Text von Regina Bandi und Timo Kröner
Fotos von Franziska Hofer, Felix Bitterli, Regina Bandi, Christian Maissen, Timo Kröner
Im letzten Jahr ist unsere Schule um ein neues Gebäude gewachsen, den Pavillon. Im Rahmen dieser Erweiterung hat sich auch der „Zwischenraum“ zwischen den Familiengärten, dem Pavillon und dem Sportgelände stark verändert. Der dichte Bewuchs an Hecken, Bäumen, Brombeersträuchern und Brennnesseln wurde entfernt. Die dadurch entstandene Fläche stand zur Gestaltung frei.
Diesen Zwischenraum hat eine Gruppe aus Lehrpersonen und Schülern in der Wahlfachwoche letzten Sommer angefangen zu gestalten. Die Betonung liegt auf „angefangen“, denn seither ist dort ein stetes Wachsen im Gange, nicht nur der einzelnen Pflanzen, sondern auch des ganzen Geländes.
Grundsätzlich haben wir dem neu entstandenen Schulgarten ein klares Prinzip zugrunde gelegt: „Einheimisch & Essbar“, wobei sich essbar primär auf Tiere und erst sekundär auf Schüler und Lehrpersonen bezieht. Das heisst, dass wir den Zwischenraum mit Frühblühern, Wildblumen und Sträuchern für die Tiere sowie Beeren und Kräutern für uns Menschen bepflanzt haben. Dazu kommen Sitzgelegenheiten für Zweibeiner und Lebensräume für Vögel, Reptilien, Amphibien und Insekten.
Der von uns gestaltete Garten lässt sich in mehrere Bereiche aufteilen:
- Vor dem Pavillon gibt es einen Aufenthaltsbereich mit steinernen Sitzbänken, in deren Rücken die Büsche bald Schatten spenden werden („Stonehenge“).
- Daneben befindet sich eine neu entstandene Ruderalfläche mit entstehendem Magerwiesencharakter, einem Insektenhotel, einer Kräuterspirale (in der alles für Menschen essbar ist).
- Entlang der Grundstücksgrenze zu den Familiengärten wurde eine Hecke aus verschiedenen Sträuchern und Büschen angelegt, in denen vor allem Vögel und Insekten Nahrung, Brut- und Lebensraum finden.
- Auf dem Bereich zwischen dem Pausenplatz und der neugepflanzten Hecke haben sich Moment noch Erstbesiedlerpflanzen niedergelassen. Hier wird in Kürze eine speziell bienenfreundliche Bioblumenwiese eingesät, welche baldigst den schon lange im Familiengartenumfeld ansässigen Bienenvölkern und den hoffentlich mehr und mehr einziehenden Wildbienen im Insektenhotel als Nahrungsraum dienen wird. Richtung Pausenplatz wurden verschiedene Bodendecker (Johanniskraut, mehrere Erdbeersorten, Immergrün, Christrose und Frauenmantel, aber auch Hundsrosen und verschiedene Frühblüher) angesiedelt, welche zum grossen Teil der Fachschaft Biologie als Anschauungs- und Arbeitsmaterial dienen. Einen Apfelbaum konnten wir vor dem Bagger retten und versuchen nun, ihm ohne Lichtkonkurrenz freies Wachstum zu gewähren.
- An der hinteren Grenze zu den Gärten der Nachbarhäuser konnten wir zwei weitere Apfelbäume und einen Feigenbaum aus einem wilden und dichten Gestrüpp aus Brombeeren und Brennnesseln befreien. Um sie herum haben wir letzten Herbst mit einer SchülerInnengruppe einheimische, alte Rassen von Beerensträuchern angepflanzt. Diese haben wir von ProSpecieRara erhalten und hoffen, dass sie bereits im Sommer leckere Johannis-, Cassis-, Stachel- und Himbeeren tragen werden.
- Von dem Beerenfeld in Richtung Gründenstrasse erstrecken sich einige Obstbäume, Sträucher und der Teich, die aber im Rahmen des Projektes nicht verändert wurden.
Der Zwischenraum zwischen Schulhaus und Pavillon wächst und wandelt sich also stetig.
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