Der Donnerschlag zum Schuljahrschluss

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von Daniel Nussbaumer (Text und Fotos)

Junge Frauen ziehen historische Röcke über, ein junger Mann setzt sich eine Krone auf und ein am Tisch sitzendes Skelett bekommt den Unterkiefer eingehängt. Die Chorgruppen nehmen Aufstellung, gekleidet in Schwarz, Klavierakkorde erklingen – alles ist bereit für das Workshop-Konzert in der Aula der Fachhochschule Muttenz. Die einjährige Zusammenarbeit unter dem Namen „Schule macht Orchester“ zwischen dem Gymnasiums Muttenz und dem Kammerorchester Basel und beim letzten Projekt mit der IBK Basel geht in die letzte Phase und auf den öffentlichen Auftritt zu: Diesen Freitag und Samstag, am 23. und 24. Juni jeweils um 19.30 Uhr, findet das szenische Konzert statt: Die Sache beginnt mit einem Donnerschlag.

Initiator und Chorleiter Christoph Huldi hat zusammen mit Regisseurin Salomé Im Hof den Schülerinnen und Schülern mit Arthur Honeggers „La Danse des Morts“ und Henry Purcells „Funeral Music for Queen Mary“ keine leichte Kost zugemutet. Vor allem Honeggers expressionistische Stilistik entspricht nicht den jugendlichen Hörgewohnheiten. Die Motivation der Jugendlichen hatte – wie bei jedem anspruchsvollen Projekt – ihre Hochs und Tiefs. Zu intensiv und präzise klingt der Chor jedoch jetzt schon, als dass man diese Schwankungen im Prozessverlauf heraushören könnte. Die besondere Herausforderung dieses Projektes liegt aber nicht nur in der Beherrschung der Tonalität, sondern auch im komplexen kommunikativen Zusammenspiel der vielen leitenden Akteure: der Schulleitungen des Gymnasiums Muttenz und des Zentrums für Brückenangebote, der Lehrkräfte der Integrationsklasse, der Regisseurin Salomé Im Hof und ihrer Assistentin Jeanne Lehnherr, des Geschäftsführers des Kammerorchesters Basel Marcel Falk, der Projektleiterin Noëmi Schwank, der Marketingverantwortlichen Barbara Tacchini sowie der Lehrpersonen der Klasse 2Ea, die für das Programmheft verantwortlich ist.

Aus der Sicht der Musiklehrer Christoph Huldi und Jürg Siegrist ist das Projekt bereits jetzt eine gelungene Horizonterweiterung. Denn das Kennenlernen und aktive Erarbeiten verschiedener Stile gehört für sie zum gymnasialen Bildungsauftrag. Wer sich davon überzeugen will, dass dieser Chor selbst dann noch singt wie das blühende Leben, wenn er Trauer trägt, besucht am Freitag oder am Samstag das Konzert in der Elisabethenkirche. Tickets sind im Vorverkauf und vielleicht auch noch an der Abendkasse erhältlich.

Um das gebotene Musiktheater noch besser geniessen zu können, empfiehlt sich die Lektüre des Programmheftes:

Programmheft_Donnerschlag_web