Von der Lochkarte zu BYOD

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von Daniel Nussbaumer (Text und Fotos)

Mit einer Lochkarte hat der ehemalige Schüler und immer noch unterrichtende Mathematiklehrer unseres Gymnasiums 1972 auf dem damals einzigen Kantonscomputer in Liestal die Berechnung der Zahl Pi programmiert. Heute sitzen seine Schüler*innen mit eigenen Laptops im Zimmer und arbeiten ganz selbstverständlich und vernetzt auf digitalen Oberflächen.

Am ersten gemeinsamen Anlass des Ehemaligenvereins vom 25. Oktober begegneten sich ehemalige Lernende und ehemalige und aktuell tätige Lehrende aus allen Epochen des Gymnasiums Muttenz. Den Abend moderierte Vorstandsmitglied Evelyne Balsiger. Der erste Bibliothekar und einstige Geschichtslehrer Thomas Rohr diskutierte mit der aktuellen Leiterin Mirjam Braun über die Entwicklung vom Bücherbord zur voll institutionalisierten Mediothek. Der Historiker Robert Labhardt sprach mit Rektorin Brigitte Jäggi und deren Vorgänger Ueli Maier über die Entwicklung der Didaktik vom fragend-entwickelnden Unterrichtsgespräch hin zum selbstverantwortlichen und begleiteten Lernen. Der ehemalige Rektor Luzius Lenherr diskutierte mit der aktuellen Leiterin der Kulturkommission Flavia Manella die Bedeutung der Kultur und der Kulturanlässe an der Schule. Und die Ehemaligen Anton von Känel (Matur 1975) und Isabelle Hausmann (Matur 2016) tauschten vor dem Publikum ihre Erfahrungen aus zum Bildungsrucksack, der ihnen die Schule mitgegeben hat, und zum Klassenzusammenhalt, der ihnen beiden eminent wichtig war. Aber nicht einmal die 2016 Maturierten waren auf dem neusten Stand. Ihnen wie allen anderen konnte Rektorin Brigitte Jäggi unser SLSplus-Konzept vorstellen, indem sie unter anderem erklärte, wie das Selbstlernsemester funktioniert. Andrea Weckbecker gab einen Einblick, wie ihre Schüler*innen der BOYD-Klasse im Englisch- und im Immersionsunterricht die Themen digital bearbeiten.

Lebendige Schulkultur, Weitergabe von Wissen, Engagement für die Qualität des einzigen Rohstoffes unseres Landes, Garantie für Zuverlässigkeit und konstante Schulentwicklung – für all das gibt es einen Namen: Theo Zahno. Tausenden von jungen Menschen hat der Mathematiklehrer in seinen nun 40 Dienstjahren das logische Denken beigebracht und hat dabei den Weg des Unterrichts vom Rechenschieber und der Lochkarte bis zu BYOD mitgeprägt. Ex-Rektor Ueli Maier äusserte sich denn auch besorgt darüber, ob diese Schule ohne Theo Zahno bestehen können wird. Bei aller Dankbarkeit für Theo: Wir sind überzeugt, dass wir die Gelegenheit haben werden, das zu beweisen.

 

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