von Jan Pagotto, Schulleiter FMS (Foto: Anatol Kessler)
Dieses Jahr sind zum ersten Mal seit Langem vier statt drei erste FMS-Klassen ins Klassenlager gefahren. Die Klassenlehrperson und ihre oder ihr «Vize» begleiten ihre Schülerinnen und Schüler von Montag, dem 23. September, bis Freitag, den 27. September, also in der Woche vor den Herbstferien an einen Ort in der Schweiz, wo sie sich noch besser kennenlernen und gemeinsame Themen behandeln konnten. Im Gegensatz zur Maturabteilung spielen an der Fachmittel- und Fachmaturitätsschule das Berufsfeld bzw. die Berufsfelder der Klasse sowie Coaching und Laufbahnberatung eine wichtige Rolle. Während früher die Erstklasslager vor den Sommerferien stattfanden, haben wir die Erfahrung gemacht, dass der Zeitpunkt vor den Herbstferien sinnvoller ist, um die Gelegenheiten zum Diskutieren, Austauschen und gemeinsam etwas Erleben früh zu nutzen.
Als FMS-Schulleiter bin ich grundsätzlich ein Befürworter der Klassenlager und Projektreisen, insbesondere, wenn diese sinnvoll vorbereitet und allenfalls auch nachbereitet werden (wie das in den dritten Klassen dank den PA, den Projektartigen Arbeiten, bis jetzt der Fall ist). Ich bin überzeugt, dass Reisen bildet, Horizonterweiterungen und wertvolle persönliche und soziale Erlebnisse bietet. Eine Voraussetzung für das Gelingen im schulischen Rahmen ist allerdings, dass sich die Jugendlichen entsprechend benehmen und engagieren. Es gibt Schulen, die Lager oder Reisen abgeschafft haben, z.B. aufgrund schlechter Erfahrungen mit der Disziplin der Teilnehmenden oder aus finanziellen Gründen. Ich hoffe, das Gym Muttenz wird mit dem Entfalter noch von vielen gelungenen Klassenlagern, Reisen und Exkursionen berichten, und leite hier gerne ein paar Eindrücke und Stimmungsbilder weiter:
Die Klasse F1a (Gesundheitsklasse) mit Theo Zahno und Walter Käch nahm während des Klassenlagers die Burg Ehrenfels (Gruppenjugendherberge) in Sils im Domleschg in Besitz. Neben einer kurzen Standortbestimmung standen Ausflüge in der Region im Zentrum. Wir schlenderten durch die Altstadt Chur, stiegen durch die Viamala-Schlucht, froren im Festungsmuseum Crestawald und staunten beim Ausblick auf die Rheinschlucht. Die paar Regentropfen vermochten die ausgezeichnete Stimmung nicht zu trüben.
In Schönried im Berner Oberland hatte die Klasse F1b, Berufsfeld Pädagogik, ihr Lagerhaus. Geleitet wurde die Woche vom Klassenlehrer Mark Braun und der Sportlehrerin Patricia Birrer. Auf Wanderungen und Besichtigungen erlebten die Schülerinnen und Schüler die Schönheit dieser Bergregion. Die frische Luft genossen wir aber auch bei Ballspielen, bei der Besichtigung des Dorfes Gstaad oder bei einer Trotti-Fahrt nach Zweisimmen. An den Abenden wurden zudem kurze Einzelgespräche zur Berufswahl geführt.
Die Klasse F1c verbrachte ihr Erstklasslager in Prêles mit der phantastischen Aussicht über den Bielersee. Die individuellen Coaching-Gespräche mit Klassenlehrer Anatol Kessler und Sportlehrerin Andrea Käch standen im Vordergrund. Der Sport kam aber auch nicht zu kurz: Die 19 Klassenmitglieder aus den Berufsfeldern Soziales und Pädagogik übten sich im Jonglieren, Tischtennis und «Töggelichaste»-Spielen. Highlights waren die Wanderung durch die Twannbachschlucht und der Spaziergang zur St. Petersinsel mit anschliessender Schifffahrt. Ein bunter Abend, an welchem die Schülerinnen und Schüler ihre kreativen Foto- und Filmdokumente zeigten, und der letzte Lagermorgen am Freitag, an welchem verschiedene Bewerbungsgespräche gezeigt wurden, rundeten das Lager ab.
Die Klasse F1d hauste in Lenk unweit der Klasse F1b ebenfalls im Berner Oberland. Klassenlehrerin Irina Oberlin, Geschichts- und Vizeklassenlehrererin Andrea Weckbecker und von Montag bis Mittwoch Physiklehrer Jeroen van Wildenberg leiteten die Woche. Drei Berufsfelder innerhalb einer Klasse, nämlich Kunst, Soziales und Gesundheit, bildeten eine gute Voraussetzung für ein spannendes und vielfältiges Lager. Um den Interessen der verschiedenen Berufsfelder gerecht zu werden, besuchte die Gruppe die Rega Basisstation in Zweisimmen und den lokalen Künstler Martin Loosli. Ein geführter Rundgang durch Lenk vermittelte Einblicke in die Bauweise der Häuser und zeigte, welchen Einfluss der Tourismus auf Lenk hat.
Zum Schluss möchte ich im Namen der Schulleitung allen Lehrpersonen danken, die ihre Reisen engagiert betreut haben. Ebenso danken wir den Eltern und Erziehungsberechtigten für ihr Vertrauen. Und auch ich berufe mich auf Alexander von Humboldt, dem ich gerne das Schlusswort überlasse: «Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben.»
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