(Muhammad Ali)

Text und Bilder (Patricia Birrer)

Das Ergänzungsfach Sport wurde am vergangenen Freitag vom erfolgreichsten Schweizer Schwergewichtsboxer Arnold Gjergjaj in die Kunst des leichtfüssigen Tänzelns und kraftvollen «Stechens» eingeführt. Was so schwebend und zugleich dynamisch aussieht, bedingt ein im konditionellen wie auch koordinativen Bereich umfangreiches und hartes Training.  

Angefangen mit einem intensiven Aufwärmen, das bereits alle Köpfe zum Leuchten brachte, ging es zum Schattenboxen mit unterschiedlichen Kombinationen aus geraden Schlägen, Seitwärts- und Aufwärtshaken.

Beim anschliessenden Sparring ging es an die Aufgabe, diese Schläge, ohne die eigene Deckung zu verlieren, am Gegner oder an der Gegnerin anzuwenden. Wenn die Beine gegen Ende der Runde immer langsamer und die Arme da und dort immer tiefer hingen, pushte und motivierte uns Arnold weiterzukämpfen und nicht aufzugeben. «Trainieren ist nicht einfach, aber das Leben ist es auch nicht!» – Boxen als Charakter- und Lebensschule.

Wer aus Rücksicht auf seinen Gegner oder seiner Gegnerin noch keine ganz harten Schläge ausgeteilt hatte, konnte an den unterschiedlichen Boxsäcken den letzten Rest an aggressiver Energie loswerden.

Weiter ging es mit einem Kraft-Circuit an Geräten und mit Hanteln, um auch die letzten Muskelfasern vollends auszureizen. Schliesslich sollte der Workshop einen spürbaren Eindruck hinterlassen!

Nach dem 90-minütigen schweisstreibenden Training, das wirklich alle an ihre physischen Grenzen brachte, war der meditative Entspannungsteil dann umso schöner und wirkungsvoller. Vielen Dank an Arnold, ein grosser Sportsmann (fast 2 m gross!) und einem ebenso grossen Herzen für diesen unvergesslichen Nachmittag!

In der abschliessenden Gesprächs- und Fragerunde zog Arnold Gjergjaj «The Cobra» mit seinen persönlichen Anekdoten und Erfahrungen alle in seinen Bann. Wir erfuhren, wie er als 14-Jähriger mit der Familie in die Schweiz kam und über den Boxsport nicht nur rasch Anschluss, sondern auch seine Passion gefunden hat. Bei der Frage, ob er auch mal schwer verletzt wurde, waren alle perplex, dass er in einem Kampf trotz gebrochener Schlaghand und in einem anderen mit gebrochener Rippe gewinnen konnte. Adrenalin sei Dank!