Die bebende Begegnung

Eliasprobe

Text und Fotos von Lara Flückiger (Klasse 2MS)

Die Trommeln beben, der Bass brummt, die Geigen quietschen, die Flöten pfeifen und die Stimmen erklingen, der Donnerbaum bebt. Der Chor des Gymnasiums Muttenz und das Muttenzer Jugendsinfonieorchester treffen zur ersten gemeinsamen Probe aufeinander.

Man spürt die Konzentration im Raum. Die Augen sind fest auf den Notenblättern, die Füsse wippen im Takt mit, die Notenblätter werden beinahe synchron gewendet. Ein Bild das sich mir einprägt. Ein Chor aus beinahe 100 Schülern und Schülerinnen steht hinter einem rund 50-köpfigen Orchester. Leises Getuschel geht durch die Reihen der Aula der Primarschule Donnerbaum. Denn für viele war es am Dienstag das erste Zusammenspiel von Chor und Orchester. Während die letzten Töne noch langsam am Ausklingen sind, spürt man die Verwunderung über den Klang und die Wirkung, die man als solch grosse Gruppe hervorbringen kann. Doch Unsicherheiten sind noch durchs ganze Band zu hören. Intonation und Rhythmus sind noch nicht auf einer Wellenlänge. Das gegenseitige Verbinden und Zuhören ist enorm wichtig: «Natürlich ist aller Anfang schwer, aber wir müssen alle miteinander musizieren und nicht jeder alleine», so Christoph Huldi, Dirigent und Verantwortlicher des Chors.

Wir alle merken: wenn wir uns konzentrieren und unsere Stimmen mit den Klängen des Orchesters verbinden, kreieren wir etwas beinahe Magisches. Das ist auch das Ziel, auf das Huldi den Chor gemeinsam mit Jürg Siegrist und Christine Boog hinsteuern möchte. Seit dem sechstägigen Chorlager vergangener Woche steckt viel Arbeit und Zeit in diesem Projekt.

Elias, das Oratorium von Mendelssohn, ein grosses Stück mit vielen Schätzen: «Die Melodie ist eingängig und kombiniert mit der Harmonie gibt’s einen ganz speziellen Klang. Das ist etwas, was einfach durchkommt. Es fasziniert auch Schüler und Schülerinnen, welche mit Klassik sonst nichts am Hut haben, und das ist das, was mich so begeistert», so Christine Boog.

Ziel ist es, Ende Oktober 2018 das ganze Oratorium zusammen mit den Gymchören von Liestal und Münchenstein und mit dem Sinfonieorchester Basel vorzuführen.

Am kommenden Wochenende werden nun aber erstmals einzelne Stücke des Elias präsentiert. Sowie Darbietungen der Peer Gynt-Suite, komponiert von Edvard Grieg, welche vom jungen Kammerorchester Basel aufgeführt werden. Sowie Auftritte der Best of 4M, der Musikmaturklasse des Gymnasiums Muttenz. Die Vorfreude, die Kirche erbeben zu lassen ist riesig.

Darum: Kommt am Samstag um 19.30 Uhr in die Martinskirche Basel oder am Sonntag um 17.00 Uhr in die römisch-katholische Kirche von Möhlin und lasst euch berühren, begeistern und erschüttern!

Denn die Töne werden wie ein Erbeben erschallen und im nächsten Augenblick in einem leisen Säuseln vergehen.

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