Im Takt der Wellen

von Céline Moser, Maiko Marti, 3Bb (Fotos: Nu)

Es riecht nach Kaffee und nach Instrumenten, die schon viele Proben und Auftritte erlebt haben. Sie alle können uns ihre Geschichten erzählen. Die Zuhörer, völlig vertieft in ihre Gespräche, ahnen nicht, in welch wunderbare Klänge sie in wenigen Augenblicken entführt werden. Die Musiker bereiten sich langsam auf ihre Reise in die wundervolle Klangwelt vor. Doch es ist keine gewöhnliche Reise, denn zu Beginn werden die Koffer nicht gepackt, sondern ausgepackt. Zum Vorschein kommen für die Reise unentbehrliche Schätze aus Holz und Blech. Die Musiker haben sich gesetzt, die letzten Sätze der Gespräche hängen noch in der Luft, als der erste Ton der Geige erklingt und zum Aufbruch ruft. Als letzte Vorbereitung werden die Instrumente gestimmt und die Reise kann beginnen.

Die Musiker sind in ihre eigene Welt eingetaucht. Der Kreis ist geschlossen. Ein unsichtbarer Vorhang schiebt sich zwischen uns und sie. Eine erwartungsvolle Spannung umgibt jeden Einzelnen.

Auf einmal finden wir uns in einem französischen Dorf wieder. Die aufgeweckten Klänge eines Akkordeons begleiten uns durch kleine Gässchen und laden zum Verweilen ein, doch dafür bleibt keine Zeit. Immer mehr Instrumente führen uns aus dem Dorf hinaus und begleiten uns zum Meer. Was bleibt, ist eine melancholische Stimmung, die jedoch rasch von einer sanften Brise weggetragen wird. Die Streicher bewegen sich in ihrem kleinen Boot im Takt der Wellen auf und ab. Die energischen Streichbewegungen über die Saiten ihrer Instrumente erinnern uns an das synchrone Rudern längst vergangener Zeiten. Eine Gruppe von Menschen. So unterschiedlich sie auch sind, sie ergänzen sich perfekt und unterstützen sich, wo sie nur können. Dominierende Figuren geben den Takt an. Wir schweben in einer Traumwelt und lassen uns durch die Welt der Klänge treiben. Mal hören wir die lebhaften Läufe eines Akkordeons, dann wieder die traurigen Seufzer der Geigen. Streicher kommen und gehen, im Takt der Wellen werden sie lauter und leiser, mal schneller und dann wieder langsamer. Doch das Akkordeon lässt sich nicht von seinem Kurs abbringen. Stetig bahnt es sich seinen Weg durch das Geigenmeer.

Viel zu früh nimmt die Reise ein Ende. Während der letzte Ton langsam ausklingt, finden wir allmählich in das Hier und Jetzt zurück. Was bleibt, sind die Erinnerungen an die vergangene Reise in die Welt der Klänge.

Zu Reportagen von den Proben in Wort, Ton und Bild gelangen Sie hier und hier. Unseren Bericht über die Pressekonferenz können Sie hier nachlesen. Die Berichterstattung in den Lokalmedien finden Sie hier.

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