von Arno Reichert und Peter Salzer
Dies gilt sicherlich nicht für die Fächer Biologie und Chemie, die am Gymnasium Muttenz als Schwerpunktfächer im Profil B unterrichtet werden. Beide Fächer bilden den Kernbereich der sogenannten Life Sciences. Bekanntlich ist die Region Basel eine der führenden Life Science-Regionen der Welt.
Am Gymnasium Muttenz spannt der Schwerpunkt B den Bogen vom Bau der Atome und Moleküle bis zu Stoffwechselprozessen in lebenden Organismen. Neben den menschlichen Organen werden auch Fragen zu Ernährung, Gesundheit und Fortpflanzung besprochen. Klassische Vererbungslehre ist genauso Thema wie moderne Methoden der Gentechnologie. Ökologische Fragen und die Stellung des Menschen in der Natur werden ebenso betrachtet wie die Evolutionstheorie. Natürlich kommt auch die klassische Chemie nicht zu kurz. Schliesslich bilden Moleküle und chemische Reaktionen die Basis aller technischen Prozesse, sie bestimmen unseren Wohlstand, unsere Hygiene und Gesundheit und nicht zuletzt alle Prozesse des Lebens. Warum ist etwas so Umständliches wie der pH-Wert eigentlich sehr praktisch? Was hat die Herstellung von Eisen und Aluminium mit einer normalen Taschenlampenbatterie gemeinsam? Und warum ist eine Tomate rot und nicht blau?

Mit einem abgestimmten Curriculum der Fächer Biologie und Chemie, ergänzt durch Mathematik für Naturwissenschaften und Grundlagen der Physik, wendet sich dieser Schwerpunkt insbesondere an Schülerinnen und Schüler, die ihre berufliche Zukunft als Biologen, Chemikerinnen oder in anderen naturwissenschaftlichen Fächern, in Ingenieurswissenschaften, Medizin, Pharmazie oder verwandten Fachgebieten sehen. Das Gymnasium Muttenz bietet zudem im Schwerpunkt B einen englischsprachigen Biologie- und Mathematikunterricht mit entsprechenden Maturprüfungen an.
Neben der Vermittlung theoretischer Grundlagen bildet praktisches Arbeiten einen wichtigen Pfeiler im Schwerpunkt B. So finden im ersten, zweiten, vierten und sechsten Semester Biologiepraktika statt. Im vierten und fünften Semester arbeiten die Schülerinnen und Schüler im Chemielabor. Dazu kommen ein Physikpraktikum und Informatikunterricht. Diese Aktivitäten werden in Halbklassen mit maximal zwölf Schülern und Schülerinnen durchgeführt.
Der Einstieg in eigenverantwortliches, naturwissenschaftliches Arbeiten erfolgt im zweiten Schuljahr: Im Projekt des Schwerpunktes B wählen sich Schülerinnen und Schüler selbst Themen, zu denen sie Experimente planen und durchführen. Dabei arbeiten sie erstmalig an der Auswertung von Fachliteratur und der Anfertigung eines kleinen wissenschaftlichen Textes.
Mit dem SOL-Semester (SelbstOrganisiertes Lernen) haben Schülerinnen und Schüler auch im Schwerpunkt B während des dritten Schuljahres am Gymnasium Muttenz die Gelegenheit, auf anspruchsvollem Niveau an Fachthemen zu arbeiten. Dies bedeutet, dass sie sich mit einem selbstgewählten naturwissenschaftlichen Thema beschäftigen. Das Ergebnis kann ein Vortrag, ein Poster oder eine erfolgreiche Prüfung sein. Die Maturaarbeit, die im siebten Semester beginnt, kann zur Bearbeitung eines biologischen oder chemischen Themas benutzt werden und ist so eine Fortsetzung des selbstbestimmten Lernens in den Naturwissenschaften.
Der Besuch eines Wahlkurses mit biologischen oder chemischen Themen bietet eine weitere Möglichkeit, seine naturwissenschaftliche Neugier zu befriedigen. Üblicherweise werden dabei neben festgelegten Sachgebieten auch einige Themen gemeinsam mit der Lehrperson ausgewählt. Schliesslich ist ein möglicher Höhepunkt im Schwerpunkt B eine Bildungsreise zu einem meeresbiologischen Institut auf Elba, um schnorchelnd die Schönheit der Natur am eigenen Leib erfahren zu können.
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