Ein intensiv erarbeitetes Projekt steuert auf seinen Höhepunkt zu

Der diesjährige Musical-Wahlkurs des Gymnasiums zeigt «Crazy for You». Wie gewohnt ist die Produktion im Birsfelder Roxy zu sehen.
Von Reto Wehrli (Text und Fotos), zuerst publiziert im Birsfelder/Muttenzer Anzeiger vom 10.2.2023

Auch in diesem Schuljahr hielt das Angebot der Wahlkurse für die Jugendlichen im Abschlussjahrgang des Gymnasiums die Möglichkeit einer Musical-Produktion bereit. 19 Mitwirkende sind eingestiegen und haben sich zusätzlich zu den künstlerischen Proben um alle Bereiche der Bühnen-Show gekümmert. Zur Aufführung gelangt das Werk wie in den vorangegangenen Kursjahren im Birsfelder Theater Roxy, wo die professionelle technische Begleitung für authentischen Glanz und Glamour sorgt.

Eine wahre Hit-Vorlage

Gespielt, gesungen und getanzt wird Crazy for You – ein relativ neues Broadway-Musical mit einer interessanten Vergangenheit. Es handelt sich um eine Bearbeitung der Stepptanz-Show Girl Crazy von George Gershwin (1898–1937), für die sein Bruder Ira Gershwin (1896–1983) die Songtexte lieferte. Das Original war der grösste Broadway-Hit der Spielzeit 1930/31 und fiel namentlich durch hochklassige Mitwirkende in den weiblichen Rollen auf – etwa Ethel Merman und die erst 19-jährige Ginger Rogers, die dadurch zu Stars wurden; im Orchester spielten die damals noch unbekannten Musiker Benny Goodman, Glenn Miller und Gene Krupa mit. Die neue Fassung Crazy for You von Ken Ludwig und Mike Ockrent feierte 1992 Premiere am Broadway und brachte es auf insgesamt 1622 Vorstellungen. Bereits in drei vorangegangenen Kinoadaptionen hatten jeweils die Handlung und die Songs Veränderungen erfahren. In dieser Bühnenbearbeitung spielt die Geschichte im US-Bundesstaat Nevada der Gegenwart. Sechs Songs sind noch identisch mit der 1930er-Version, weitere Gershwin-Hits wurden zusätzlich in die Story integriert.

Diese dreht sich um den begeisterten New Yorker Tänzer Bobby, der jedoch den Sprung in die Show des tonangebenden Produzenten Bela Zangler nicht schafft. Bedrängt von seiner Mutter Lottie und seiner Quasi-Verlobten Irene, die ihn als Banker sehen wollen, reist er ins Provinznest Deadrock, wo er der verschuldeten Theaterbesitzerin Everette auf die Pelle rücken soll. Prompt verliebt er sich in deren Tochter Polly, die aber verständlicherweise nichts mit dem Kerl zu tun haben will, der das Haus ihrer Mutter zu schliessen droht.

Bobby greift zu einem kühnen Mittel: Er tritt als Produzent Zangler verkleidet auf und bietet Everette und Polly an, zur Rettung ihres Theaters eine grandiose Show unter Mitwirkung der ganzen Bevölkerung auf die Bühne zu bringen. Vorerst fliegt Bobby das Herz von Polly zu – aber die Dinge verkomplizieren sich umgehend, indem nicht nur der echte Zangler in Deadrock auftaucht, sondern auch die forsche Irene…

Unter eingespielter Leitung

Das Kursprojekt entstand wie gewohnt unter der produktiven Federführung von Regisseurin Karolina Kowalska und der musikalischen Leiterin Franziska Baumgartner. Für die Schülerinnen und Schüler stellte sich die Herausforderung, neben den schauspielerischen und gesanglichen Aspekten ihrer Rollen auch die Choreografien selbst zu entwickeln; unterstützend wirkte dabei Kaja John mit. Besonders an der gymnasialen Interpretation ist, dass damit auch akustische Effekte erzielt werden: «Hin und wieder haben wir Stellen durch Body Percussion ersetzt. Body Percussion ist eine Möglichkeit, seinen Körper als Instrument einzusetzen. So zählt beispielsweise Klatschen oder Schnipsen als Body Percussion. Mit einer Kombination verschiedener Geräusche können komplexe Klangflächen entstehen», schreiben die Kursbeteiligten im Programmheft, das sie natürlich ebenfalls selbst redigiert haben.

Für die Mitwirkenden geht eine intensive Zeit ihrem Höhepunkt entgegen: Nach der Projektentwicklung während dreier Lektionen pro Woche und etlichen Zusatzproben an Wochenenden im Rahmen des schulischen Unterrichts hält die Gruppe mit dem heutigen Tag Einzug ins Theater Roxy, wo der erfahrene Beleuchtungs- und Tontechniker Lukas Schweizer sie ins vorteilhafteste Rampenlicht rücken wird. Damit ist die Bühne bereitet für die Aufführungen in der kommenden Woche, die – der Tradition des Wahlkurses gemäss – in englischer Originalsprache gespielt werden.


Aufführungsdaten:

Mittwoch, 15. Februar, 19.30 Uhr Donnerstag, 16. Februar, 10 und 19.30 Uhr Freitag, 17. Februar, 19.30 Uhr
Theater Roxy, Muttenzerstrasse 6, Birsfelden, Tickets: www.theater-roxy.ch

Es spielen:

Mirjam Berweger, Carole Enderle, Lilly Erni, Andrea Grolimund, Till Hablützel, Hermes Heiniger, Anouk Héritier, Jana Hug, Anna Lunati, Seraina Mangold, Cédric Maurer, Meret Meier, Noemi Meury, Cindy Seibt, Joël Stebler, Tabea Sterchi, Tim Vaterlaus, Liam Veith, Manuel Zaugg.