
Das Preisgeld von 100’000.- teilen sich die 3 Erstplatzierten, 350 Orchesterpartituren wurden eingesandt, nur 12 davon durften in die Finalrunde. Da aber wurde ihr Orchesterwerk von einem professionellen Orchester uraufgeführt und von der Jury begutachtet. Zwei der Finalisten besuchten unser Gymnasium. Die Klasse 3M konnte mit dem Japaner Hiroshi Nakamura sprechen und sich mit seinem Werk auseiandersetzen.
Vera Müller und Anna Talimaa aus der Klasse 4M berichten hier vom Besuch von Angel Hernández-Lovera aus Venezuela.
Die fehlenden Kulturveranstaltungen bekommen wir auch im Musikschwerpunkt zu spüren – die sonst im Rahmen vom Musikunterricht regelmässig anstehenden Konzertbesuche fallen bereits seit längerer Zeit aus. Besonders jetzt, wo wir uns mit der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts auseinandersetzen, wäre ein Besuch eines Konzerts Neuer Musik eine spannende Ergänzung zum Unterricht gewesen. Zeitgenössische Musik ist durch ihre Erweiterung der klanglichen und rhythmischen Formen auch für einige aus unserer Musikklasse Neuland. Umso grösser war somit die Freude, dass wir im Rahmen der «Basel Composition Competition» letztendlich trotzdem einen kleinen Einblick in die Welt dieser «neuen» Klänge geniessen konnten.
Der internationale Kompositionswettbewerb findet bereits seit 2017 in Zusammenarbeit mit der Paul Sacher Stiftung statt und widmet sich gänzlich der vielseitigen zeitgenössischen Musik. In einem Auswahlverfahren werden rund zehn Kompositionen nominiert, von denen durch einen öffentlichen Wettbewerb – aufgeführt vom Kammerorchester Basel, dem Sinfonieorchester Basel und der Basel Sinfonietta – die drei besten Kompositionen mit einem Preisgeld ausgezeichnet werden. Im Rahmen des «Patenschaftsprojekts» hatten unsere Musikklasse sowie die Klasse 3M die Möglichkeit, den Wettbewerb auf eine besondere Weise mitzuverfolgen. So sieht der Wettbewerb vor, dass Schüler*innen aus den Gymnasien der Region jeweils eine*n Komponist*in während ihres Gastspiels in Basel begleiten dürfen und sich im Voraus mit der Partitur des nominierten Werks auseinandersetzen.

Wir hatten die Möglichkeit, den venezuelischen Komponisten Angel Hernández-Lovera kennenzulernen, der es mit seiner Komposition «Nocturno Onírico» in die engere Auswahl schaffte und so nach Basel eingeladen wurde. Der in Wien lebende und international anerkannte Komponist und Musiklektor besuchte unseren Musikunterricht, was uns die Möglichkeit gab, angeregte Diskussionen über seine Inspirationsquelle, seinen Kompositionsstil und natürlich sein nominiertes Werk «Nocturno Onírico» zu führen. Das Werk besteht aus unterschiedlichen Geräuschelementen und Klangfarben, die eine ruhige und fantasievolle Nachtstimmung schaffen. Angel Hernàndez-Lovera erzählte uns, dass er keine Grenzen zwischen Geräusch und Klang ziehen möchte. In seinen Kompositionen verschmelzen die beiden Komponenten zu einem und vermitteln so eine ganz bestimmte Stimmung.
Der ursprünglich geplante Besuch seiner Probe mit dem Kammerorchester Basel war leider nicht erlaubt. Die Uraufführung von “Nocturno Onírico“ konnten wir aber per Livestream erleben. Von zu Hause aus verfolgten wir das Konzert und durften – trotz Bildschirm – in die einzigartige Klangwelt von Angel Hernàndez-Lovera eintauchen. Als Abschluss unseres Treffens gab uns Angel Hernàndez-Lovera betreffend seines Berufs diese Worte mit auf den Weg:
«Wenn man macht, was man liebt, hat man nie das Gefühl, dass man arbeitet.»

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