Ein Hoch auf die Demokratie

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von Anna Holm und Julie von Büren (Fotos: Colin Rollier)

Der 15. September wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Tag der Demokratie ernannt, einem Feiertag für das Recht auf politische Mitbestimmung. Dieses Recht ist in der heutigen Welt leider keine Selbstverständlichkeit und es bedarf der steten Erinnerung, wie wertvoll freie, unabhängige Wahlen für unsere Gesellschaft sind. Das demokratische Selbstbewusstsein muss angesichts der Zahlen zur Stimmbeteiligung explizit bei der jüngeren Bevölkerung gefördert werden. Der weltpolitisch eher bedenklichen Tendenz zum Trotz hat sich das bedeutsame Datum dieses Jahr auch am Gymnasium Muttenz grosser Beachtung erfreut. Von Schulbeginn bis Ende der dritten Lektion hatte das Wahllokal beim Eingang des Gyms geöffnet. Jede Person durfte ihre Stimme zu drei gesellschaftspolitischen Fragen abgeben. Diese waren mit Sorgfalt von der SO nach Aktualität und Relevanz für die Lernenden ausgewählt worden. Der thematische Bezug zur Lebenssituation vieler der Stimmberechtigten widerspiegelte sich in der hohen Beteiligung. An der Urne herrschte reger Betrieb.

Resultate der innergymnasialen Abstimmung vom 15. September 2017:

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Das Stimmrechtsalter 16 wird in mehreren Kantonen der Schweiz diskutiert. Vorreiterkanton ist dabei Glarus, dessen 16- und 17-Jährige seit 2009 über kantonale und kommunale Vorlagen abstimmen dürfen. Auch im Baselland setzen sich politische Organisationen für die Senkung des Stimmrechtsalters ein. Vorrausichtlich am 4. März werden die Demokratie-Initiativen der JUSO und des Jungen Grünen Bündnisses Nordwest zur Abstimmung kommen. Getrennt wird das Stimmvolk über das Stimmrechtsalter 16 und das Stimmrecht für Niedergelassene entscheiden. Viele der Schülerinnen und Schüler sind noch nicht volljährig und werden so direkt vom Ausgang dieser Abstimmung betroffen sein.

Unter anderem aufgrund einer sparfreudigen Bildungspolitik, wie wir sie insbesondere während dieser Amtsperiode im Baselland erleben müssen, steht aktuell zur Debatte, ob die Semestergebühren an der Universität Basel weiter erhöht werden sollen. Für viele ist der finanzielle Aspekt ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung über den zukünftigen Bildungsweg. Deswegen ist es wichtig, sich mit Grundsatzfragen wie einem gänzlich kostenlosen Bildungsangebot auseinanderzusetzen.

Die Abschaffung der Wehrpflicht wurde mehrmals knapp vom Volk verworfen und doch ist diese Forderung noch lange nicht vom Parkett. Ob aus pazifistischer oder gleichstellungspolitischer Überzeugung findet der freiwillige Militärdienst in vielen Lagern SympathisantInnen. Auch das Gym Muttenz spricht sich mit 72% klar für dieses Anliegen aus.

Die klare Aufforderung zur Partizipation trug Früchte in Form von angeregten Diskussionen auf den Gängen und Treppen des Schulhauses. Wir freuen uns, den Tag der Demokratie auch im nächsten Jahr gemeinsamen zu feiern!

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