Josia Jourdan liest „GRM. Brainfuck.“

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von Josia Jourdan (Fotos: Nu)

Aktuell lese ich Sibylle Bergs Buch «GRM. Brainfuck.», welches am Sonntag mit dem Schweizer Buchpreis 2019 ausgezeichnet worden ist. Ein düsteres Buch, das in der nahen Zukunft angesiedelt ist und mich mit seiner harten Sprache bisher überzeugt.

Berg schreibt ohne jegliche Filter über die Zustände einer Welt, in der Menschen einer totalen Überwachung unterliegen, sortiert sind in den Nutzen, den sie der Wirtschaft bringen, und über Jugendliche, die ohne jegliche Hoffnung aufwachsen. Obwohl ich erst knapp das erste Drittel gelesen habe, stellt sich mir die Frage, inwiefern Sibylle Berg wirklich eine Dystopie und nicht viel mehr eine zugespitzte Version unserer jetzigen Lage geschrieben hat. Leben wir nicht bereits in ständiger Überwachung? Führen die sozialen Unterschiede nicht jetzt schon zu Problemen?

Der Titel „Brainfuck“ passt vielleicht nicht zu einem literarischen Werk, welches mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet worden ist. Aber dafür passt es zu den Protagonisten des Buches, der Gegend, in der die Geschichte spielt, und insgesamt zu einer Autorin, die für ihre unkonventionelle Art bekannt ist. Auch sprachlich ist der Roman aussergewöhnlich, inhaltlich teilweise fast schon depressiv – und trotzdem freue ich mich aufs Weiterlesen dieser knallharten, wütenden Geschichte.

Die Redaktion (Nu) weist hier gerne auf Josias Buchblog hin: http://josiajourdan.ch

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