von Adi Marbacher (Text und Fotos)
Im Rahmen des interdisziplinären Wahlfachkurses Geografie und Sport besuchten wir heute Beni Steffen im Fechtsaal der Fechtgesellschaft Basel. Der vierfache Team-Europameister hatte in den Jahren 2016 und 2017 mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. An den Olympischen Spielen in Rio konnte er sich in nervenaufreibenden Duellen bis in den Halbfinal vorkämpfen. „Ich hatte einen klaren Plan und während dem Wettkampf ein gutes Gefühl. Ich hatte alles genau so im Kopf. Den Südkoreaner hatte ich drei Monate zuvor in Rio geschlagen“, beschreibt Beni seine Gefühle vor dem Halbfinal. Zum Schluss blieb dem 35-jährigen Basler der undankbare 4. Platz und eine grosse Leere. Irgendwie ist die Enttäuschung noch jetzt spürbar. „Ob ich nochmals so nahe an eine Medaille komme, das weiss ich nicht.“ Der spätere Sieger Park aus Südkorea im Halbfinal und die französische Weltnummer 1 Borel im Gefecht um Platz 3 waren an diesem Tag stärker. Ein Happyend und eine Medaille gab es dafür diesen Sommer an der Weltmeisterschaft in Leipzig. Im Team stiessen die Schweizer in den Final vor. In einem sehr knappen Kampf forderten sie die Franzosen bis zum Schluss. Es wurde am Ende Silber, ein toller Erfolg für die Schweizer Fechter.
In einem spannenden Vortrag über seine Erfahrungen an Olympischen Spielen konnten wir viel Neues und auch Persönliches erfahren. Im Zentrum des Wahlkurses steht die Nachhaltigkeit unserer Sport- und Freizeitgesellschaft. Die durch die gesellschaftlichen Veränderungen immer wichtiger werdende Freizeitindustrie hat einen grossen Einfluss auf unseren Raum. Grossanlässe wie Olympische Spiele, die oft nur für wenige Wochen viel Infrastruktur bedingen, sind gigantische Leuchttürme dieser Entwicklung. „Der Olympiapark war fertig, aber einfach nicht so schön wie auf den Bildern. Nichts war grün und die Qualität nicht gerade gut“, erzählt der sympathische Basler in seinem Referat. Der Raumplanung kommt dabei die wichtige Funktion zu, entstehende Nutzungskonflikte dieser Entwicklung zu vermeiden und nachhaltig nutzbare Räume zu hinterlassen. „In Rio soll das Dorf als Luxuswohnraum dienen, aber der Standard der Bauten ist nicht sehr hoch. Das wurde in London viel besser gemacht. Dort entstand ein ganz neues Wohnquartier aus dem Athletendorf, dieses wird nachhaltig genutzt.“ Diese Aussage bestätigt, dass in einigen Ländern politische und ökonomische Argumente oft stärker gewichtet werden als ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Die Sendung 10vor10 berichtete über die Schattenseite der Olympischen Spiele in Rio.
Anschliessend liessen wir es uns nicht nehmen und wurden selber sportlich aktiv. Gut ausgerüstet und aufgewärmt fechteten wir auf den Planchen des Fechtclubs Basel. Begeistert liessen sich die Schüler und Schülerinnen in die Kunst des Fechtens einführen und fochten anschliessend so einige Gefechte aus. Das wichtigste war sicher „The Fight“ (als Revanche auf „The Race“) zwischen Anja Fritz und Mark Braun, welchen die agile Fechterin aus Birsfelden gegen den Wahlkurssenior gewann. Yannick forderte zum Schluss den Sport- und Englischerlehrer Steffen heraus. En garde! In Erinnerung bleibt ein tolles Erlebnis im Angesicht mit einem Olympioniken.
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