Die FMS und ihre Berufsfelder, Folge 2 von 4, von Jan Pagotto, Leiter FMS
Einen Einblick in das Berufsfeld Gesundheit vermittelt uns ein Interview, welches wir mit der Fachmaturandin Natascha Rumpel geführt haben:
Warum haben Sie die FMS gewählt?
Ich habe die FMS gewählt, da ich ursprünglich Dipl. Ernährungsberaterin FH studieren wollte.
Warum haben Sie sich für das Berufsfeld Gesundheit entschieden?
Das Thema „Gesundheit“ fand ich immer schon sehr spannend. Später interessierte ich mich auch für „Lebensmittel und Kosmetik“.
Haben Sie einmal daran gezweifelt, ob die FMS das Richtige für Sie ist?
Ich dachte mehrmals daran, eine Lehre mit Berufsmatur zu absolvieren, da man dann eine Ausbildung UND die Berufsmatur hat. Das Positive an der FMS ist, dass man schulisch sehr gut ausgebildet wird. Jedoch hat man keinen richtigen Abschluss, das heisst, man kann keinen Beruf direkt beginnen. Ein weiterer negativer Punkt ist, dass man mit dem FMS-Abschluss keine Möglichkeit hat, die „Passerelle“ zu machen, um an der Universität oder ETH zu studieren.
Wie haben Sie Ihre Praktikumsstelle gefunden? Was hat Ihnen dabei genützt?
Um ein Praktikum in der Lebensmittelbranche zu finden, schrieb ich schon relativ früh circa 15 Bewerbungen an verschiedene Lebensmittel produzierende Firmen und bekam immer wieder Absagen. Im Internet hatte ich dann gesehen, dass das Kantonale Laboratorium Basel-Stadt ein Lebensmittelinspektorat hat und Lebensmittelanalytik durchführt. Daraufhin bewarb ich mich. Beim Bewerbungsgespräch bot man mir allerdings ein Praktikum im Bereich „Radioaktivität“ an, was sehr spannend klang.
Warum interessieren Sie sich für Radioaktivität und „schmutziges Wasser“?
Eigentlich wurde mein Interesse erst durch das Praktikum geweckt. Radioaktivität hat mich in der Schule eher weniger interessiert. Das Arbeiten mit Abwasser, Klärschlamm und vor allem in der Kanalisation ist nicht wirklich appetitlich. Jedoch muss ich erwähnen, dass ich schon viel in den sechs Monaten gesehen habe, was nicht jeder sieht. Das Thema allgemein ist sehr spannend, da viele Menschen gar nicht wissen, dass radioaktives Material vom Spital in die Kanalisation und später in den Rhein gelangt.
Welche Erfahrungen haben Sie bisher während Ihres Praktikums gemacht?
Ich konnte die RÜS (Rheinüberwachungsanlage) und die Kläranlage, aus welcher die gemessenen Proben stammen, besichtigen. Im Oktober und November stieg ich dann zusammen mit einer Fachperson des Tiefbauamtes in die Kanalisation, in welcher ich auch Proben für meine Messungen entnehmen musste. Ausserdem konnte ich beim Entnehmen und Messen von Bodenproben dabei sein, die Kohlefilter der IWB anschauen und bei mehreren Brunnen in Basel Wasser entnehmen und messen.
Wie geht es bei Ihnen beruflich weiter?
Ich habe durch das Praktikum gemerkt, dass ich einen Beruf erlernen möchte, in dem man forschen, entwickeln oder produzieren kann. Da ich jedoch mein Interesse für Lebensmittel nicht verloren habe und in diesem Bereich auch arbeiten möchte, werde ich im September den Studiengang „Lebensmitteltechnologie FH“ an der ZHAW beginnen.

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