
Sind Sie offen, politisch interessiert, leistungsbereit, belastbar und verfügen über hohe Sozialkompetenz?Franziska Vögtli spricht im Rahmen der Mittagsveranstaltung vom 19. Januar über ihre Arbeit bei der DEZA und setzt die oben genannten Eigenschaften voraus, um für die Humanitäre Hilfe tätig zu sein.
Von Ann Hunziker (Fotos: Nu)
Das Fundament der DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit), für das Franziska Vögtli seit zehn Jahren arbeitet, ist die Bundesverfassung, in der Werte wie friedliches Zusammenleben, Neutralität und Hilfsbereitschaft festgehalten werden. Die Strategie für internationale Zusammenarbeit setzt sich also folgende Ziele: Reduktion der Armut, Friedenssicherung, nachhaltiges Wirtschaftswachstum mit rechtswürdigen Arbeitsbedingungen, Verhinderung von Ursachen für Flucht, Kriegen und Konflikten. Die Schweiz resp. die DEZA ist in den 35 ärmsten Länder tätig, um dort Leid zu mildern.
Frau Vögtli betont, auch als ehemalige Mitarbeiterin des IKRK (Internationales Komitee des Roten Kreuzes), wie wichtig die Zusammenarbeit sei, da das IKRK für Familienzusammenführungen und Gefangenbesuche zuständig sei. Egal, ob man für eine NGO, eine privatwirtschaftliche oder staatliche Organisation tätig ist, die Grundlage bleibe immer die gleiche: nämlich Vertrauen aufzubauen. Frau Vögtli beschreibt, dass die Kommunikation in verschiedenen Kulturen auch verschieden funktioniere und man sich so zu verhalten habe, wie es im Land üblich ist, auch wenn es nicht den eigenen Wertvorstellungen entspreche und man beispielsweise je nach Land einer Frau die Hand nicht gebe. Diese geforderte Flexibilität und Anpassung fördern das Vertrauen in die Organisation, so sei z. B. zu erklären, dass das IKRK auch nach der Übernahme der Taliban noch in Afghanistan tätig sein kann.
Das Bild einer flüchtenden Mutter mit ihren Kindern nimmt Frau Vögtli als Vorlage uns die Fluchtgeschichte dieser möglicherweise sudanesischen Familie zu erzählen. Dabei zeigt sie auf, wie es den verschiedenen Organisationen möglich ist, das Leid dieser Familie zu lindern, beispielsweise in einem Flüchtlingslager, das Nahrung, Sicherheit, medizinische Versorgung, sauberes Trinkwasser und Schutz, vor allem für Mädchen und Frauen gewährt oder wie der Vater der Familie vielleicht in einen Konflikt geraten sei und nun von Delegierten des IKRK besucht und eine Zusammenführung der Familie ermöglicht werde.
Des Weiteren erläutert Franziska Vögtli den Ausbildungsweg für junge Menschen, die gerne eine diplomatische Karriere einschlagen möchten – sicherlich hat sich die eine oder der andere Schüler*in davon angesprochen gefühlt.
Seit dem II. Weltkrieg hat es nicht mehr so viele Menschen auf der Flucht gegeben, was die Arbeit von Franziska Vögtli und all den Menschen, die sich für die Humanitäre Hilfe einsetzen unerlässlich macht und uns mit Respekt vor dieser wichtigen Aufgabe in der Aula Polyfeld zurücklässt.









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