
Wusstest Du, dass die Textilindustrie nicht nur enorme Wassermengen braucht, um beispielsweise Baumwolle anzupflanzen, sondern die Gewässer auch mit färbenden Chemikalien und Mikroplastik belastet? Oder dass die Arbeitsbedingungen in den herstellenden Fabriken gesundheitsschädigend und dabei oft nicht einmal existenzsichernd sind? Dass etliche Unternehmen zumindest im Verdacht stehen, die Lebensdauer ihrer Produkte, z.B. durch wechselnde Neuauflagen oder die Verwendung schnell verschleissender Materialien, absichtlich zu begrenzen, um unseren Konsum und ihren Umsatz anzukurbeln?
Von Sonja Kulka (Text und Fotos), weitere Fotos: Nu
Eine konkrete Möglichkeit, selbst etwas gegen überdimensionierten Ressourcenverbrauch, wachsende Abfallberge, enorme Umweltverschmutzung und die geplante Obsoleszenz in unserer schnelllebigen Gesellschaft zu tun ist: Reparieren oder tauschen statt wegwerfen und ein neues Produkt kaufen.
Genau das wurde am vergangenen Donnerstagnachmittag an unserer Schule umgesetzt.

Mit viel Hingabe sortierten einige Schülerinnen und Schüler aus der Nachhaltigkeitsgruppe des Gymnasium Muttenz (Leoni Brogli, Saskia Clauwaert und Nicolas Hunziker aus der 3BM, Kerim Halitoglu aus der 2A und Isabelle Gudis aus der F1d) im Vorfeld des Anlasses die abgegebenen Kleider, organisierten Werkzeug, suchten und gestalteten Informationsmaterial und richteten das Foyer ansprechend her. Unterstützt wurden sie dabei von Lehrerinnen aus den Fachschaften Geografie und BG sowie dem technischen Assistenten und externen Reparateuren. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal allen Beteiligten für ihr leidenschaftliches Engagement!

Ab 15:30 Uhr konnten dann alle Interessierten defekte Haushalts- und Elektrogeräte in sachkundige Hände übergeben, die Kleiderauslage durchstöbern oder sich beim Verzehr von Selbstgebackenem an den Stellwänden über Missstände und Alternativen in der Modeindustrie informieren. In einer Atmosphäre, die von Wertschätzung gegenüber Waren und dem Know-How von Mitmenschen geprägt war, wurden die eigenen Fähigkeiten an der Nähmaschine erweitert oder so manch neues Lieblingsstück gefunden.
Du bereust es, den Anlass verpasst zu haben? Dann folgt hier eine gute Nachricht: Der Kleidertausch wurde noch um eine Woche verlängert. Bis am Freitag darf aus der entsprechenden Ecke des Foyers einfach mitgenommen werden, was gefällt. Ausser Ordnung muss auch nichts dafür hinterlassen werden. Alle Textilien, die bis zum 7. Mai noch keinen neuen Besitzer gefunden haben, werden anschliessend an eine Hilfsorganisation aus der Region, z.B. Caritas beider Basel, gespendet.

Ist Nachhaltigkeit auch Dir ein Anliegen und hättest Du Lust, aktiv zu werden? Verschiedene Projekte warten darauf, realisiert zu werden und Neuzugänge sind in unserer Gruppe jederzeit willkommen. Melde Dich bei Interesse per Mail bei Sonja Kulka.














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