Pablo Picasso – Che Guevara – Real Madrid – Gloria Estefan – paella – Maradona – Flamenco – Machu Picchu – Tango – Cien años de soledad – Pedro Almodóvar – Penélope Cruz – Federico García Lorca
Von Monica Graf und Daniel Nussbaumer
Wem diese Namen spanisch vorkommen, der liegt richtig! Und wer mehr über diese Menschen, deren Werke bzw. über diese Kulturgüter wissen möchte, der belegt Spanisch als Schwerpunktfach. Der Besuch des Schwerpunktfachs Spanisch verspricht eine Entdeckungsreise durch drei Kontinente, 25 Länder und unzählige Kulturen. Am Ende dieser vierjährigen Reise gehören die Schülerinnen und Schüler des Profils S zu den ca. 400’000’000 Spanisch sprechenden Menschen unserer Welt. Spanisch ist Landessprache einer bedeutenden europäischen Kulturnation und Hauptsprache fast aller Länder des lateinamerikanischen Kontinents. Auch in den USA erlangt Spanisch durch den wachsenden Einfluss der Hispanics einen immer wichtigeren Stellenwert. Spanisch als moderne Fremdsprache ist von Bedeutung in Wirtschaft und Politik, die hispanische Kultur hat einen weltweiten Einfluss auf Architektur, Kunst, Literatur, Filmschaffen und Gastronomie.
Zu Beginn der Gymnasialzeit gilt es, das Handwerk, das heisst das Grundvokabular und die spanische Grammatik, zu erlernen. Spanisch ist die dritte oder vierte Fremdsprache, deshalb machen die Lernenden hier rasch Fortschritte und können schon bald einfachere Texte lesen und verstehen und durch Lieder und Filme in neue Welten eintauchen. In den zwei letzten Unterrichtsjahren setzen die Lernenden sich vermehrt mit Literatur, Kultur und Sachthemen der hispanischen Welt auseinander und vertiefen ihre Spanischkenntnisse – und vielleicht haben sie auch Gelegenheit, ihre Fähigkeiten im Rahmen einer Bildungsreise vor Ort anzuwenden.

Das Eintauchen in die spanische Literatur kann auch aktiv und kreativ geschehen, und zwar schon während des zweiten Jahres, wie die abgebildeten Schülerinnen aus der 2SB es in ihrem jetzigen Projekt tun. Sie studieren zusammen mit ihren Klassenkolleginnen und Kollegen das anspruchsvolle Stück „La casa de Bernarda Alba“ von Lorca ein und proben gerade für die Aufführungen am 20. und 21 Juni im Foyer des Gymnasiums Muttenz. Das Stück zeigt die bedingungslose Unterdrückung der Frauen und ihrer Wünsche nach Selbstbestimmung in den andalusischen Dörfern während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die patriarchalen Machtverhältnisse werden in Lorcas Drama ausschliesslich von den Frauen, insbesondere von der Titelfigur Bernarda Alba, durchgesetzt und zementiert. Es ist eine besondere Herausforderung für junge, selbstbestimmte Frauen der heutigen Zeit, sich in dieses Umfeld zu versetzen und den Bühnenfiguren Leben und Seele einzuhauchen, und das alles noch auf Spanisch. Damit dieser theatralische Event auch von Interessierten, die des Spanischen nicht mächtig sind, verstanden und genossen werden kann, ist die Aufführung zweisprachig inszeniert: Moderierende und spielerische sowie erzählerische Einschübe auf Deutsch, die den Stoff des Stückes und dessen Handlung vermitteln, erforschen und ironisch spiegeln sowie aktualisieren, durchbrechen den auf Spanisch gespielten Dramentext, der von den Spielenden mit Hingabe und nach intensivem Training umgesetzt wird.
Die Schulzeit am Gymnasium und die erfolgreich bestandene Matur sollten es den Lernenden des Profils S ermöglichen, mit Menschen in Spanien und Lateinamerika ohne Sprach- oder Kulturbarrieren Kontakte zu pflegen. Tatsächlich bereisen viele, die an der Schule das Schwerpunktfach Spanisch belegt haben, im Anschluss an ihre Schulzeit ein süd- oder zentralamerikanisches Land, andere wählen gar ein Studium, bei dem Spanischkenntnisse von Vorteil sind.
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