
Im Schwimmbad springe sie lieber vom Einmeterbrett. Im Leben aber sei das Zehnmeterbrett, die Herausforderung, spannender. Die nächste solche ist die Leitung der FMS Muttenz, die Jacqueline Herrmann ab Sommer 2022 übernimmt. Um über diese kommende Zeit zu sprechen, trifft sie uns auf einen Kaffee im BZM. Sie spricht überlegt, differenziert, überstürzt nichts. Im Gegenteil, was sie sagt, hat Gewicht. In der Schule wolle sie auf dem Einmeterbrett stehen, schmunzelt sie: nahe und ansprechbar.
Von Sophie Dettwiler, Christoph Manetsch und Jonathan Tadres (Fotos: Daniel Nussbaumer)
Mit ihrem E-Bike kommt sie direkt von einer Chorprobe am Gymnasium Bäumlihof. Dort arbeitet sie die letzten 17 Jahren als Musiklehrerin und Chorleiterin. Die Matur hat sie an der Kanti Wettingen gemacht und anschliessend in Zürich und Basel Klavier und Schulmusik studiert. In den Jahren nach ihrem Studium ist sie auch kurz Lehrerin an der damaligen DMS – heute FMS – Muttenz. Am Bäumlihof übernimmt sie in unterschiedlichen Gremien unterschiedliche Funktion, so ist sie beispielsweise Konventspräsidentin. Schon seit einigen Jahren weiss Jacqueline Hermann, dass sie eine Führungsfunktion übernehmen will. Dieses Vorhaben hat sich während ihrer Teilnahme am Mentoringprogramm Amelia, das Frauen in Führungsfunktionen an der Sekundarstufe II fördert, konkretisiert.
Auf die Frage, was sie für einen ersten Eindruck von der Schule habe, erzählt die zweifache Mutter, dass sie die FMS als eine gut funktionierende Schule wahrnehme, in der eine engagierte Lehrerschaft einer interessierten Schülerschaft begegne. Diese Eindrücke sind während mehrfachen Besuchen an der FMS Muttenz entstanden: Sie knüpfte bereits Kontakte mit Lehrpersonen, Schülerinnen und Schülern sowie nicht unterrichtendem Personal. In einem ersten Schritt stehe die Einarbeitung in ihre neue Funktion im Vordergrund. Sobald dieser Prozess abgeschlossen sei, werde sie eigene Akzente setzen: im ehrlichen und direkten Dialog.
Ehrlichkeit und Direktheit werden von ihr hochgehalten. Dass diese Werte in der Schule gelebt und gelernt werden, ist für Jacqueline Herrmann zentral: «Schulkultur ist für mich keine unveränderliche Grösse, sondern Arbeit, die wir jeden Tag gemeinsam leisten.»
Sie freut sich, die FMS nach aussen repräsentieren zu können. Dabei versteht sie Schule als Ort, der unsere Gesellschaft entscheidend mitprägt. Und als Konrektorin blickt sie der Herausforderung, in diesem Kontext einen Beitrag leisten zu können, entschlossen entgegen.






A oder B?
Liebe Schüler*innen
Sie haben im Vorfeld an unser Gespräch mit Frau Herrmann 10 Fragen an Frau Herrmann geschickt – kurz und knackig. Anbei ihre Antworten.
Morgenmuffel oder Sonnenschein? Morgenmuffel
Erdbeere oder Grapefruit? Erdbeere
Sommer oder Winter? Sommer
Bürotür offen oder geschlossen? Offen
Nutella mit oder ohne Butter? Das ist keine Frage: mit Butter.
Singen oder Theorie? Singen
Nägelkauen oder Fusswippen? Fusswippen
Schwimmbad oder Meer? Zum Anschauen das Meer, zum Schwimmen das Schwimmbad.
Einmeter- oder Zehnmeterbrett? Einmeterbrett.
5 Prüfungen oder 2 Semestertests? Kommt aufs Fach drauf an.
Papier oder Computer? Auch hier möchte ich nichts Absolutes sagen, hat beides seine Berechtigung
Auto oder Zug? Zug
Mensa oder Microwelle? Mensa
Bunt oder einfarbig? Bunt
Fernseher oder Netflix? Fernseher. Ich tendiere sonst zum Bingewatching (grinst)

Von Beat Ardüser und dem oben genannten Redaktionsteam:
New York City. Da geht es als nächstes hin: Für zwei Jahre, weil seine Frau Isabella Pagotto die neue Schweizer Beauftragte für Klima und Wasser am UNO Hauptsitz ist. Er wird in dieser Zeit in die jüngste US-Amerikanische Geschichte und Kultur eintauchen: Als Historiker, als interessierter, kritischer Zeitgenosse und – in Pagottos Art – als bestens vernetzter Gesprächspartner.
Seit acht Jahren leitet er die FMS Muttenz. Seine Bürotüre war währenddessen ebenso offen wie seine Kommunikation: Er kennt jede Schülerin und jeden Schüler der FMS beim Namen, sprach immer direkt und offen über jedes Anliegen und brachte, wem auch immer in seiner Türe stand, Wertschätzung entgegen – auch in schwierigen Situationen.
Unter Kolleg:innen ist sein Humor und sein Lachen unverkennbar, denn Jan Pagotto nichts unangenehmer als der Stillstand: Sei dies bei der Weiterentwicklung der FMS oder beim leidenschaftlichen Verteilen von Schoggi-Eili. Den Lehrpersonen stand er indes führungsstark und hilfsbereit zur Seite und förderte mit seinem Enthusiasmus innovative Ideen.
Jan Pagotto nimmt zum zweiten Mal in seiner Karriere mehrjährigen Urlaub vom Gymnasium Muttenz. Das letzte Mal unterrichtete er drei Jahre lang an der Schweizer Schule in Rom. Und wie schon damals, wird Jan Pagotto zurückkommen. Wir freuen uns darauf, ihn im Sommer 2024 als Deutsch- und Geschichtslehrer wieder bei uns zu haben.

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