
Als Andrea und ich uns in den Fasnachtsferien trafen, wollten wir eigentlich eine kulturelle Mittagsveranstaltung planen. Doch im Angesicht des frisch begonnenen Krieges schien uns die Idee so unpassend wie nur irgend denkbar. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine war omnipräsent und das Gefühl der Angst und vor allem der Machtlosigkeit erdrückend. Und wenn wir uns schon so ohnmächtig fühlten, musste es dann unseren Schüler:innen nicht genauso gehen?
Von Sophie Reichel und Andrea Weckbecker (Foto: Nu)
Fast zeitgleich mit dem Krieg entstand in Europa und darüber hinaus eine Welle der Hilfsbereitschaft. Konnten wir dazu als Schule nicht auch etwas beitragen? Als erster Gedanke kam uns, im Foyer eine Sammelstation für Sachspenden aufzubauen. Diesen Gedanken verwarfen wir jedoch bald wieder, da die meisten wohl nicht über die wirklich gefragten Dinge wie Schutzhelme und Medikamente verfügten.
Geldspenden seien am sinnvollsten, sagte Martina Ziegerer gegenüber SRF. Sie ist die Geschäftsleiterin der Stiftung Zewo, die Non-Profitorganisationen in der Schweiz zertifiziert. Also entschlossen wir uns für eine Kuchenaktion. Wenn die Schüler:innen des Gymnasiums und der FMS Muttenz zwei Wochen lang in der grossen Pause Kuchen verkauften, würden wir bestimmt auf CHF 1’000, ja vielleicht sogar CHF 1’500 kommen, wagten wir zu hoffen…
Es blieb aber nicht nur beim Kuchenverkauf. Die Idee, zusätzlich den Chor für ein Benefizkonzert anzufragen, welches am 21. März zusammen mit dem Gym Chor Liestal den Auftakt der Spendenaktion machen sollte, erwies sich als brillant und liess die Kassen kräftig klingeln. Auch die Kulturkommission trug mit der Mittagsveranstaltung ‚Putins Krieg‘ zu den zwei erfolgreichen Solidaritätswochen bei, deren schlussendlicher Ertrag unsere Erwartungen bei weitem übertraf: CHF 12’742.81 konnten von uns an die Hilfsorganisation NeSTU, mit der das Gymnasium Muttenz eine lange Unterstützungsgeschichte verbindet, gespendet werden!
Doch was wurde schlussendlich erreicht? Es herrscht immer noch Krieg, die Schreckensnachrichten nehmen kein Ende. Aber wir als Schule sind aktiv geworden, wir konnten etwas bewegen, sei es auch noch so klein. Und dieses Bewegen, dieses Aktivwerden ist wichtig, wie Sie in Jan Soders Text lesen werden.
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