
«Virtually Tuned Up». Das war das Motto des 55. Nationalen Wettbewerbs von Schweizer Jugend Forscht. Das Finale fand, wie so vieles in der heutigen Zeit, online statt. Vom 22. – 24. April stellten 107 Teilnehmer*innen ihre Arbeiten am Finale aus. Als ich mit meiner Maturaarbeit begann, hätte ich mir nie träumen lassen, einmal Teil dieser Veranstaltung sein zu dürfen.
von Nicola Steiner (Text und Foto)
Im Herbst 2019 begann ich mich mit meiner Maturaarbeit zu beschäftigen. Mir war es wichtig, mit meiner Arbeit einen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität und der Artenvielfalt zu leisten. Durch einen befreundeten Ornithologen konnte ich das perfekte Thema für mich finden. So untersuchte ich die Revierwahl des Gartenrotschwanzes in den Freizeitgärten von Basel.
Der Gartenrotschwanz gehört zu den potenziell gefährdeten Arten der Schweiz. Durch die Artenförderungsprogramme wird der Bestand des Vogels gefördert. In den Freizeitgärten der Stadt Basel gibt es ein verhältnismässig grosses Vorkommen der Art. In meiner Arbeit kartierte ich die in den Gärten vorkommende Vegetation anhand einer selbstgewählten Parameterliste. Ich unterschied zwischen Revieren mit und Kontrollflächen ohne Gartenrotschwanzvorkommen. Es zeigte sich, dass ein grösseres Vorkommen von Bäumen und offenen Komposthaufen für den Gartenrotschwanz attraktiv scheinen. Weiter stellte ich fest, dass die Vegetationsflächen in Revieren kleinparzellierter sind und Hecken den Vogel zu stören scheinen. Diese Erkenntnisse leitete ich an die zuständige Behörde weiter, um die Reviere für Gartenrotschwänze in Freizeitgärten optimieren zu können.
Auf Anraten meines biologischen Betreuers Nicolas Martinez und mit der Unterstützung meiner Betreuungsperson Christine Baader reichte ich meine Maturaarbeit beim Nationalen Wettbewerb von Schweizer Jugend Forscht ein. Sie wurde angenommen und ich konnte an einem Workshop teilnehmen, bei welchem ich meine Arbeit präsentierte und anschliessend in die finale Runde zugelassen wurde. Der Weg bis zum Finale war lang: Nebst dem Erstellen eines Posters, einer Zusammenfassung und eines Kurzvideos überarbeitete ich meine Maturaarbeit, um ihr den letzten Feinschliff zu geben. Das Finale dauerte drei Tage und war statt an der Universität Lugano zuhause am Computer. Alle Finalteilnehmer*innen besetzten einen eigenen virtuellen Stand, bei welchem sie ihre jeweilige Abschlussarbeit ausstellten und allfällige Fragen beantworteten.

Durch mehrere Expert*innen-Gremien wurden die Arbeiten mit einem von drei Prädikaten («gut», «sehr gut» oder «hervorragend») ausgezeichnet. Meine Arbeit erhielt dabei das Prädikat «sehr gut» und einen zusätzlichen Sonderpreis für eine «herausragende Arbeit» vom Paul-Scherrer-Institut.
Der Nationale Wettbewerb von Schweizer Jugend Forscht gab mir einen beeindruckenden Einblick in die Vielfalt der grossartigen Ideen junger Menschen. Er erweiterte meinen Horizont und gab mir die einmalige Gelegenheit, mich mit mutigen, jungen Leuten auszutauschen. Ich fühlte mich «Virtually Tuned Up» und lege allen mutigen, forschungsfreudigen Schüler*innen ans Herz, ihre Abschlussarbeit bei Schweizer Jugend Forscht einzureichen. Es werden Arbeiten aller Fachrichtungen akzeptiert.
Und nun noch eine letzte Bitte. Mein Kurzvideo ist auf Youtube hochgeladen (https://www.youtube.com/watch?v=mMbH5RxupRk&ab_channel=CHJugendForscht). Da könnt ihr es euch gerne ansehen und ein «Like» geben, denn das Video mit den meisten «Likes» erhält einen speziellen Preis. Vielen Dank!
Unter dem folgenden Link ist die Zusammenfassung meiner Arbeit einsehbar: https://sjf.ch/die-revierwahl-des-gartenrotschwanzes-phoenicurus-phoenicurus-in-abhaengigkeit-von-der-nutzung-der-freizeitgaerten-in-basel/
Unter diesem Link ist die virtuelle Ausstellung zu sehen: https://sjf.vxpo.ch/halls/1
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