von Christine Baader
September 2014: Sechs SchülerInnen und zwei Lehrpersonen des Gymnasiums Muttenz werden in Wien von zwei aufgestellten Jugendlichen herzlich empfangen. Es ist der Beginn des zweiten Treffens im Rahmen des Comenius-Projekts „European Challenges in Innovative Research Diagnostic Methods in Life Sciences“. Die Teilnehmer kommen von elf verschiedenen Schulen und sind für eine Woche aus zehn europäischen Ländern angereist. Am Kollegium Kalksburg werden in den kommenden Tagen in 32 internationalen Arbeitsgruppen zu je drei Personen zwei aktuelle Forschungsthemen bearbeitet. Im ersten Experiment wird Kartoffelwaschwasser auf den Erreger der Kartoffelnassfäule hin geprüft. Das dafür verantwortliche Bakterium führt weltweit zu grösseren Ernteverlusten. Im zweiten Experiment wird DNA untersucht, um eine Genvariante für die „Batten Disease“, eine schwerwiegende neuronale Erbkrankheit, nachzuweisen. Die notwendigen Hintergrundinformationen werden in kompakten Schüler-Präsentationen geliefert und die Resultate der Experimente im Plenum diskutiert. Beide Beispiele dienen dazu, Lernende mit aktueller Forschung und damit verbundenen Techniken vertraut zu machen. Fachvorträge und Besuche von Life Sciences-Firmen ergänzen den wissenschaftlichen Teil der Woche. Von Lernenden geführte Stadtrundgänge, ein Sportanlass für die Jugendlichen und unterhaltsame Länderpräsentationen gehören zum reichhaltigen kulturellen Programm.
Zurück an der eigenen Schule werden die erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen im Rahmen von Projektarbeiten, im Biologie-Unterricht und in klassenübergreifenden Veranstaltungen weitergegeben.
Bei diesem Comenius Projekt (August 2013 bis Juli 2015) werden in verschiedenen Gastschulen insgesamt drei Vorbereitungs-, drei Haupt- und ein Nachbereitungstreffen durchgeführt. 18 interessierte Lernende unserer Schule können aktiv am Projekt mitwirken. Das junge und dynamische Umfeld ist für alle Beteiligten eine grosse Bereicherung – wissenschaftlich und interkulturell.
Comenius fördert die Zusammenarbeit von Schulen in ganz Europa. Junge Menschen werden unterstützt, neben schulischen auch kulturelle und sprachliche Fähigkeiten sowie Kompetenzen für ihre persönliche Entfaltung und künftigen Berufschancen zu erwerben. Comenius-Projekte werden ab 2014 unter dem EU-Programm Erasmus+ geführt und sind für die Schweiz bis 2016 in einer Übergangslösung geregelt.