weil die Richtlinien des Schweizerischen Reglements dies verlangen,
  • Sport, damit während der gesamten Schulzeit drei Lektionen Sport im Programm stehen,
  • die Naturwissenschaften.

Die verstärkte Berücksichtigung des letzten Fachbereichs möchte ich noch etwas näher ausführen. Die Bedeutung der Naturwissenschaften in der Schweizerischen Wirtschaft, aber gerade auch in unserer Region, haben uns beim Entscheid geholfen. Auch in dem Wissen, dass der Zugang zu den Fächern Biologie, Chemie und Physik nicht für alle unsere Schülerinnen und Schüler einfach ist, haben wir beschlossen, durch ein Mehr an Unterrichtszeit – ohne ein Mehr an Stofffülle – einer grösseren Anzahl junger Lernender an unserer Schule den Zugang zum Bereich der Naturwissenschaften zu ermöglichen. Damit verbunden ist auch die Hoffnung, dass unsere Schulabgänger vermehrt auch in Richtung Medizin, Ingenieurwissenschaften, Biologie, Chemie oder Physik studieren werden.

Ob die Medizin wirkt, wie wir uns das erhoffen, wird die nahe Zukunft zeigen. In etwas mehr als drei Jahren schliesst der erste Jahrgang nach dem neuen Ausbildungsgang ab.