von Jonathan Ruf
Geduld, Gelassenheit und Kreativität sind von uns allen gefragt, speziell in Zeiten des Corona-Virus. Unsere Schülerinnen und Schüler stellen diese Fähigkeiten im Fach Bildnerisches Gestalten unter Beweis – in Form einer filmisch dokumentierten Kettenreaktion.
Alltagsgegenstände wie Bücher, DVDs, Flaschen, Rollbretter oder Tennisbälle werden zu Akteuren in den Filmsequenzen der Klassen 1Ea, 1Eb, F2c, 2Wb, 2AW, 2BZ und 2ILS. Nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung versetzt ein Gegenstand einen nächsten in Bewegung. Es resultiert eine physikalische Reaktionskette. Hinter einigen Sekunden Filmmaterial stecken mehrere Stunden Arbeit; zahlreiche Experimente waren notwendig, bis jedes Objekt genau austariert war und seinen Platz innerhalb des Bewegungsablaufs gefunden hatte. Wie geht es weiter? – Eine Frage, die sich Schülerinnen und Schüler Woche für Woche stellten, als es darum ging, die Kettenreaktion zu erweitern. In der nachfolgenden Auswahl von Arbeiten wird erkenntlich, mit wie viel Einfallsreichtum und Ausdauer dieser dreiwöchige Auftrag im «Home Atelier» ausgeführt wurde.
Als Inspiration für diese Arbeit diente der Film «Der Lauf der Dinge» des Schweizer Künstlerduos Peter Fischli und David Weiss aus dem Jahr 1987. Das Werk zählt heute zu den berühmtesten Arbeiten aus dem Bereich der Medienkunst. Zu Beginn des Films hängt ein Abfallsack an einer Schnur. Er dreht sich und sinkt dabei langsam nach unten. Wenig später versetzt er einen am Boden stehenden Autoreifen in Bewegung. Dies ist der Start der weltberühmten Kettenreaktion. Die Kamera folgt dem faszinierenden Prozess; es zischt, raucht, rollt, plätschert und knallt. Während 30 Minuten spielt das Künstlerduo mit der Erwartungshaltung der Zuschauerinnen und Zuschauer: Sinnliche, fast beschauliche Momente wechseln sich mit hektischen, schnellen Sequenzen ab.
https://www.youtube.com/watch?v=fXo7YUP-J3w
Die Kettenreaktionen unserer Schülerinnen und Schüler sind nun dokumentiert und der Auftrag ist abgeschlossen. Jedoch wird uns alle die Frage, wie es weitergeht, noch einige Zeit beschäftigen.