
Am 22. Dezember 2022 veranstalteten die Schüler*innen der ersten FMS-Klassen einen Büchermarkt. Dabei stellten sie literarische Werke, die sie im Deutsch-Unterricht vorbereitet hatten, an aufwändig gestalteten Büchertischen vor. Die Aula des BZM war belebt von lebendig gewordener Literatur. Von T. Kröner (Text und Bilder)
Wie kann man anderen ein Buch schmackhaft machen? Diese Frage beantworteten die Schüler*innen der ersten FMS-Klassen ganz unterschiedlich. Der Büchertisch auf dem Titelbild zu Jana Hensels „Zonenkinder“ zeigt eindrücklich, wie aktuell manche der Themen sind, die in den gelesenen Werken behandelt werden. Andere wiederum stellten tatsächlich etwas zu essen auf den Büchertisch, um potenzielle Leser*innen anzulocken. Dieses Element des Büchertisches hatte aber immer etwas mit der Handlung des vorgestellten Werkes zu tun, zum Beispiel bei den Büchern „Gesund genug“ von Ursula Fricker oder „Tauchertage“ von Christoph Steier. Im einen geht es um zu gesunde Ernährung, im anderen um Bulimie.


Das angebotene Essen sagt zwar einiges über das Thema eines Buches aus, aber noch nichts über dessen Inhalt und Handlung. Auch dazu bekamen die Gäste einen bunten Strauss an Informationen. An vielen Tischen standen Laptops oder Tablets, auf denen Filme zu sehen waren, mit denen die Arbeitsgruppen den Inhalt ihrer Bücher in selbst gestalteten Buch-Trailern vorgestellt haben. Einige haben Trickfilme animiert oder die Handlung ihrer Bücher mit Spielfiguren nachgestellt, andere sind in die Rollen ihrer Figuren geschlüpft und haben geschauspielert, wieder andere haben Szenen bestehender Filme zusammengeschnitten. Es gab also vielfältige Anregungen, sich zur Lektüre eines der Bücher verführen zu lassen.

Aber all diese Elemente geben noch kein Gesamtbild ab. Und das war es ja, was die ungefähr 100 anwesenden Schüler*innen und die 10 Lehrpersonen sehen wollten: Interessiert mich das ganze Werk auch? Spricht es mich an? Dieses Gesamtbild boten die aufwändig gestalteten Büchertische, auf denen nicht nur Inhaltsangaben in Form von Filmen vorgestellt wurden oder kleine Snacks standen. Die Tische waren beeindruckend anschaulich und haben ihre Bücher mit Mindmaps und Figurenclustern, mit Boxhandschuhen und Bleistiftzeichnungen, mit Playmobil-Figuren und Plüschtieren lebendig werden lassen.
Kathrin Leiva, die neben Laura Häusler und Mike Zuber den Literaturmakrt im Unterricht vorbereitet und organisiert hat, schildert ihre Eindrücke folgendermassen: „’Was, fünf Klassen sollen hier Platz haben?‘ Das spontane Kopfschütteln einiger Schülerinnen zeigte, wie schwer vorstellbar für sie war, was als ‚Literaturmarkt‘ in der Planung stand. Eine Stunde später konnte man sich im Slalom zwischen den vielen Marktständen hindurchbewegen und einen Eindruck bekommen von einer grossen Anzahl Romane, die von den Schülerinnen und Schülern mit viel Fantasie bearbeitet worden waren. Doch, Platz war genug da. Und ja, er wurde intensiv genutzt.




Da alle ersten Klassen an dem Projekt beteiligt waren, war die eher funktionale Aula im BZM nicht nur angefüllt mit bunten Büchertischen, sondern auch mit angeregten Gesprächen über die ausgestellten Werke. Literatur ist am vorletzten Schultag vor den Weihnachtsferien im BZM lebendig geworden, und vielleicht hat sich ja jemand dazu anregen lassen, eines dieser Werke über die Ferien zu lesen:
Katharina Hacker: Die Erdbeeren von Antons Mutter
Anna Mitgutsch: Ausgrenzung
Kathrin Schmidt: Du stirbst nicht
Simone Lappert: Wurfschatten
Joseph Roth: Hiob
Martin Suter: Small World
Arno Geiger: Der alte König in seinem Exil
Matthias Brandt: Blackbird
Benedikt Wells: Das Ende der Einsamkeit
Clemens Meyer: Als wir träumten
Thomas Berhard: Ein Kind
Ernst Haffner: Blutsbrüder
Julia von Loucandou: Die Hochhausspringerin
Jana Hensel: Zonenkinder
Ulla Hahn: Das verborgene Wort
Helene Flöss: Dürre Jahre
Julia Franck: Welten auseinander
Katharina Hacker: Eine Dorfgeschichte
Jakob Arjouni: Hausaufgaben
Christoph Steier: Tauchertage
Benjamin Liebert: Crazy
Nina Bußmann: Grosse Ferien
Alexander Gorkow: Die Kinder hören Pink Floyd
Judith Schalansky: Der Hals der Giraffe
Janne Teller: Nichts. Was im Leben wichtig ist
Peter Stamm: Agnes
Annette Pehnt: Mobbing
Robert Schneider: Schlafes Bruder
Ursula Fricker: Gesund genug
Franco Supino: Musica leggera
Friedrich Christian Delius: Die Flatterzunge
Pascal Mercier: Lea
Siegfried Lenz: Schweigeminute
Markus Orths: Lehrerzimmer

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